F. A. v. Hayeks „Der Weg zur Knechtschaft“. Oder: die entzauberte Herrschaft des Bösen

9. September 2024 – von Thorsten Polleit

Thorsten Polleit

Titelfoto: Gustave Doré (1832 – 1883), „Cocytus“, zu Dante Alighieris (1265 – 1321) „Commedia“ („Göttliche Kommödie“), „Inferno“, 32. Gesang (9. Höllenkreis), Verse 19 – 24. Dante und Virgil begehen den neunten, untersten Höllenkreis, wo die Seelen in Eis gefroren sind. (Quelle: Public domain, via Wikimedia Commons, bearbeitet)

Dieser Beitrag wurde bei der „Konferenz der Thüringer Hayek-Clubs Weimar, Jena, Erfurt“ am 24. August 2024 in Weimar als Vortrag gehalten.

I.

Ich beginne mit einem Bibelzitat aus dem Neuen Testament, und zwar Epheser, 6. Kapitel, Vers 12:

Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, mit den Herren der Welt, die über diese Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel.

Diese Worte sagen uns, dass unsere Feinde nicht unsere Mitmenschen sind („Wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen“); sondern dass es die „bösen Geister unter dem Himmel“ sind, gegen die wir zu kämpfen haben.

Denn, so knüpfe ich hier an, es sind die „bösen Geister unter dem Himmel“, die böse Ideen verbreiten, sie uns einflüstern, sie uns aufzuzwingen versuchen.

Dass diese „bösen Geister unter dem Himmel“ feindselig gegenüber, sogar existenzgefährdend für uns Menschen, ja für die ganze Menschheit sind, muss ich nicht gesondert betonen.

Denn es sind Ideen, ob gute oder böse, die unser aller Handeln beeinflussen und antreiben.

Wenn ich sage, dass es Ideen sind, die dein und mein, die unser aller Handeln erklären, ist das keine beliebige Aussage. Diese Aussage lässt sich vielmehr erkenntnistheoretisch begründen.

Die Aussage, dass es eine Idee (also etwas Geistiges) ist, die unser Handeln bestimmt, lässt sich nicht sinnvoll bestreiten.

Würde man sie bestreiten, müsste man eine andere Erklärung für die (Letzt-)Ursache des menschlichen Handelns ins Feld führen. Welche aber könnte das sein?

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Nun, man müsste behaupten, dass das menschliche Handeln von objektiven, externen Faktoren (physikalischer, chemischer oder biologischer Art) bestimmt wird. Und das müsste man beweisen – etwa in der Form, dass ein externer Faktor X immer und überall, heute und morgen, eine bestimmte menschliche Handlung Y erzeugt.

Doch ein solcher Beweis konnte bisher nicht erbracht werden. Und man kann ihn auch künftig nicht erbringen. Warum nicht?

Nun, mit logischen Mitteln lässt sich zeigen, dass menschliches Handeln sich nicht mit externen Faktoren erklären (oder gar prognostizieren) lässt. Wieso ist das so?

Der handelnde Mensch ist lernfähig – und das ist eine a priori gültige, eine nicht mit logischen Mitteln bestreitbare Aussage.

Eine a priori Aussage ist eine nicht-empirische, also eine erfahrungsunabhängige Aussage, die notwendigerweise wahr ist, und die Allgemeingültigkeit beansprucht, die also keine Ausnahme zulässt. Eine Aussage a priori lässt sich nicht widerspruchsfrei verneinen, denn dadurch würde man ihre Gültigkeit schon voraussetzen.

Ein Beispiel für ein a priori ist der Satz vom ausgeschlossenen Dritten in der Logik: Es kann nicht der Fall sein, dass eine Aussage wahr ist und gleichzeitig der Fall sein, dass sie falsch ist.

Oder: Alle Punkte auf der Kreisbahn (der Kreislinie) haben den gleichen Abstand zum Kreismittelpunkt. (Das wäre sogar nach Immanuel Kant eine rein apriorische Aussage.)

Doch zurück zur Lernfähigkeit. Wenn man lernfähig ist, dann kann man nicht schon heute das künftige Wissen kennen, das unser künftiges Handeln bestimmen wird.

Kurzum: Die Aussage, dass das menschliche Handeln durch Ideen bestimmt wird, ist keiner Letztbegründung mehr zugänglich, sie kann als ein ultimativ Gegebenes eingestuft werden.

Und so kann die Bedeutung der Ideen für unser aller Handeln gar nicht überschätzt werden.

Die Ideen, die Sie und ich, die die Menschen in sich tragen, sind also von allergrößter Bedeutung für die Gestaltung unseres Miteinanders.

Wenn Menschen beispielsweise der Idee anhängen, der Sozialismus oder der Great Reset seien heilbringend und müssten in die Tat umgesetzt werden, dann werden sie sich aufmachen, um dieses Ziel zu erreichen.

Sie werden nun fragen: Woher stammen denn unsere, Ihre und meine Ideen, die wir sprichwörtlich in unseren Köpfen haben?

Die meisten unserer Ideen sind nicht selbst erdacht. Wir haben sie vielmehr von anderen übernommen: von Freunden, Eltern, Lehrern. Nur ganz wenige von uns ersinnen neue Ideen, die meisten von uns folgen den Ideen anderer.

Wir wissen auch nicht, wie die Ideen entstehen. Gute, hilfreiche, großartige Ideen werden uns von Genies geschenkt, die sich zuweilen unter uns befinden.

Schlechte oder böse Ideen können das Ergebnis von bösartigen, wahnerfüllten, kranken Hirnen sein – und hinter ihnen mögen sich wiederum andere, finstere Ursachen und Mächte verbergen.

II.

Wenn wir nun um die Bedeutung der Ideen wissen, dann ist es nicht überraschend, dass diejenigen unter uns, die Herrschaft über ihre Mitmenschen ausüben wollen, Einfluss auf deren Ideen zu nehmen trachten.

Was meine ich mit Herrschaft? Diese Frage beantworte ich wie folgt: Es gibt nur zwei Möglichkeiten, wie du und ich miteinander in Beziehung treten können: Entweder durch Freiwilligkeit oder durch Zwang und Gewalt.

Freiwilligkeit bedeutet, dass ich dir etwas anbiete, das du aus freien Stücken annimmst oder ablehnst, ganz wie du es wünscht. Ich biete dir etwa einen Apfel im Tausch für 1 Euro an, und du kaufst oder kaufst nicht.

Oder durch Zwang und Gewalt: Ich zwinge dich, etwas zu tun, was du freiwillig nicht machen willst. Und wenn du dich meinem Willen widersetzt, bestrafe ich dich.

Vermutlich werden die meisten Menschen die Freiwilligkeit als Prinzip des Miteinanders befürworten, nicht aber das Prinzip Zwang und Gewalt.

Das Prinzip Freiwilligkeit kennt keine Herrschaft der einen über die anderen. Das Prinzip Zwang und Gewalt, die die einen über die anderen ausüben, ist das, was Herrschaft ausmacht.

Die Menschheitsgeschichte zeigt leidvoll, dass es immer wieder Menschen gibt, die nicht auf Freiwilligkeit beim Zusammenleben mit ihren Mitmenschen setzen, sondern die Zwang und Gewalt über andere auszuüben wünschen; die über ihre Mitmenschen herrschen, sie beherrschen wollen.

Das führt zur Frage: Wie ist es möglich, dass die nach Herrschaft Strebenden (eine stets vergleichsweise kleine Menschengruppe) Zwang und Gewalt über die vielen anderen ausüben können?

Ein Weg ist die Anwendung roher Gewalt, mit Schwert und Feuer sozusagen unterwirft und unterdrückt und misshandelt der Brutalste, der Rücksichtsloseste die anderen gegen ihren Willen.

Das ist jedoch für den nach Herrschaft Strebenden ein mitunter gefährliches Unterfangen: Schließlich kann er im Zuge eines solchen Gewaltprinzips nicht sicher sein, dass nicht ein noch Rücksichtsloserer daherkommt und ihn überwindet.

Ein anderer, angenehmerer Weg ist es für den nach Herrschaft Strebenden, Unterstützer für seine Sache zu finden. Etwa indem er den einen etwas wegnimmt und die Beute dann mit anderen teilt, und sie auf diese Weise zu Komplizen macht.

Ein weiterer Weg besteht darin, dass die, die andere beherrschen wollen, diejenigen, die beherrscht werden sollen, dazu bringen, ihrer Beherrschung zuzustimmen, ja sie dazu zu bewegen, ihre Beherrschung herbeizusehnen. Wie aber kann das gelingen?

Es kann dadurch gelingen, dass man die Beherrschten davon überzeugt, dass es gut und richtig ist, dass sie beherrscht werden; wenn man ihnen die Idee einflüstert, dass es ohne Beherrscher nicht geht, dass das Gemeinwesen ohne diese im Chaos versinkt.

Und wenn die Beherrschten, derart indoktriniert, derart gestockholmt, nicht erkennen, dass sie beherrscht werden, dann bleibt der Widerstand gegen die Beherrschung aus.

Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832) wusste darum, als er schrieb:

Niemand ist mehr Sklave, als der sich für frei hält, ohne es zu sein.

An dieser Stelle bringe ich den Staat (wie wir ihn heute kennen) ins Spiel. Das Wort Staat hat bei unterschiedlichen Personen meist sehr unterschiedliche Bedeutung. So denken viele bei Staat an wir alle, an die Gemeinschaft der Menschen, an die beschützende Hand von Vater Staat.

Ich verwende hier jedoch eine andere, eine positive Definition des Staates, eine Definition also, die sagt, was der Staat wirklich ist, was er tatsächlich tut. Danach lässt sich der Staat verstehen als ein territorialer Zwangsmonopolist mit der Letztentscheidungsmacht über alle Konflikte auf seinem Gebiet, und der sich das Recht nimmt, Steuern zu erheben.

Der Staat darf demnach etwas, was jeder anderen Person verboten ist: Er darf anderen Geldbeträge abknöpfen, denen keine direkte Gegenleistung gegenübersteht – Steuern erheben, nennt man das. (Da kann man nur staunen: Wenn ich Ihnen 100 Euro aus ihrer Geldbörse gegen ihren Willen und ohne direkte Gegenleistung entnehme, wie würden sie das nennen?)

Und der Staat ist zudem auch noch der Schiedsrichter über alle Konflikte, die zwischen seinen Untertanen auftreten, und auch der Konflikte, die zwischen ihm, dem Staat, und seinen Untertanen entstehen.

Nun wird wohl kaum jemand behaupten, dass alle, die heute in (oder unter) einem derart definierten Staat leben, freiwillig ihre Zustimmung dazu gegeben hätten. Es gibt beispielsweise keinen entsprechenden Vertrag, den sie oder ich unterschrieben hätten.

Um es an dieser Stelle kurz zu halten: Der Staat (wie wir ihn heute kennen) ist nicht aus dem Prinzip der Freiwilligkeit, sondern aus dem Prinzip von Zwang und Gewalt entstanden, und seine Fortexistenz fußt ebenso auf Zwang und Gewalt.

Interessanterweise haben das sozialistisch-kommunistische Denker offen und ohne Umschweife ausgesprochen. So schrieb Lenin (1870 – 1924):

(V)ergesst nicht, dass der Staat auch in der demokratischsten Republik, und nicht nur in einer Monarchie, nichts anderes ist als eine Maschine zur Unterdrückung einer Klasse durch eine andere.

Vermutlich werden jetzt einige von ihnen empört sagen: Der Staat als Beherrschungsapparat? Doch nicht bei uns! Schließlich regieren wir uns doch selber! Diese Antwort würde mich nicht überraschen.

Denn der Staat (ob als Feudalsystem, als Monarchie oder als moderne Demokratie) gibt sich seit je her sehr viel Mühe, die Erkenntnis über sein wahres Wesen zu verschleiern. Dazu bedient er sich insbesondere der Hilfe der Intellektuellen, wie wir bei Murray N. Rothbard (1926 – 1995) nachlesen können.

Rothbard schreibt,

dass seit den frühesten Anfängen des Staates seine Herrschenden als notwendige Unterstützung ihrer Herrschaft ein Bündnis mit der gesellschaftlichen Klasse der Intellektuellen anstrebten. Die Massen erzeugen nicht ihre eigenen abstrakten Ideen oder denken über diese Ideen unabhängig nach; sie folgen passiv den Ideen, die von den Intellektuellenkreisen, den wirkungsvollen Meinungsmachern in der Gesellschaft, angenommen und verbreitet werden. Und weil es genau dieses Erzeugen von Meinungen im Sinne der Herrschenden ist, das der Staat dringend benötigt, formiert dies das uralte Bündnis zwischen den Intellektuellen und den herrschenden Klassen des Staates. Das Bündnis gründet auf einem quid pro quo. Auf der einen Seite verbreiten die Intellektuellen unter den Massen, dass der Staat und seine Herrschenden weise, gut, manchmal göttlich und vor allem unverzichtbar und besser als jede denkbare Alternative seien. Als Gegenleistung für die Verkündigung seiner Ideologie macht der Staat die Intellektuellen zu einem Teil der herrschenden Elite, er gibt ihnen Macht, sozialen Status, Ansehen und materielle Sicherheit.

Wer aber sind diese Intellektuellen, von denen Rothbard hier spricht? Eine Frage, die gar nicht so einfach zu beantworten ist. In der Literatur hat es einige Definitionsversuche dazu gegeben, nicht alle sind überzeugend. Für unsere Zwecke mag es hier jedoch genügen, die Gruppe der Intellektuellen als Personen zu begreifen, die eine oder mehrere der folgenden Eigenschaften besitzen:

1.) Die Intellektuellen sind (oder halten sich für) relativ gut gebildet; 2.) sie üben eine Meinungsführerschaft aus, ihre Aussagen, ihre Ideen, werden von vielen anderen Menschen als richtungsweisend angesehen; 3.) sie beurteilen, welche Ideen Verbreitung finden und welche nicht, welche vorhandenen Ideen durch andere Ideen zu ersetzen sind.

Nicht immer sind die Intellektuellen Schöpfer von neuen Ideen, oftmals sind sie nur so etwas wie Second Hand Dealer of Ideas, wie Friedrich August von Hayek (1899 – 1992) es nennt.

Zur Gruppe der Intellektuellen sind beispielsweise zu zählen Lehrer, Professoren – Natur-, Medizin- und Wirtschaftswissenschaftler –, Literaten, Journalisten, TV- und Radio-Moderatoren, Musiker, Schauspieler, aber heutzutage auch so mancher Unternehmensführer und Influencer in den Social Media.

Dass Politiker, Regierungen und Staaten wie auch Sonderinteressengruppen eine ganz besondere Vorliebe für die Intellektuellen entwickeln, liegt auf der Hand. Denn, wie Rothbard es bereits ausgesprochen hat: Wer die Ideen vorgibt, der beeinflusst auch das Handeln der Menschen, der kann sie kontrollieren.

III.

Die Berufsgruppe der Hauptstrom-Ökonomen mit ihrer Volkswirtschaftslehre spielt dabei eine ganz besondere Rolle. Ihre Ideen eigenen sich, die Herrschaft der einen über die vielen wissenschaftlich zu scheinlegitimieren.

Die Hauptstrom-Ökonomen sind berufsmäßig eifrig bemüht, den Staat, seine Eingriffe in Wirtschaft und Gesellschaft als unverzichtbar, notwendig, als heilbringend gegenüber der Bevölkerung zu legitimieren (das schließt ein wenig parametrische Kritik hier und da durchaus nicht aus.)

Wie aber setzen die (übrigens meist im Staatsdienst befindlichen) Ökonomen ihre Aufgabe um? Vor allem indem sie die Volkswirtschaftslehre als Erfahrungswissenschaft konzeptualisieren.

Sie sagen, der Wahrheitsgehalt von ökonomischen Theorien müsse durch Ausprobieren erschlossen werden. Dazu stelle man Hypothesen auf (wie zum Beispiel: „Wenn A, dann B“ oder „Wenn A um x % steigt, verändert sich B um y %“) und überprüfe die Hypothese sodann anhand von historischen Daten.

Das aber ist aufgrund einer Reihe von Faktoren ein falsches methodisches Vorgehen – und führt zu falschen Aussagen. Warum? Um die Erklärung kurz zu halten, seien hier nur drei Kritikpunkte kurz hervorgehoben:

(1) Aus historischen Erfahrungen oder Datenanalysen kann man logischerweise niemals eine Gesetzmäßigkeit ableiten. Man kann durch Betrachtung des Vergangenen zwar sehen, dass etwas so oder so war, aber daraus lässt sich nicht notwendigerweise schließen, dass das, was man beobachtet hat, notwendigerweise so gewesen sein musste, dass es nicht auch anders hätte sein können; und man kann auch nicht sagen, dass das in der Vergangenheit Beobachtbare auch in der Zukunft Bestand haben wird.

(2) Zudem lassen sich im Bereich des menschlichen Handelns keine Verhaltenskonstanten aufspüren nach dem Motto „Wann A, dann B“. Der Grund: Der Mensch ist lernfähig (und das ist, wie bereits gesagt, eine apriorische Aussage), und daraus folgt, dass man nicht schon heute wissenschaftlich wissen kann, wie der Handelnde sich künftig verhält.

(Natürlich gibt es Möglichkeiten zu erkunden, wie sich Menschen vermutlich unter bestimmten Umständen verhalten – also wie meine Frau reagiert, wenn ich den Hochzeitstag vergesse; oder meine Kinder wissen ziemlich genau, wie ich auf bestimmte Dinge reagiere. Aber diese Art von Wissen ist kein wissenschaftliches, sondern es ist ein thymologisches.)

Wenn die Volkswirtschaftslehre nun aber als Erfahrungswissenschaft konzeptualisiert wird, dann befördert sie fragwürde und falsche Aussagen zutage, sie ist vor allem aber auch offen für politische Instrumentalisierung, für Manipulation. Tür und Tor sind besonders leicht dann geöffnet, um politische Ideologien, wenn sie den Himmel auf Erden versprechen, in die Tat umzusetzen. Verheißungsvolles will man schließlich ausprobieren!

Ökonomen werden dabei zu einer Art Schein-Priesterschaft, zu Spin-Doctors der politisch Mächtigen – mit potentiell fatalen Folgen für die Entwicklung des Gemeinwesens.

Ludwig von Mises (1881 – 1973) hatte genau diese Problematik klar vor Augen. Und daher war er auch bemüht zu zeigen, dass die Volkswirtschaftslehre keine Erfahrungswissenschaft ist, sondern dass sie sich nur als apriorische Handlungswissenschaft verstehen und betreiben lässt.

Und das heißt: Es gibt im Bereich des menschlichen Handels absolut wahre, apodiktische Wahrheiten.

Wir wissen beispielsweise, dass der Mensch handelt – man kann nicht widerspruchsfrei sagen, dass der Mensch nicht handelt. Oder: Handeln ist immer zielbezogen. Oder: Um Ziele zu erreichen, muss der Handelnde Mittel einsetzen, und Mittel sind notwendigerweise knapp (sonst wären sie keine Mittel). Oder: Jeder Handelnde hat eine Zeitpräferenz (bevorzugt eine frühere Erfüllung seiner Bedürfnisse einer späteren), und die Manifestation der Zeitpräferenz ist der Urzins.

Deine und meine Zeitpräferenz und damit auch unser Urzins sind immer und überall positiv, sie können nicht verschwinden oder gar negativ werden.

Mit apriorischen Erkenntnissen lassen sich auch komplexere Aussagen treffen. Beispielsweise die, dass der Sozialismus (verstanden als die Verstaatlichung der Produktionsmittel) sich wirtschaftlich nicht durchführen lässt, dass er zu Chaos, zur Verarmung des Gemeinwesens führt.

Oder auch dass der Interventionismus, also das zwangs- und fallweise Eingreifen des Staates in das Wirtschafts- und Gesellschaftsleben destruktiv ist, dass er den Weg in den Sozialismus ebnet.

Gerade der Interventionismus muss uns an dieser Stelle ganz besonders interessieren: In seinem Buch „Kritik des Interventionismus“ hat Ludwig von Mises 1929 gezeigt, dass staatliche Eingriffe die anvisierten Ziele entweder nicht erreichen und dabei noch Schäden anrichten, die zuvor nicht da waren; oder aber die Ziele werden erreicht, dann aber nur unter Inkaufnahme von zusätzlichen Missständen oder der Vergrößerung bestehender Übel.

Und wenn eine Gesellschaft am Interventionismus festhält, dann folgt Intervention auf Intervention, und die Volkswirtschaft gerät zusehends unter die Gängelung des Staates – bis auch noch die letzten Reste des freien Bürger- und Unternehmertums abgetötet sind.

Der Interventionismus verwandelt die Volkswirtschaft in eine Lenkungs- und Kommandowirtschaft, in der der Staat und die Sonderinteressengruppen, die sich seiner bedienen, entscheiden, wer was wann wo und unter welchen Bedingungen produzieren muss, und wer was wann in welcher Menge konsumieren darf.

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IV.

Friedrich August von Hayeks „Der Weg zur Knechtschaft“, veröffentlicht 1944, ist eine Illustration, eine Anwendung par excellence von Mises‘ „Kritik des Interventionismus“, also der Erkenntnis, dass ein Gemeinwesen, wenn es dem Interventionismus folgt, wenn sich seiner kollektivistisch-sozialistische Ideen bemächtigen, den Weg in die Tyrannei nimmt.

Der deutsche Nationalsozialismus und die Tyrannei und die Zerstörung, die er gebracht hat, sind so gesehen ein konkretes Ergebnis des Interventionismus – Faschismus als Folge, als eine Spielart des Interventionismus.

Hayek erklärt uns dabei, dass das Unheil, das sozialistische Ideen, in die Praxis umgesetzt, bringen, kein Betriebsunfall ist, sondern dass sie vielmehr ein unweigerliches Ergebnis sind.

Häufig wird angesichts dieses Befundes eine Art Unschuldsvermutung eingeschmuggelt: Es wird so getan, als ob Interventionisten oder Sozialisten irrtümlicherweise ihren Ideologien anhingen; dass sie versehentlich Fehler beginnen; dass die Gemeinschaft aus Versehen ins Unheil stürzen.

Wie aber kann man eine solche Unschuldsvermutung begründen? Kann man nicht genauso gut auch annehmen, dass es Personen gibt, die sich absichtlich irren? Kann man ausschließen, dass es unter den Sozialismusbefürwortern nicht auch Personen gibt, die ganz genau wissen, wie zerstörerisch der Interventionismus und Sozialismus und all seine Spielarten sind?

Zu denken wäre beispielsweise an naive, uninformierte Personen. Die Naiven verstehen gar nicht, dass der Interventionismus sie und ihre Mitmenschen ins Verderben führt. Für die echten Sozialisten sind die Naiven daher auch die nützlichen Idioten.

Oder denken wir an die Achtlosen, die auf den Interventionismus setzen, weil er ihnen Vorteile einspielt. Dass dabei aber das Wohl und Wehe ihrer Mitmenschen geschädigt wird, ist den Achtlosen ziemlich egal. Die Achtlosen sind für die Sozialisten Waffenbrüder.

Oder man denke an die Kaltblütigen, die sehr wohl wissen, wie schädlich der Interventionismus ist, und die genau das Unheil in die Welt bringen wollen. Die Kaltblütigen verkörpern sprichwörtlich das Böse, sind von ihm ergriffen, verkörpern den wissenden Sozialisten.

Sie fördern mit ihren Ideen nicht das produktive und friedvolle Miteinander der Menschen, deren Glück auf dieser Welt, sondern sie trachten danach es zu zerstören. Sie setzen Ideen in die Welt, beziehungsweise sie verbreiten Ideen, die den Menschen nicht in ihrem irdischen Dasein erblühen, sondern ihn scheitern lassen.

V.

Vor dem Hintergrund apriorischer ökonomischer Erkenntnisse kann man zu den bösen Ideen mit Fug und Recht die Ideen des Marxismus, Sozialismus, Interventionismus, Faschismus oder Totalitarismus zählen.

Das ist eine wichtige Einsicht, zumal ja alle diese Ideen nach wie vor quicklebendig sind. In der Neuzeit geben sie sich allerdings meist nicht mehr offen als solche zu erkennen.

Vielmehr kommen sie verdeckt, verschleiert daher, sie verneinen sich sogar ganz unverfroren, ihre Befürworter geben ihnen neue und wohlklingende Namen. Man spricht beispielsweise von Great Reset, von Klimapolitik, von grüner Politik.

Oder es wird nach Public-Private-Partnership gerufen, Stakeholder-Capitalism eingefordert, es wird die Notwendigkeit propagiert, alles und jedes sei zu digitalisieren; der Weg in den Transhumanismus wird gepriesen; man schafft das Bargeld ab, weil es angeblich der Terrorfinanzierung diene, und man zwingt den Menschen digitales Zentralbankgeld auf, weil das angeblich besser und fortschrittlicher sei.

Der Naive sieht darin Fortschritt; dem Achtlosen ist das alles im Grunde egal, Hauptsache er profitiert; der Kaltblütige hingegen erkennt sehr wohl die Beherrschungs- und Unterdrückungsmittel, die (um Hayeks Worte zu gebrauchen) den Weg in die Knechtschaft ebnen.

VI.

Die entscheidende Frage ist an dieser Stelle nicht, wer ist es, der die bösen Ideen ausgeheckt hat, der sie wissentlich oder auch unwissentlich verbreitet. (Obwohl das natürlich auch sehr viele von uns interessieren wird!)

Entscheidend ist vielmehr, wie man die bösen, die schlechten Ideen als solche erkennen und bekämpfen kann. Keine ganz einfache Sache.

Denn unser Vernunftwissen, unser gesunder Menschenverstand, steht seit Jahr und Tag unter Beschuss.

In Schule und Universität wird uns eingetrichtert, dem Empirismus zu huldigen: Also die Sinneserfahrung als einzig richtige Quelle der Erkenntnis zu akzeptieren; und auch den Wahrheitsgehalt unserer Erkenntnis anhand von Erfahrung zu validieren.

Gleichzeitig wird das erfahrungsunabhängige Wissen (die Erkenntnis a priori) kleingeredet, als verlässliche Erkenntnisquelle ausgeblendet.

Damit werden die Menschen auf einen Irrweg geleitet.

Denn Erfahrungen können uns per se kaum etwas oder gar nichts lehren. Sie können uns nur etwas Sinnvolles sagen, wenn Wahrnehmungen unter Zuhilfenahme gut begründeter Theorien gemacht und interpretiert werden.

Wird Erfahrungen als das Maß aller Dinge hochstilisiert und gleichzeitig die rigorose Begründung der Theorie beiseitegeschoben, ist der Mensch besonders leicht beeinflussbar, ist Sklave derjenigen, die (weil sie laut, allgegenwärtig zu sehen, zu hören und zu lesen sind) die Meinungs- und Deutungshoheit über das Geschehen ausüben; der Einzelne hat dem nichts entgegenzusetzen, wird sprichwörtlich intellektuell versklavt.

VII.

Dieses Problem ist nicht neu. Der Königsberger Philosoph der Aufklärung, Immanuel Kant (1724–1804) wusste bereits darum. Was versteht Kant unter Aufklärung?

AUFKLÄRUNG ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines andern zu bedienen. Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung.

Kant hatte zudem erkannt, dass Freiheit nur durch Vernunft möglich ist, und sie setzt Aufklärung voraus.

Der menschliche Verstand, so zeigte Kant, verfügt über wahres Wissen über die Realität, Wissen, das erfahrungsunabhängig ist: die apriorische Erkenntnis.

Kant gibt uns klipp und klar zu verstehen, dass Erfahrung nur unter Einsatz von a priori Kategorien gemacht werden kann, wobei das Apriorische die höchste Art der Erkenntnis ist, sie übertrumpft jede Sinneserfahrung.

Ludwig von Mises hat das apriorische Denken auf die Ökonomik angewandt (er bezeichnet diese Methode als Praxeologie) und gezeigt, dass wir durch Nachdenken, durch logisches Schlussfolgern, ökonomische Gesetzmäßigkeiten erkennen können, dass wir dazu keinerlei Experimente, keines Ausprobierens bedürfen.

Wir können also mit apriorischen Denkmitteln erkennen, dass ungedecktes Papiergeld nicht auf natürlichem Wege in die Welt gekommen ist; dass das Ausweiten der Geldmenge die Volkswirtschaft nicht reicher macht; dass das Tauschen im freien Markt zum Vorteil der daran Beteiligten ist.

Mit apriorischem Denken können wir auch erkennen, wohin Sozialismus, Marxismus, Interventionismus und Faschismus führen: zu Verarmung, Gewalt, Chaos in den gesellschaftlichen Untergang. Dass der Staat (wie wir ihn heute kennen) eine aggressive Institution ist, die, wenn ihr nicht Einhalt geboten wird, in die Tyrannei führt; und so weiter.

Kant teilt uns noch etwas mit: Mit Vernunftgründen erkennen wir, dass es keinem zusteht, über einen anderen zu herrschen.

Denn dem Königsberger Philosophen zufolge steht uns eine vernünftige Autonomie offen: Wir können nach selbst festgelegten Regeln und Gesetzen leben – nach Regeln und Gesetzen, die wir uns nach reiflicher Überlegung und guter Begründung zu eigen gemacht haben.

Und Kant wusste sehr wohl, dass es Personen gibt, die uns vom eigenen Denken abbringen wollen, die uns in einen geistigen „Gängelwagen“ sperren, wie er es bezeichnete, die uns Furcht einflößen, um uns den Gebrauch unseres Verstandes zu versperren – um uns ihren Herrschaftsgelüsten und Herrschaftsphantasien zu unterwerfen.

Und so komme ich zu den biblischen Anfangsworten zurück:

Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, mit den Herren der Welt, die über diese Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel.

Die bösen Geister unter dem Himmel trachten danach, unser Denken, unseren Verstand zu kompromittieren, auszuschalten, uns böse Ideen mit auf den Weg zu geben – und das geschieht vor allem auch dadurch, dass sie das Erfahrungswissen hochreden und die apriorische Erkenntnis kleinreden oder verneinen.

Erst wenn die bösen Ideen als solche erkannt und auch aus den Köpfen vertrieben sind, kann es besser werden in unseren Gesellschaften, unseren Wirtschaften.

Es gilt daher, die Zeit der Anti-Aufklärung, in der wir aktuell leben, zu überwinden, sie in eine Zeit der neuen Aufklärung zu verwandeln. Die Lösung lautet: Aufklärung jetzt!

Es wird nicht helfen, und das sei hier ausdrücklich betont, nach neuen, besseren Politikern und Regierungen zu rufen.

Politiker und Regierungen sind nicht die Lösung, sie sind vielmehr das Problem. Deshalb noch kurz einige Wort zu dazu.

Bei Politikern handelt es sich um eine besondere Personengruppe, um Menschen, die anders sind als du und ich, und vor denen man sich in Acht nehmen muss.

Politiker sind Personen, die sich berufsmäßig aufmachen, um ihre Mitmenschen zu manipulieren, zu lenken, zu blenden, zu belügen, sie gegeneinander auszuspielen, sie zu plündern, zu gängeln, zu unterdrücken, auszuplündern, in den Krieg zu schicken, zu bestrafen, ins Gefängnis zu werfen, ihnen gar das Leben zu nehmen. (Von ganz wenigen Ausnahmen unter den Politikern sehe ich an dieser Stelle ab. Personen wie etwa der argentinische Präsident Javier Milei oder der ehemalige US-Abgeordnete Ron Paul sind vielmehr Antipolitiker als Politiker, denn ihr erklärtes Zielbild ist der Abbau von Politik, bis hin zur Auflösung des Staates, wie wir ihn heute kennen.)

Politiker sind in der Regel Menschenfänger: Sie erscheinen ihren Mitmenschen sympathisch, ziehen sie in ihren Bann, sie sind (teilweise!) fotogen, redegewandt, kommen nicht selten informiert und kompetent daher, sie versprechen Lösungen für Probleme, geben sich hilfsbereit und sorgend.

Doch das ist alles Lug und Trug. Halten sie sich von Politikern fern! Hören sie ihnen nicht zu, laden sie sie nicht ein, nehmen sie deren Einladungen nicht an!

Besser wird es nur, wenn möglichst rasch viele Menschen aufwachen, sich aufklären oder aufgeklärt werden, beginnen, selbst zu denken, von ihrer Vernunft Gebrauch zu machen – und erkennen, dass Politiker, Regierungen, der Staat (wie wir ihn heute kennen) die Ursache – und nicht die Lösung – nahezu aller drängenden Probleme unserer Zeit sind.

Friedrich August von Hayeks Buch „Der Weg zur Knechtschaft“ leistet dazu einen wichtigen Beitrag. Hayek entzaubert darin die Herrschaft des Bösen – die wahrlich finstere, die böse Idee des Interventionismus. Und das ist es, was aus meiner Sicht Hayeks „Weg zur Knechtschaft“ so wichtig macht.

Bei allem Vernunftbemühen sollten wir jedoch nicht vergessen: Ohne Gottes Hilfe, ohne Rückbesinnung auf die Worte der Heiligen Schrift, lässt sich der Kampf gegen die Unfreiheit und für die Freiheit nicht gewinnen. Die Kräfte, die es zu überwinden gilt, sind für uns Menschen – auf uns allein gestellt – zu groß. Aber im tiefen Vertrauen auf Gottes Hilfe dürfen wir auf den Sieg hoffen.

In Matthäus 10:26-27 heißt es:

Fürchtet euch nicht vor denen, die euch bedrohen! Denn nichts bleibt für immer verborgen, sondern eines Tages kommt die Wahrheit ans Licht, und dann werden alle Geheimnisse enthüllt.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Gott schütze Sie alle!

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Professor Dr. Thorsten Polleit war als Ökonom 15 Jahre im internationalen Investment-Banking tätig und danach 12 Jahre im internationalen Edelmetallhandelsgeschäft. Thorsten Polleit ist zudem seit 2014 Honorarprofessor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Bayreuth. Seine letzten Bücher sind: „Des Teufels Geld. Der faustische Fiatgeld-Pakt – wie wir ihn kündigen und zu gutem Geld zurückkehren“(*) (Oktober 2023), „The Global Currency Plot. How the Deep State Will Betray Your Freedom, and How to Prevent It“(*) (2023), „Ludwig von Mises. Der kompromisslose Liberale“(*) (2022) und „Der Weg zur Wahrheit. Eine Kritik der ökonomischen Vernunft“(*) (2022). Die Website von Thorsten Polleit ist: www.thorsten-polleit.comHier Thorsten Polleit auf Twitter folgen.

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