Die Artikel auf Mises Deutschland – Juli 2021

Rückblick auf die Artikel des Ludwig von Mises Institut Deutschland im Monat Juli:

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„DIE VERHEISSUNGEN DES SOZIALISMUS“

Vergangenheit und Zukunft einer machtvollen Idee

Samstag, 9. Oktober 2021,
10 Uhr bis 18 Uhr
im Hotel „Bayerischer Hof“, München

Thomas Sowell: Märkte und Wahlfreiheit verstehen

von Garry Galles, 2. Juli 2021

Alle obigen Einsichten von Thomas Sowell sind es wert, sorgfältig durchdacht zu werden. Aber sie sind nur ein kleiner Teil dessen, was sein Buch Knowledge and Decisions zu bieten hatte und immer noch zu bieten hat. Tatsächlich stammen alle hier verwendeten Zitate von nur sechs verschiedenen Seiten (7, 41-45 und 52) aus einem über 400-seitigen Buch, was wiederum nur wieder zwei Prozent seines schriftstellerischen Schaffens in Bezug auf Bücher ausmacht und seine Millionen von Worte, die er anderswo verfasst hat, außen vorlässt. Es ist meine Hoffnung, dass dieser kurze Artikel ein Appetithappen ist, um Menschen dazu zu bewegen, ernsthaft einige seiner Werke aus seinem unglaublich produktiven Lebenswerk zu lesen. Was mich selbst betrifft, möchte ich mich nur bei Dir bedanken, Tom, für das, was ich von Dir gelernt habe.

Ihr Haus gehört Ihrem Hund

von Anthony de Jasay, 5. Juli 2021

Die meisten modernen Theorien darüber, wie die Gesellschaft funktionieren sollte, beruhen auf einer Idee von einer Vereinbarung. Fast ausnahmslos ist jedoch die Vereinbarung erfunden, hypothetisch, eine Vereinbarung, die zustande käme, wenn alle Menschen die gleiche „Verhandlungsmacht“ hätten oder die Dinge durch den gleichen „Schleier“ des Nichtwissens oder der Ungewissheit über ihre Zukunft gesehen hätten. Oder das gleiche Bedürfnis nach einer zentralen Autorität verspürten. Der Gesellschaftsvertrag, in seinen vielen Versionen, ist vielleicht der bekannteste von diesen angeblichen Vereinbarungen. Alle sind konzipiert, um den normativen Ansichten ihrer Erfinder zu entsprechen und die Art von gesellschaftlichen Arrangements zu rechtfertigen, die ihre Erfinder gerne angenommen sehen würden. Doch die einzige Vereinbarung, die nicht hypothetisch, behauptet, erfunden ist, ist das System von freiwilligen Tauschhandlungen, bei dem alle Parteien den sichtbaren, objektiven Beweis durch ihre Handlungen geben, dass sie die einzigartige gemeinsame Basis gefunden haben, die jeder akzeptiert, wenn auch nur murrend, aber ohne, dass jemand gezwungen wird, etwas aufzugeben, das er in seiner Reichweite hatte und lieber gehabt hätte. Die Menge der freiwilligen Tauschhandlungen ist, mit einem Wort, die einzige Menge, die keine Unmoral in der Verfolgung eines moralischen Ziels auferlegt.

Sozialismus: Eine schlechte Idee, die bekämpft werden muss

von Andreas Tögel, 7. Juli 2021

Rund zwei Dutzend Versuche, den „wahren Sozialismus“ zu verwirklichen, hat es seit der Oktoberrevolution gegeben. Sie alle sind – gemessen an den von ihren Protagonisten erhobenen Ansprüchen und Versprechen – fulminant gescheitert. Die meisten davon nicht ohne Leid, Elend und zum Teil beachtliche Leichenberge zu hinterlassen. Bemerkenswert ist, daß jeder einzelne dieser Versuche vom begeisterten Beifall westlicher Intellektueller begleitet wurde – zumindest zu deren Beginn. Nach der Phase einer von vereinzelten Anfangserfolgen verursachten Euphorie folgte, sobald die ersten Probleme und Rückschläge einsetzten, regelmäßig die der Ernüchterung und einer damit einhergehenden Schweigsamkeit, gefolgt von jener der immer gleich lautenden Distanzierung: Das sei leider doch kein „echter“ Sozialismus gewesen.

Wilhelm von Humboldts Schrift zur „Bestimmung der Grenzen der Staatstätigkeit“

von Antony P. Mueller, 9. Juli 2021

Humboldts Ausführungen folgen zum allgemeinen Schluss, dass die Staatstätigkeit strikt dem Prinzip der Notwendigkeit und nicht der Nützlichkeit unterworfen ist. Dieses „Prinzip der Notwendigkeit“ (Abschn. XVI) wird von der Eigentümlichkeit des natürlichen Menschen in seiner Individualität bestimmt. Das Nützliche hingegen, im Unterschied zum Notwendigen, zeigt nur Grade an, die so gleichsam unendlich sind und immer neue Veranstaltungen herausfordern. Das Nützliche erfordert stets neues Tätigwerden, während das Notwendige die Staatstätigkeit negativ als Prinzip bestimmt.

Kritische Psychotherapie. Interdisziplinäre Analysen einer leidenden Gesellschaft

Interview mit Dr. Martin Wendisch, 12. Juli 2021

Den Begriff „Leiden“ kann man für eine ganze Gesellschaft daran festmachen, dass der kollektive Stress deutlich zunimmt und auch die psychosomatisch-psychiatrischen Erkrankungen in den letzten 30 Jahren erheblich zunehmen – sogar in der sonst gesündesten Altersgruppe der Kinder und der 15- bis 25-jährigen. Die übliche Abwehrargumentation des „Jammerns auf hohem Niveau“ oder der einer „Wohlstandsverwahrlosung“ mag kulturell im Hinblick auf den Niveauverlust in Bildung und Kultur gelegentlich überzeugen, kann aber die Zunahme ernstzunehmender Erkrankungen nicht erklären. Politisch kann man das Leiden festmachen an immer häufiger auftretenden Krisen und einem generellen Vertrauensverlust der Bürger in die Handlungsfähigkeit der Politik. Obwohl wir auf zahlreiche – auch als neoliberal bezeichnete – Reformen zurückblicken, ist das Ergebnis nicht etwa ein Mehr an Gesundheit, sondern wachsende Krankheit. Die Analysen in unserem Band sind ein Versuch, die Gründe dafür interdisziplinär zu erkunden, ohne eine ganze Gesellschaft zu psychologisieren oder auf die Couch zu legen.

Der Mythos der Überbevölkerungs-Krise

von Barry Brownstein, 14. Juli 2021

Überbevölkerung ist relativ zu der Fähigkeit der Wirtschaft, einen angemessenen Lebensstandard hervorzubringen und ausreichend Lebensmittel und dabei die negativen Auswirkungen auf die Umwelt so gering wie möglich zu halten. Legt man diesen Maßstab an, dann ist Nord-Korea mit mehr Land und weniger Bewohnern überbevölkert im Vergleich zu Süd-Korea. Und das Schweden des 19. Jahrhunderts war überbevölkert im Vergleich zum heutigen Schweden. Und wer annimmt, dass Süd-Korea mit seiner moderneren Wirtschaft die Umwelt stärker belastet als die Mangelwirtschaft Nord-Koreas, der liegt falsch.

Ludwig von Mises. Der kompromisslose Liberale

von Thorsten Polleit, 16. Juli 2021

Man sollte in der Tat nicht meinen, aus schlechter Erfahrung werden die Menschen notwendigerweise klug. Weit gefehlt. Das Unheil, das der Sozialismus beispielsweise in der Sowjetunion, in der DDR oder in Venezuela den Menschen gebracht hat, werden diejenigen, die die Volkswirtschaftslehre als Erfahrungswissenschaft verstehen, nicht als überzeugenden Beweis werten, dass der Sozialismus unmöglich ist, dass er scheitern muss. Sie werden vielmehr sagen: Wenn man bessere, geeignetere Personen an die Schaltstellen der Macht setzt, dann wird der Sozialismus beim nächsten Versuch gelingen, werden seine Verheißungen für eine bessere Welt Wirklichkeit. Doch worauf es ankommt, ist leicht zu erkennen: Es kommt darauf an, welche Interpretation man der Erfahrung gibt, welche Theorien man anwendet, um das Geschehene zu deuten. Die Entscheidung fällt auf der Theorieebene. Und deshalb ist es von entscheidender Bedeutung für alle, die die individuelle Freiheit, die Freiheit des Menschen in der Gemeinschaft bewahren wollen, sich mit Mises’ ökonomischen, aber vor allem auch erkenntnistheoretischen Einsichten auseinanderzusetzen.

Eine „gute“ Inflation gibt es nicht, aber es gibt „gute“ Preissteigerungen

von Klaus Peter Krause, 19. Juli 2021

Nun war kürzlich ein Beitrag mit der Überschrift „Die gute Inflation“ zu lesen (FAZ vom 21. Juni 2021, Wirtschaftsteil, Seite 18). Geschrieben hat ihn der Profes­sor für Geschichte und internationale Bezie­hungen an der Princeton University Harold James. Aber diesem Autor muss unbekannt sein, dass nicht alle Preissteigerungen als Inflation zu gelten haben, wenn sie nicht inflationsbedingt sind, sondern andere Ursachen haben. Er setzt Teuerung aus Marktgründen gleich mit Inflation aus Gründen maßloser Geldmengenausweitung, verwendet jedenfalls beide Begriffe synonym, als seien sie ein und dasselbe. Das sind sie aber nicht. Wenn Harold James Inflation nennt, was aber nur Teuerung ist, dann ist das unsauber. Das Verwenden unsauberer Begriffe erschwert Unkundigen das Verständnis.

Klimakrise, Migrationskrise, Coronakrise – vom Verlust der Freiheit

von Andreas Tiedtke, 21. Juli 2021

Der Autor weist auf Widersprüche in der politischen Argumentation und Maßnahmenbegründung hin, ohne sich hierbei „Verschwörungstheorien“ zu bedienen. Vielmehr zeigt er anhand von offiziellen und veröffentlichten Dokumenten und Agenden internationaler Organisationen, welche kollektivistischen, zentralistischen und technokratischen Ziele im Zuge dieser Krisen politisch umgesetzt werden sollen. Die nationalen Politiken beschränkten sich oftmals nur noch auf das „Wie“ der Umsetzung dieser globalen Agenden. Mit Hilfe seiner These vom „transgenerationalen Kriegstrauma“ der Deutschen erläutert Raymond Unger, wieso gerade deutsche Politiker die internationalen Ziele besonders extrem umsetzen. Wieso sind gerade in Deutschland beispielsweise die Abgabenlasten am höchsten oder wird die Energiewende so drastisch umgesetzt?

„Große Leistungen werden von großen Einzelpersönlichkeiten erbracht und nicht von anonymen Kollektiven“

Interview mit Rainer Zitelmann, 23. Juli 2021

Ich sehe den Menschen vor allem in seiner ganz individuellen Persönlichkeit und mit einer Verantwortlichkeit für das eigene Leben, nicht vor allem als Mitglied eines Kollektivs. Mich nerven Menschen, die immer „wir“ statt „ich“ sagen, die sich hinter einem Kollektiv verstecken oder die die Verantwortung für ihr Leben an ein Kollektiv delegieren. Für mich sind das schwache Menschen – ganz anders als die starken Menschen, die ich in dem Buch porträtiere. Große Leistungen werden von großen Einzelpersönlichkeiten erbracht und nicht von anonymen Kollektiven. Kein Kollektiv hat die 9. Symphonie komponiert, kein Kollektiv hat die „Sternennacht“ gemalt. Ludwig van Beethoven komponierte seine 9. Symphonie, als er schon fast taub (und im Übrigen auch halb blind) war. Seinem Freund Nikolaus Zmeskall hatte er geschrieben: „Kraft ist die Moral der Menschen, die sich vor anderen auszeichnen, und sie ist auch die meinige.“

Ludwig Erhard versus Alfred Müller-Armack

von Hubert Milz, 26. Juli 2021

Müller-Armack, damals Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, war in diesem wichtigen und entscheidenden Punkt anderer Ansicht als Erhard. Müller-Armack meinte, dass die Marktwirtschaft ‚sozial gerecht‘ feingesteuert werden müsse, man könne diese sich nicht selbst überlassen. Feinsteuern bedingte für Müller-Armack, dass, falls der Markt das politisch Gewünschte nicht liefert, die Politik bei der Preisbildung, den Betriebsstrukturen, dem Wohnungsbau, der Infrastruktur, dem Außenhandel, der Kreditpolitik und beim Wettbewerb die Ergebnisse des Marktes zu korrigieren habe.

Ein freier Markt für Bildung statt «Bildungsreformitis»

von Olivier Kessler, 28. Juli 2021

Ein freier Bildungsmarkt ist für den Bildungserfolg deshalb so wichtig, weil er wesentlich mehr Anreize für eine Angleichung des Bildungsangebots an die Bildungsnachfrage schafft. Ein staatlich verordneter Bildungseinheitsbrei, der auf ungenügendes Interesse stösst, mit welchem viele unzufrieden sind und den der Steuerzahler für überteuert hält, erzeugt vor allem eines: Frust. Um diesem Frust, der andauernden «Bildungsreformitis» und politischen Konflikten über «den einen richtigen Lehrplan» zuvorzukommen, braucht es Märkte für Bildung, die Vielfalt und Wettbewerb ermöglichen. Das bedeutet auf Seiten der Bildungsnachfrager, dass sie die Schulen ihrer Wahl besuchen und bei Unzufriedenheit auch wieder wechseln dürfen. Für Lehrpersonen und Schulbetreiber – profitorientiert oder non-profit – bedeutet dies, dass ihre Angebote mess- und vergleichbar werden, etwa anhand der Anzahl der Interessenten, die eine Ausbildung bei ihnen absolvieren möchten. Denn je qualitativ hochstehender und preislich attraktiver die Ausbildung eines Anbieters abschneidet, desto höher wird die Nachfrage ausfallen. Qualitativ schlechte und preislich überrissene Angebote hingegen dürften auf einem freien Bildungsmarkt nicht lange Bestand haben. Die Bedeutung solcher Kundenfeedbacks und die Notwendigkeit für den betrieblichen Erfolg von Bildungsunternehmen, diese ernst nehmen zu müssen, kann nicht genug betont werden, denn sie verhindern, dass wertvolle Ressourcen aufgrund von politischen Befehlen in minderwertige Angebote fliessen und wertvolle Potenziale verschwendet werden.

 

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