Wider den Krieg. Für Frieden

Titelfoto: Illustration des ‚Weihnachtsfriedens‘ 1914 (Adobe Stock Fotos; bearbeitet)

29.11.2024 – von Thorsten Polleit und Andreas Tiedtke

Ein schrecklicher Krieg tobt in der Ukraine und er droht sich auszweiten. Wir vernehmen eine ständig schärfer werdende Propaganda der Konfliktparteien und ihrer Unterstützer. Während im deutschsprachigen Raum von den einen eskalierende Waffenlieferungen gefordert werden, drängen die anderen auf einen sofortigen Stopp der Kampfhandlungen und den Beginn von Friedensverhandlungen. Der Graben zwischen diesen beiden Lagern ist so tief, dass – ähnlich wie in der Corona-Krise und beim Klima-Thema – diejenige Seite, die den Regierungskurs nicht oder nicht in aller geforderten Konsequenz mitgehen möchte, mit Schmähungen und Diffamierungen überzogen wird – die Kritiker werden zuweilen sogar dem ‚Feindeslager‘ zugeordnet.

Dies alles geschieht, während in den USA die Übergangsphase zwischen zwei Präsidentschaften andauert. Die abgewählte, aber noch im Amt befindliche Administration eskaliert während der Phase der ‚Presidential Transition‘, indem sie den Einsatz von US-Waffen mit längerer Reichweite gegen Ziele im russischen Staatsgebiet erlaubt. Der gewählte, aber erst ab dem 20. Januar 2025 amtierende Präsident Donald Trump, der im Wahlkampf für eine deeskalierende Politik eintrat und mit großer Mehrheit gewählt wurde, kann seine angekündigten Ziele in Ermangelung einer Amtsgewalt noch nicht verfolgen.

Der große zugrundeliegende Konflikt

Diese Entwicklung ist beunruhigend. In seiner Ansprache in Mar-a-Lago bei ‚President Elect‘ Donald Trump im November 2024 sagte der argentinische Präsident Javier Milei, dass die „politische Kaste“ – also etwa der politische ‚Mainstream‘ im neo-konservativen und im neo-sozialistischen Lager – die Mehrheit der Medien kontrolliere, ebenso der Lehrstühle an den Universitäten, der Staats-Bürokratie, Gewerkschaften, sozialen Organisationen, supranationalen Institutionen und ebenso eine Vielzahl von Stiftungen. Was Marxisten eine ‚Super-Struktur‘ nennen würden, sei „für uns“, so Milei, eine „Kathedrale materiellen und geistigen Elends“.

Mit dieser ‚Super-Struktur‘, so Milei sinngemäß weiter, hätte die politische Linke es geschafft, der Öffentlichkeit ihre Ideen „einzupflanzen“, Ideen, die sich gegen alle Vorstellungen des gesunden Menschenverstandes richten und sogar gegen die menschliche Natur selbst. Es handele sich dabei um ein Problem, das sich nicht auf einzelne Länder beschränke.

Milei zufolge zerfällt die Gesellschaft derzeit in zwei Gruppen: In diejenigen, die gezwungen werden, für diese antiliberale Super-Struktur zu bezahlen, und in die Mitglieder der ‚politischen Kaste‘, die von dieser Struktur profitieren. Und es sind viele, die von dieser Super-Struktur profitieren, nicht nur Einzelpersonen, sondern auch mächtige Organisationen, nicht nur Staatsapparate oder supra-nationale Organisationen – wie etwa der IMF, die EU, die WHO, die NATO oder die UNO –, auch Rundfunkanstalten, NGOs – vom WEF bis zu den vielen kleinen – und ‚Business-Konglomerate‘ – wie etwa der Military-Industrial Complex oder Big Business, Big Pharma, Big Banking und Big Food.

Ein ‚soziales Pulverfass‘

Wenn man das ganze Ausmaß betrachtet, in welchem die Mitglieder der Super-Struktur von dieser und den sie tragenden Ideologien profitieren, dann wird einem schnell deutlich, welche gewaltigen Interessen auf dem Spiel stehen, sollten sich ein später amtierender Präsident Donald Trump und sein künftiges Kabinett von den Ideen des argentinischen Präsidenten anleiten lassen und dieser antiliberalen Super-Struktur und den sie tragenden Narrativen den politischen Kampf ansagen.

Es wäre aus der Perspektive derjenigen, die gut und gerne von den Leistungen der Netto-Steuerzahler leben, geradezu eine Pleite, eine Katastrophe. Mileis Ziel, Argentinien zum freiesten Land der Welt zu machen und dabei den Staatsapparat so klein wie möglich zu schrumpfen, muss den Beharrungskräften der antiliberalen Super-Struktur wie ein gefährlicher ‚geistiger Virus‘ erscheinen, den es unter allen Umständen einzudämmen gilt.

Die Lage, in der sich der Westen momentan befindet, birgt also eine große soziale Sprengkraft: Auf der einen Seite eine Allianz aus Profiteuren der Super-Struktur, die ihrerseits aus machtvollen Institutionen und Organisationen besteht, ausgestattet mit Medien-Macht und Zwangsmitteln aller Art, auf der anderen Seite eine liberal-libertäre Gegenbewegung derjenigen, die unter dem Joch aus Zwangsabgaben, Bevormundung und Gängelung leiden.

Ludwig von Mises (1881 – 1973) wies nach, dass die Mittel der Super-Struktur, also im Kern der Interventionismus – das zwangs- und fallweise Eingreifen des Staates in die Gesellschaft –, die Zinsmanipulation und Inflation sowie konfiskatorische Zwangsabgaben, die positiven Effekte von Arbeitsteilung und Kapitaleinsatz unterminieren und den Wohlstand für die Masse der Menschen ebenso zerstören wie die individuelle Freiheit.

Diese Super-Struktur muss früher oder später an ihrem eigenen Gewicht, ihren inneren Widersprüchen sowie den ständigen inneren und äußeren Kämpfen um die vorderen Plätze und die Vormachtstellung zerbrechen. Dabei droht sie, die Gesellschaft mit sich in den Abgrund zu reißen. Und man hat für diese Phase des Niedergangs, in der der Wohlstand der meisten Menschen nicht mehr zu-, sondern abnimmt, bereits ein passendes Narrativ zur Hand: Die vor kurzem noch als ‚Viren-Schleudern‘ in die soziale Isolation gedrängten Betroffenen sollen nunmehr als ‚CO2-Schleudern‘ den Gürtel enger schnallen.

Kampf für Freiheit und gegen Krieg

Um was es letztlich im Kern geht, ist deine und meine Freiheit. Das ist eigentlich nichts neues. Ludwig von Mises schrieb:

Die Geschichte des Westens vom Zeitalter der griechischen Polis bis zum heutigen Widerstand gegen den Sozialismus ist im Wesentlichen die Geschichte des Kampfes um Freiheit gegen die Übergriffe der Amtsinhaber.
(Letztbegründung der Ökonomik (2016), S. 137)

Und dieser ‚Krieg im Inneren‘, also gegen die eigene Bevölkerung, die den „Zwangs- und Unterdrückungsapparat“ (Mises, Liberalismus (1927), S. 46 ff.) finanzieren muss, findet sein Spiegelbild im Krieg nach Außen, im Krieg der rivalisierenden antiliberalen Staaten um die Vorherrschaft. Denn die Logik der Herrschaft ist: „Wer nicht herrscht, ist Beherrschter.“

An dieser Stelle muss zudem die beunruhigende Erkenntnis herausgehoben werden, dass Staaten (wie wir sie heute kennen) ein sprichwörtliches Interesse am Krieg haben. Denn der Krieg ist ein äußerst wirksames Mittel, mit dem die Regierenden, die bekanntlich nach Macht, nach immer mehr Macht streben, ihre Macht verfestigen und sogar ausbauen zu können.

Krieg beschwört eine existenzielle Notlage herauf, verbreitet Angst und Schrecken in der Bevölkerung, macht die Kontrolle und Steuerung der Menschen dadurch besonders einfach für die Inhaber der Regierungsmacht. Gerade wenn die Regierung den Zuspruch der Bevölkerung verliert, werden kriegerische Abenteuer für die Regierenden besonders attraktiv.

Der Krieg ist eine willkommene Ablenkung von den Problemen, die die Regierung aufgehäuft hat und die nun drohen, vor den Augen der Öffentlichkeit offenbar zu werden – wie etwa wirtschaftlicher Niedergang, zerrüttete Staatsfinanzen und ruinierte Pensionssysteme.

Doch nicht nur das. Krieg schafft die Ausnahmesituation, die von denen benötigt wird, die die verbliebenen Freiheitsgrade in Wirtschaft und Gesellschaft auch noch abzuschaffen trachten. Krieg erlaubt es dem Staat, die Volkswirtschaft auf die Belange des Krieges auszurichten, Material und Menschen für den Waffengang zu zwangsrekrutieren; ‚Kriegssozialismus‘ nennt man das.

Mit der Ausgabe von neuem Fiatgeld finanziert, kann der Staat sogar durch die Kriegsproduktion eine ‚Scheinkonjunktur‘ in Gang setzen, die Produktion und Beschäftigung stärkt, den Unternehmen Gewinn beschert, die Steuereinnahmen erhöht und die dadurch vor allem den Widerstand der Bevölkerung gegen den Krieg und seine Verheerungen lahmlegt.

Die daraus folgende Inflation verstehen der Staat und seine Profiteure dem Kriegsgegner anzulasten: Dieser sei es, der für die Inflation verantwortlich sei, weil er beispielsweise die Energieversorgung behindere, das allgemeine Güterangebot verknappe. Der Kriegsgegner wird verteufelt, damit der Krieg noch unbarmherziger und länger andauernd geführt werden kann.

Eine friedliche Ethik

Während Ludwig von Mises mit der wissenschaftlichen Methode der ‚Praxeologie‘ (Handlungslogik) die apriorische Wissenschaft der Ökonomik darlegte, entwarf sein Schüler Murray N. Rothbard (1926 – 1995) mit dem Nicht-Aggressions-Prinzip – wie Hans-Hermann Hoppe nachfolgend aufzeigte – eine apriorische Ethik, die im Inneren wie im Äußeren gilt.

Nicht nur der Krieg nach ‚außen‘ ist Aggression, sondern auch die Unterdrückung durch den Staat im Inneren:

(D)ie Kollektivisten nehmen nicht wahr, dass das, was den Staat konstituiert, die Handlungen der Individuen sind. Die Gesetzgeber, diejenigen, die die Gesetze durch die Kraft der Waffen vollstrecken, und diejenigen, die den Diktaten der Gesetze und der Polizei gehorchen, konstituieren den Staat durch ihr Verhalten. Nur in diesem Sinn ist der Staat wirklich. Getrennt von solchen Handlungen individueller Menschen gibt es keinen Staat.
(Mises, Theorie und Geschichte (2014), S. 263)

Nach Rothbards und Hoppes naturrechtlicher beziehungsweise apriorischer Ethik können Drohung, Zwang und Gewalt in ‚friedlicher Art und Weise‘, also ohne Verletzung des Nicht-Aggressionsprinzips, nur eingesetzt werden zur Verteidigung von Leib, Leben und Gesundheit, von Freiheit und Frieden und des Besitzes gegen gewaltsame Angriffe. Deshalb reduzierte Mises die ‚erlaubten‘ Aufgaben des Staates im Inneren auch auf den Schutz des Einzelnen vor den Übergriffen Dritter. „Alles, was darüber hinausgeht, ist von Übel“, so Mises. Wenn der Staat im Inneren diese Grenze überschreitet, dann würde die persönliche Freiheit des Einzelnen aufgehoben. „[Der Einzelne] wird zum Sklaven des Gemeinwesens, zum Knecht der Mehrheit. … Schon die vom besten Willen erfüllte Handhabung derartiger Befugnisse müsste die Welt in einen Friedhof des Geistes verwandeln.“ (Liberalismus, 46 ff., 50 ff.)

Quelle Grafik: A. Tiedtke (2021), „Kompass zum lebendigen Leben“ (*), ‚Apriorische Ethik‘

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Blickt man auf die gerade dargelegte soziale Spaltung und ihre Sprengkraft im Inneren wie im Äußeren sowie auf die technisch wie organisatorisch hochgerüsteten Polizei-, Geheimdienst- und Militärapparate, sind die zentralen Kernbotschaften des Liberalismus heute so wichtig wie vielleicht noch nie zuvor.

Solange man durch die Herrschaftsmittel Drohung, Zwang und Gewalt gegen friedliche Menschen Profit machen kann, wird es Streit um die vorderen Ränge der Profiteure geben. Nur wenn es keine erzwungene, antiliberale Herrschaft über friedliche Menschen mehr gibt, nur dann, wenn der Liberalismus als Idee und gelebte Gesellschaft sich durchsetzt, steht Herrschaft – einschließlich des Krieges – nicht mehr zur Verfügung als Mittel zur ökonomischen Bereicherung, als Mittel, um sich an der sozialen Unterdrückung anderer zu erfreuen oder sich an der eigenen Macht zu berauschen.

Diese Erkenntnisse sind denen, die für Krieg plädieren, die Friedensverhandlungen ausschlagen, vorzuhalten, und es ist zu fordern, dass sie sich mit ihnen auseinandersetzen, sie nicht übergehen. Es gilt: „Den Krieg kann nur der liberale Gedanke bekämpfen“, so Mises, „der in jedem Krieg nichts sieht als Zerstörung und Vernichtung, der nie einen Krieg herbeiführen will, weil er auch den Sieg für den Sieger als schädlich ansieht.“ (Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel (1924), S. 404 f.) Soweit der Liberalismus „herrsche“, so Mises, werde es nie Krieg geben.

Der Liberale sei nach Mises der Überzeugung, dass selbst der siegreiche Krieg auch für den Sieger ein Übel ist, dass Frieden besser sei als Sieg. „Er verlangt vom Starken keine Opfer, sondern nur das, dass er sein wahres Interesse erfasse und verstehen lerne, dass der Frieden auch für ihn, den Starken, ebenso vorteilhaft ist wie für den Schwächeren.“ (Liberalismus, S. 21)

Die Warnungen der deutschen Dichter und Denker

Bereits Immanuel Kant (1724 – 1804) und später auch Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1834) und Richard Wagner (1813 – 1883) warnten die Herrschsüchtigen ihrer Zeit, die Mitglieder der Super-Strukturen des 18. und 19. Jahrhunderts davor, wozu eine Abkehr vom Liberalismus und der Aufklärung, also eine Abkehr vom eigenen Denken und dem Selbsteigentum des Menschen, führen muss. Kant führte in seiner Schrift „Was ist Aufklärung“ sinngemäß aus, dass die „Vorurteile“, die man der Masse „eingepflanzt“ habe, sich „zuletzt an denen selbst rächen, die oder deren Vorgänger ihre Urheber gewesen sind.“

Goethes Zauberlehrling versuchte, sich mit dem Wort Knechte zu schaffen, die für ihn das Wasser schleppen. Nachdem er der Situation nicht mehr Herr wurde, ließ Goethe ihn sagen:

Die ich rief, die Geister
Werd‘ ich nun nicht los.

Und Wagner ließ seinen Loge über die Machtgierigen im „Der Ring des Nibelungen“ sagen:

Ihrem Ende eilen sie zu, die so stark im Bestehen sich wähnen. Fast schäm’ ich mich, mit ihnen zu schaffen …

Leider haben die Herrschsüchtigen des beginnenden 20. Jahrhunderts die Warnungen der deutschen Dichter und Denker in den Wind geschlagen und 1914 erfolgte ein grausamer Zivilisationsbruch, der das Ende des Liberalismus bedeutete. Von diesem ethischen und geistigen Niedergang hat sich die Welt bis heute nicht erholt.

Aufklärungsarbeit

Ludwig von Mises schrieb:

Für den, der die Welt zum Liberalismus zurückführen will, bleibt kein anderer Weg offen als der, seine Mitbürger von der Notwendigkeit einer liberalen Politik zu überzeugen. Diese Aufklärungsarbeit ist das Einzige, was der Liberale leisten kann und was er leisten muss, um, soviel an ihm liegt, dem Untergang entgegenzuwirken, dem die Gesellschaft heute mit raschen Schritten zueilt.
(Liberalismus, S. 137)

Als klassische Liberale oder Libertäre, also Menschen, die für die apriorische und universelle Ethik nach dem Nicht-Aggressionsprinzip eintreten, wollen und können wir zur aktuellen Situation nicht schweigen, wie unbedeutend unsere Stimme auch sein mag.

Die aktuelle Situation ist unserer Auffassung nach brandgefährlich. Nicht nur innerhalb Argentiniens und in den Vereinigten Staaten stehen sich die die Blöcke aus antiliberalen Profiteuren der aktuellen Super-Struktur einerseits und die Leidtragenden in einer ‚proto-libertären‘ Gegenbewegung andererseits scheinbar unversöhnlich gegenüber. Das Beharrungsinteresse der Profiteure ist beachtlich, nicht nur in den USA, sondern auch in Europa, wo sich nach den verheerenden Kriegen des 20. Jahrhunderts nahezu dieselben gesellschaftlichen Strukturen herausgebildet haben.

Was die aktuelle Situation so gefährlich macht, in welcher die Profiteure der Super-Struktur mit allen Mitteln ihre Privilegien bewahren wollen, erklärte Murray N. Rothbard wie folgt: In seinem „Libertären Manifest“ zitierte er Randolph Bourne, von dem der Ausspruch stammt, dass der Krieg der „Gesundbrunnen des Staates“ („the health of the state“) sei. Was wir voranstehend schon angemerkt haben, beschrieb Rothbard so:

Krieg war immer die Gelegenheit des Staates zu einer beträchtlichen – und in der Regel andauernden – Forcierung und Ausweitung der Staatsmacht über die Gesellschaft. Krieg ist die große Ausrede, um mit patriotischer Rhetorik alle Energien und Ressourcen der Nation unter der Ägide und dem Diktat des Staatsapparates aufzubieten. Im Krieg kommt der Staat erst richtig zu sich selbst: Er wird mächtiger, zahlreicher, stolzer und erlangt die absolute Herrschaft über die Wirtschaft und die Gesellschaft.

Eine Umkehr im Denken ist erforderlich

Der Krieg ist nicht der Vater aller Dinge, sagte Mises, sondern der Frieden ist es. Denn Krieg ist Zerstörung, ist Mord und Vernichtung. Dabei kann es keine Sieger geben, außer die Sieger sind entweder empathielose Psychopathen oder Soziopathen, die zwar prinzipiell zur Empathie fähig sind, deren Empathie aber ‚kupiert‘ und/oder auf ihr engeres Umfeld begrenzt ist.

Aber alle anderen, alle, die begreifen, dass sie auch im anderen ihrer eigenen Wirklichkeit begegnen, alle, die zu echtem Mitgefühl mit ihren Mitmenschen fähig sind, all diese Menschen sind prinzipiell offen für die Aufklärungsarbeit von Immanuel Kant bis Murray Rothbard. Sie können mit ‚eigenem Denken‘ begreifen, dass antiliberale Haltungen und Handlungen den Betroffenen das Leben im wahrsten Sinne des Wortes zur Hölle machen.

Und ebenso wie Immanuel Kant haben auch wir die Hoffnung, dass dereinst auch die Machthaber zur Erkenntnis gelangen, dass der Mensch „mehr als Maschine“ ist, und die Regierenden und ihre Unterstützer es schließlich sich „selbst zuträglich finden“ werden, ihre Mitmenschen ihrer Würde gemäß zu behandeln, wie der große Königsberger Philosoph 1784 schrieb.

Kriege, die nicht ausschließlich der Selbstverteidigung oder der Verteidigung friedlicher Dritter dienen, sind aus ethischer Sicht stets verwerflich. Natürlich spielt es eine Rolle, wer begonnen oder provoziert hat und welcher Kriegspartei welche Gräueltaten vorzuwerfen sind. Aber unabhängig davon können wir sicher sagen, dass stets die Zivilbevölkerung und die Zwangsrekrutierten Opfer des Krieges sind. Und diese Menschen „gemäß ihrer Würde zu behandeln“ und weitere unschuldige Opfer zu verhindern, heißt, sich für Waffenruhe und Frieden einzusetzen.

Thorsten Polleit:

Professor Dr. Thorsten Polleit war als Ökonom 15 Jahre im internationalen Investment-Banking tätig und danach 12 Jahre im internationalen Edelmetallhandelsgeschäft. Er ist zudem seit 2014 Honorarprofessor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Bayreuth. Thorsten Polleit ist Adjunct Scholar Mises Institute, Auburn, Alabama, Mitglied im Forschungsnetzwerk „ROME“ und Präsident des Ludwig von Mises Institut Deutschland. Im Jahr 2012 erhielt er den The O.P. Alford III Prize In Political Economy. Thorsten Polleit ist Autor zahlreicher Aufsätze in referierten Journals, Magazinen und Zeitungen. Seine letzten Bücher sind: „Des Teufels Geld. Der faustische Fiatgeld-Pakt – wie wir ihn kündigen und zu gutem Geld zurückkehren“(*) (Oktober 2023), „The Global Currency Plot. How the Deep State Will Betray Your Freedom, and How to Prevent It“(*) (2023), „Ludwig von Mises. Der kompromisslose Liberale“(*) (2022) und „Der Weg zur Wahrheit. Eine Kritik der ökonomischen Vernunft“(*) (2022). Die Website von Thorsten Polleit ist: www.thorsten-polleit.comHier Thorsten Polleit auf Twitter folgen.

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Andreas Tiedtke:

Dr. Andreas Tiedtke ist Rechtsanwalt, Autor und Redakteur. Er publizierte bereits zahlreiche Artikel zur Österreichischen Schule der Nationalökonomie und deren wissenschaftlicher Methode, der Praxeologie (Handlungslogik). Im Mai 2021 erschien sein Buch über die Logik des Handelns „Der Kompass zum lebendigen Leben“(*). Im Jahr 2022 wirkte er an dem Buch „Wissenschaft und Politik: Zuverlässige oder unheilige Allianz“ (Herausgeber: Olivier Kessler, Peter Ruch) mit, zu dem er im 1. Kapitel den 1. Abschnitt beitrug: „Mit welchen wissenschaftlichen Methoden zu welcher Erkenntnis?“. Zudem schreibt er Kolumnen für die Online-Magazine Freiheitsfunken und Der Sandwirt.

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