Mein Blick auf das Leben: Die Formel für Glück
24. Februar 2025 – von Javier Milei
Im Folgenden lesen Sie – mit freundlicher Genehmigung des Verlages – einen Auszug aus der Autobiografie „Javier Milei. Der Weg des Libertären. Freiheit in ihrer reinsten Form“ (*), „10.3. Mein Blick auf das Leben: die Formel für Glück“ (S. 61 – 65).
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Mein Eindruck ist: Für viele Menschen ist das Leben grau oder trist, und sie empfinden nur gelegentlich große Freude. Mein Bildschirmschoner auf dem Computer besteht dagegen nur aus vier Buchstaben: ANTF. Was bedeutet diese Abkürzung? Alegría no tiene fin (Grenzenlose Freude). Grenzenlose Freude ist das, was das Leben für mich ausmacht. Das Leben ist ein Kontinuum der Freude, in dem nur gelegentlich unangenehme Momente auftauchen, die dazu dienen, dass wir etwas lernen. Also eine Art Lehre, durch die man lernt, viel besser zu leben, und deshalb bin ich dem Leben und Gott dankbar. Das, was ich als die Glücksformel bezeichne, habe ich durch das Studium der dynamischen Optimierung (insbesondere in Bezug auf die Transversalitätsbedingungen) in Verbindung mit einer Folge von Die Simpsons entdeckt.
In einer der Episoden der Serie gehen Marge und Homer abends essen. Im Restaurant angekommen, hat Homer die Idee, einen Kugelfisch zu bestellen. Der Verzehr des Kugelfischs ist jedoch sehr gefährlich, da der Fisch bis auf einen kleinen Teil tödlich giftig ist und der Fisch daher von einem echten Experten zubereitet werden muss. Da der Sushi-Spezialist mit einer Dame auf dem Rücksitz seines Wagens beschäftigt ist, schlägt der Hilfskoch vor, ein anderes Gericht zu bestellen. Natürlich lehnt Homer den Vorschlag ab, und der Lehrling übernimmt die Zubereitung. Als der Chefkoch ins Restaurant kommt, stellt er fest, dass der Kugelfisch falsch zubereitet wurde, sodass Homer zum Arzt eilt, der ihm mitteilt, dass er noch 24 Stunden zu leben hat. Daraufhin schlägt der Arzt Homer vor, eine Liste mit den zehn Dingen zusammenzustellen, die er an seinem letzten Tag noch tun möchte. Mathematisch gesehen handelt es sich bei dieser Übung um die sogenannte Transversalitätsbedingung (im Falle endlicher Zeit, in diesem Fall: die nächsten 24 Stunden), mit der man im Grunde die Zeit, die Zielfunktion und/oder eine Kombination aus beiden zur Lösung eines dynamischen Optimierungsproblems begrenzt.
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Was würde ich tun, wenn heute der letzte Tag meines Lebens wäre? Ich würde die Zeit mit meinen Hunden verbringen, mit Conan, Murray, Milton, Robert und Lucas. Ich würde die Zeit mit meiner Schwester verbringen, ein echter Sonnenschein, und mit meinem Neffen Aaron, und wenn ich ein bisschen mehr Zeit hätte, würde ich wahrscheinlich etwas über Ökonomie lesen.
Abgesehen von den technischen Aspekten geht es jedoch darum, sich mit dem auseinanderzusetzen, was einen selbst glücklich macht. Was macht Sie heute glücklich, wenn es kein Morgen gibt? Was würde ich tun, wenn heute der letzte Tag meines Lebens wäre? Ich würde die Zeit mit meinen Hunden verbringen, mit Conan, Murray, Milton, Robert und Lucas. Ich würde die Zeit mit meiner Schwester verbringen, ein echter Sonnenschein, und mit meinem Neffen Aaron, und wenn ich ein bisschen mehr Zeit hätte, würde ich wahrscheinlich etwas über Ökonomie lesen. Dies sind die wichtigsten Dinge in meinem Leben, dafür und für nichts anderes lebe ich. Also begann ich, in dem Bewusstsein zu leben, dass dies das Wichtigste ist und dass alles andere so funktionieren muss, dass ich meine Lebenszeit so gut wie möglich gestalten kann. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass ich morgen sterbe, ist nach der Wahrscheinlichkeitsrechnung sehr gering. Meine Arbeit muss also nützlich sein, und darüber hinaus auch Spaß machen, damit sie nicht zur Belastung wird. Und das gelingt mir auch. Meine Arbeit ist sinnstiftend, bereitet mir Freude und bietet mir die Möglichkeit, Zeit mit meinen Lieben zu verbringen. Das ist ein Segen, denn mit der Mathematik, den Folgen von Die Simpsons und der Österreichischen Schule habe ich mein Glück gefunden. All dies bietet mir die Möglichkeit, ein glückliches Leben zu führen – Dank sei Gott.
Das ist ein Segen, denn mit der Mathematik, den Folgen von Die Simpsons und der Österreichischen Schule habe ich mein Glück gefunden. All dies bietet mir die Möglichkeit, ein glückliches Leben zu führen – Dank sei Gott.
Ich habe einmal einen Fernsehjournalisten, ich glaube, es war Andy Kusnetzoff, einen brillanten Satz sagen hören: »Eines der großen Probleme, die die Menschen haben, besteht darin, dass sie sich von der Wertschätzung anderer abhängig machen.« Wer zu viel auf die Meinung anderer gibt, begeht häufig einen großen Fehler. Manchmal leistet man gute Arbeit, und dann kommt plötzlich irgendein Typ daher und sagt einem aus heiterem Himmel, dass das alles Mist war. Wenn die Person, die die Arbeit getan hat, großen Wert auf die Wertschätzung des Kritikers legt, ist ein solcher Kommentar ein Tiefschlag. Von meinem Stiefgroßvater Rubén habe ich diesbezüglich viel gelernt. Er war mit meiner Großmutter mütterlicherseits verheiratet, einem der wunderbarsten Menschen, die ich je kennengelernt habe. Sie lebten in Mar del Plata und kamen manchmal zu Besuch, als ich noch Student war. In dieser Zeit musste ich mir oft von anderen anhören, dass alles, was ich tat, Mist war und zu nichts taugte. Als mein Großvater zu Besuch kam, erkannte er trotz der ständigen Missbilligung, die ich von anderer Seite zu erdulden hatte, meine Leistungen an. Mein Großvater Rubén war einfach wunderbar, ein außergewöhnlicher Mensch. Er hat mich stets sehr unterstützt und wusste mich zu motivieren, sodass ich in einem mir unfreundlich gesinnten Umfeld vorankam. Wenn Noneira (so habe ich Rubén genannt) mich heute sehen würde, wäre er sicher glücklich. Er erkannte mein Potenzial als Erster, bot mir in sehr schwierigen Situationen emotionale Unterstützung und stärkte meine Persönlichkeit.
Aber um noch einmal auf die Idee zurückzukommen, dass man sein Selbstwertgefühl nicht von anderen abhängig machen sollte: Wenn eine Person einen Job hat, bei dem sie ihrer Meinung nach schlecht bezahlt wird, kann sie sich über ihren Arbeitgeber ärgern und es den Linken gleichtun, die Arbeitgeber als Ausbeuter bezeichnen, die das Leben ihrer Arbeitnehmer ruinieren, oder sie kann, was viel einfacher ist, einfach kündigen. Damit hat sich das Problem erledigt. Wenn diese Person nun keine andere Stelle findet, dann war sie vielleicht nicht in der Lage, als mit dem zuvor gekündigten Job ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Denn man kann sich zwar für sehr leistungsfähig und kompetent halten, aber wenn man eine Leistung bietet, die der Markt nicht will, hat man keinen Erfolg. Das bedeutet nichts anderes, als dass ich etwas mache, das niemanden interessiert. Wenn man diesen Zusammenhang berücksichtigt und die Rolle der Entlohnung versteht, das heißt den Prozess, in dem man auf Freizeit verzichtet, um dafür Geld zu verdienen (der eine wird seine Arbeitsleistung zum höchstmöglichen Preis verkaufen wollen und ein anderer wird sie zum niedrigstmöglichen Preis erwerben wollen), wird das alles weitaus weniger schmerzhaft. Man hört auf, über die Bezahlung zu jammern, man hört auf, nachtragend zu sein, und man kann das Ganze sogar mit einer gewissen Dankbarkeit betrachten. Ah, sieh mal, wie interessant dieser Typ ist: Er hat Geld investiert, er schafft Arbeitsplätze und ich arbeite hier. Man erreicht damit eine andere Auffassung vom Leben, die mit Sicherheit dazu führt, dass man besser lebt und ohne Ressentiments auskommt. Wer ohne Groll lebt, ist glücklicher.
Die Sache liegt auf der Hand: In einer Marktwirtschaft muss man sich benehmen, auch wenn man ein Mistkerl ist, denn wenn man seine Waren nicht verkauft, geht man pleite. Wer einmal verstanden hat, wie dieser als Markt bezeichnete Prozess der sozialen Interaktion funktioniert, ist dankbar und führt ein glückliches Leben.
Deshalb ist das Zusammenleben zwischen Menschen in Gesellschaften, in denen es einen Markt gibt, harmonischer. Nicht etwa nur, weil dort, wo es Handel gibt, keine Kugeln fliegen (nach Frédéric Bastiat), sondern auch, weil dort, wo es einen Markt gibt, die Sitten besser sind (nach Bertrand de Jovuenel). Wo es einen Markt gibt, gibt es auch eine Bewertung. Wenn jemand etwas gibt, hat das, was er gibt, einen Wert, seine Leistung wird geschätzt und gewürdigt. Dagegen lebt man weniger harmonisch, wenn man glaubt, nur Rechte zu haben, wenn man fordert, undankbar und gemein ist – und genau diese Einstellung beherrscht das linke Denken: Kleinlichkeit, Neid, Hass und Missgunst. Was sagen die Linken dazu? Die Linken hassen den Arbeitgeber, weil er ein Mistkerl ist, der dich ausnutzt. Warum diese Sichtweise? Weil sie an die Theorie von der Ausbeutung glauben. Die Linken hassen den Unternehmer, weil er seine Arbeitnehmer angeblich betrügt, und wenn es dem Unternehmer gut geht, verabscheut man ihn noch mehr, weil er seinen Wohlstand angeblich nur dadurch erlangt, dass er seine Arbeitnehmer ausbeutet. Aus marktwirtschaftlicher Sicht stellt sich das Ganze jedoch anders dar: Hier geht es dem Unternehmer gut, weil er aus eigener Kraft etwas aufgebaut hat und nicht, weil ein repressiver Staatsapparat eingegriffen hat. Ein Unternehmer kann nur erfolgreich sein, wenn er andere Menschen mit Waren versorgt, die von besserer Qualität sind und zu einem geringeren Preis angeboten werden als andere Waren. Das bedeutet, der Unternehmer ist ein sozialer Wohltäter, der auch Arbeit anbietet und es den Menschen ermöglicht, im Austausch für Freizeit Geld zu verdienen. Die Sache liegt auf der Hand: In einer Marktwirtschaft muss man sich benehmen, auch wenn man ein Mistkerl ist, denn wenn man seine Waren nicht verkauft, geht man pleite. Wer einmal verstanden hat, wie dieser als Markt bezeichnete Prozess der sozialen Interaktion funktioniert, ist dankbar und führt ein glückliches Leben.
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Titelfoto: YouTube-Video Liberales Institut (bearbeitet)