Ludwig von Mises’ “Frohe Botschaft” | MISES Monatsmagazin
22. Dezember 2023 – von Thorsten Polleit und Andreas Tiedtke
Liebe Leserinnen und Leser,
Thorsten Polleit
2023 war bislang ein sehr stürmisches Jahr, das für alle, die in Deutschland leben und die sich Frieden und Wohlstand wünschen, zu allergrößter Besorgnis Anlass gibt: Deutschland befindet sich nicht nur in der Rezession, ist das Schlusslicht der großen Industriestaaten in der wirtschaftlichen Entwicklung, das Land hat sich auch auf den Kurs des wirtschaftlichen Niedergangs begeben.
Das ist keine aus der Luft gegriffene Schwarzmalerei. Deutschland leidet vielmehr unter dem „Interventionismus“. Der Ökonom Ludwig von Mises (1881 – 1973) wies nach, dass der Interventionismus – das zwangs- und fallweise Eingreifen des Staates in das Wirtschaftsgeschehen – die Marktwirtschaft stückchenweise zerstört und letztlich in den Sozialismus führt, den Wohlstand und die Freiheit der Bürger und Unternehmer ruiniert.
Glücklicherweise gibt es einen Weg aus dieser „Interventionsspirale“, diesem Teufelskreis, und der heißt: Aufklärung! Die Diagnose, die der Königsberger Philosoph der Aufklärung Immanuel Kant (1724 – 1804) damals stellte, gilt heute mehr denn je:
Andreas Tiedtke
Kant schrieb, dass die Menschen nicht selbst denken, dass sie entmutigt wurden, ihren eigenen Verstand zu gebrauchen, dass sie in einen „geistigen Gängelwagen“ gesperrt und verängstigt wurden, dass „Satzungen und Formeln“ des Staates zu Fußschellen ihrer Unmündigkeit geworden sind.
Kant trat daher für „Aufklärung“ ein, für die Befreiung der Menschen von obrigkeitlicher Herrschaft. Er ermutigte die Menschen, selbst zu denken – die „Faulheit und die Feigheit“, selbst zu denken, zu überwinden.
Das Ludwig von Mises Institut Deutschland klärt seiner Gründung 2012 auf über die Erkenntnisse des herausragenden Ökonomen und Sozialphilosophen Ludwig von Mises. Mit „eigenem Denken“ (Immanuel Kant) können die Menschen Ludwig von Mises Lehre und seine Methode, die Handlungslogik (Praxeologie), nachvollziehen und begreifen.
Wie kein anderer vor ihm wies Ludwig von Mises nach, dass die Ökonomie und die Gesellschaft mit dem menschlichen Verstand a priori begriffen werden können und dass wir nicht darauf verwiesen sind, das Wirtschafts- und Gesellschaftsgeschehen lediglich mit den Mittel der subjektiven Interpretation von Erfahrung einigermaßen verstehen zu können.
Ludwig von Mises Lehre enthält eine „Frohe Botschaft“, die er mit seinen Worten wie folgt beschrieb:
Bestünde der Gegensatz von Allgemeininteresse des Ganzen und Sonderinteresse des Einzelnen, wie die kollektivistische Lehre es behauptet, dann wäre überhaupt gesellschaftliches Zusammenwirken der Menschen unmöglich. Der natürliche Zustand des Verkehrs zwischen den Menschen wäre der des Krieges. …
Die Wissenschaft von der Gesellschaft beginnt damit, dass sie diesen Dualismus überwindet. Da sie innerhalb der Gesellschaft Verträglichkeit der Interessen der einzelnen Individuen untereinander sieht und keinen Gegensatz zwischen der Gesamtheit und dem Einzelnen findet …
(Die Gemeinwirtschaft (1932), S. 42 f.)
Das Ludwig von Mises Institut Deutschland hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Lehre Ludwig von Mises‘, die Anlass zu Optimismus gibt, zu verbreiten. Damit trägt es dazu bei, dass die Menschen den Mut und die Entschlossenheit (Immanuel Kant) (wieder-)finden, das große Projekt der Aufklärung für sich und ihre Mitmenschen fortzuführen, um als mündige Individuen in einer freien Gesellschaft friedlich zusammenzuleben.
Doch ohne Ihre Unterstützung geht das nicht. Freiheit gibt es nicht umsonst. Sie muss beschützt und – wo sie verloren gegangen ist – neu errungen werden. Wenn Ihnen Ihre Freiheit lieb und teuer ist, können Sie einen Beitrag hierzu leisten und das Ludwig von Mises Institut Deutschland mit einer Spende oder Fördermitgliedschaft unterstützen. Helfen Sie uns dabei, ein Licht des Friedens und der Freiheit auch in dunkler Zeit nicht nur am Glühen zu halten, sondern zum Strahlen zu bringen!
Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien ein besinnliches Weihnachtsfest und ein gesegnetes neues Jahr!
Vielen Dank für Ihre Unterstützung und Ihr Vertrauen!
Professor Dr. Thorsten Polleit, Präsident Dr. Andreas Tiedtke, Vorstand
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Mit einem Rückblick auf die Artikel und Podcasts des Ludwig von Mises Instituts Deutschland im Dezember 2023 verabschieden wir uns bis zum 6. Januar 2024 in die Winterpause.
Bericht aus Argentinien: Vor Javier Milei steht eine Herkulesaufgabe
4. Dezember 2023 – von Rainer Zitelmann
… es wird nicht leicht für Milei. Ich traf am 24. November, wenige Tage nach der Wahl, Nicolás Emma, den Vorsitzenden der Libertären Partei von Milei in Buenos Aires im Headquarter der Partei. Dabei waren auch mehrere weitere Koordinatoren der Partei, so Gustavo Federico und Facundo Ozan Carranza. In den Gesprächen, die ich mit führenden Vertretern seiner Partei, Vertretern von Thinktanks und mit argentinischen Journalisten führte, wurde immer wieder deutlich, dass auf Milei eine Herkulesaufgabe wartet.
Ist Freiheit undemokratisch? | MISES Momente #13
6. Dezember 2023 – von Johanna & Manuel
Die Gastgeber sprechen mit Titus Gebel unter anderem über die Maximierung der Selbstbestimmung in Freien Privatstädten, warum Freie Privatstädte “volldemokratisch” sind und nicht undemokratisch, über “Marmeladenpolitik”, warum Reiche keine Freien Privatstädte brauchen und diese auch nicht für Reiche konzipiert sind und wieso der “Systemwettbewerb” durch Freie Privatstädte von manchen so gefürchtet wird.
Förderung des Totalitarismus durch staatlich finanzierte Denunziation
8. Dezember 2023 – von Rainer Fassnacht
Ludwig von Mises schrieb („Die Bürokratie“, 1944):
Die Demokratie ist kein Gut, dessen sich Menschen ohne Unannehmlichkeiten erfreuen können.“ Zum Wesen der Demokratie gehöre, dass sie „täglich aufs Neue durch unentwegte Bemühungen verteidigt und erobert“ werden müsse.
Wer ist hier der wahre Egoist?
11. Dezember 2023 – von Olivier Kessler
Rücksichtslos und schädigend verhalten sich nicht jene, die verlangen, dass das rechtmässige Eigentum geschützt werden müsse, sondern jene, welche Angriffe auf ihre Mitbürger gutheissen oder initiieren. Wer also illiberalen Parteien seine Stimme gibt oder in Volksabstimmungen gutheisst, dass seinen Mitbürgern ihre Besitztümer abgenommen werden, der ist – im wahrsten Sinne des Wortes – ein Egoist.
MISES Konferenz 2023. “Der Kampf um die öffentliche Meinung” | Diskussion
13. Dezember 2023 – LvMID
In der Schlussrunde der Veranstaltung diskutieren die Referenten über den argentinischen Präsidenten Javier Milei und Parallelen zu Deutschland, Inflation und Inflationsschutz, freien Währungswettbewerb, was “Intellektuelle” in einer freien Marktwirtschaft anfangen könnten und anderes mehr. Die Themen und Fragestellungen, die auf dem Podium diskutiert wurden, stammten von den Konferenzteilnehmern und wurden zuvor schriftlich eingereicht.
Die fragwürdigen Mittel der sozial-ökologischen Transformation
15. Dezember 2023 – von Eduard Braun
Alle in diesem Artikel beschriebenen Maßnahmen – Verbote, Förderungen und Klimaschutzverträge – haben zur Folge, daß die vorhandenen Ressourcen umgelenkt werden in sogenannte klimafreundliche Industriezweige und Unternehmen. Es dürfte dabei kaum realistisch sein zu hoffen, daß eine künstlich und durch staatlichen Zwang herbeigeführte Ausdehnung „klimafreundlicher“ Industrien nicht mit dem Rückbau von Industrien einherginge, die Produkte herstellen, die aus Sicht der Konsumenten eigentlich viel wichtiger wären.
Wie Präsident Milei ein argentinisches „Wirtschaftswunder“ schaffen will
18. Dezember 2023 – von Antony P. Mueller
Der offizielle „Plan der Regierung Milei“ geht von der These aus, dass der argentinische Staat aufgrund seiner „elefantenartigen Größe“ und wegen des „Gewirrs von Vorschriften“ die Hauptursache für die Verarmung der Argentinier sei. Das Programm des Präsidenten stellt klar, dass die Rolle des Staates nicht darin besteht, sich in jeden Aspekt des menschlichen Lebens einzumischen. Die vornehmliche Aufgabe des Staates muss es sein, die Grundrechte des Einzelnen zu schützen.
PODCAST: CO2-Ablasshandel. Umverteilung und Ressourcen-Verschwendung im Namen eines neuen Glaubens
20. Dezember 2023 – von Benjamin Mudlack
Beim Ablasshandel war es ebenfalls eine Schuld beziehungsweise eine „Moralschuld“, die eine „Werteumverteilung“ begünstigt hat. Ähnlich ist die Angelegenheit bei den CO2-Zertifikaten einzustufen. Die Basis dieses Systems ist wiederum eine Moralschuld, nämlich die Schuld, den Ausstoß von CO2 durch eine bestimmte Handlung (Kauf eines Gutes, Autofahrt oder dergleichen) „begünstigt“ zu haben.
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