Zur Ökonomik der Kriegswirtschaft und ihrer Inflation
“Der Friedenszustand ist allein der unter Gesetzen gesicherte Zustand des Mein und Dein in einer Menge einander benachbarter Menschen.”
Immanuel Kant (1724 – 1804), Die Metaphysik der Sitten, 1797
14. Juni 2024 – von Thorsten Polleit
Notstände und Krisen sind für Regierungen, Politiker und Bürokraten ein Mittel par excellence, um ihre Macht über ihre Mitmenschen auszuweiten. Eindrücklich und unmissverständlich hat das jüngst die Corona-Viruskrise gezeigt (beziehungsweise das, was Regierungen, Politiker und Bürokraten daraus gemacht haben). Der ultimative Notstand ist jedoch der Krieg. Er erlaubt es dem Staat, Dinge zu tun, die er in Friedenszeiten in der Regel so nicht zu tun vermag. Der Krieg ist nicht nur zerstörerisch mit Blick auf Menschenleben und Material, sondern auch für die Freiheiten des Individuums, für die freie Wirtschaft und Gesellschaft.
Allein schon das staatliche Drängen, die Wirtschaft in Richtung einer sogenannten Kriegswirtschaft zu lenken, hat überaus tiefgreifende Folgen, mitunter selbstverstärkende Effekte, die das, was von der freien Wirtschaft und Gesellschaft noch übrig ist, auch noch unterpflügen. In diesem Zusammenhang sind vor allem zwei Aspekte von besonderer Bedeutung:
(1.) die Einführung einer allgemeinen “Wehrpflicht” (besser spricht man von: “Wehrzwang” – oder noch treffender von: “Militärzwang”) und
(2.) die Art und Weise, wie die Kriegswirtschaft finanziert wird.
Ad (1.): Noch gegen Ende des 19. Jahrhunderts war der Heereskrieg die vorherrschende Kriegsform. Das bedeutete, dass die Kriegshandlungen im Grunde auf die Söldnerheere beschränkt waren. Die Zivilbevölkerung nahm nicht aktiv am Kriegsgeschehen teil. Man unterschied vielmehr zwischen kämpfenden Soldaten (Kombattanten) und nicht-kämpfenden Bürgern (Nicht-Kombattanten). Zwar wurde bei Heereskriegen die Zivilbevölkerung leider nicht selten in Mitleidenschaft gezogen (indem sie besteuert wurde, ihr Hab und Gut geschädigt, sie nicht selten auch Opfer von Gewaltausbrüchen wurde), aber es gab dennoch die allseits anerkannte Trennung zwischen Kombattanten und Nicht-Kombattanten.
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Das änderte sich mit der Idee, der Krieg solle nicht mehr nur Angelegenheit zwischen den kriegsführenden Söldnerheeren sein, sondern er solle alle Personen angehen, die nur irgendwie als für den Krieg tauglich befunden werden. Die alles verändernde Idee war die Einführung der “allgemeinen Wehrpflicht” (im Folgenden sprechen wir von “Militärzwang”). Das bedeutet, dass der Staat zunächst nur einen Teil der wehr- und kriegsfähigen Personen einzieht und für die Kriegsführung schult. Doch dabei bleibt es nicht im Ernstfall. Man denke hier beispielsweise an die Geschehnisse im Ersten und Zweiten Weltkrieg: Immer mehr kriegstaugliche Männer wurden eingezogen.
Dadurch wurden die Arbeitskräfte im Hinterland, die zur Versorgung von Armee und Zivilbevölkerung erforderlich waren, zusehends knapp. Daraufhin begann der Staat beziehungsweise die Militärführung, nicht nur zwischen Kriegstauglichen und Nicht-Kriegstauglichen zu unterscheiden, sondern auch zwischen abkömmlichen und unabkömmlichen Bürgern.
Die für die Versorgung der Armee unabkömmlichen Männer wurden nicht in die Kampftruppen eingereiht, sondern blieben zu Haus, und die als abkömmlich eingestuften Männer zogen in den Krieg. Die Militärführung verfügte damit unmittelbar über die Verwendung und Einteilung der Arbeitskräfte. Also nicht mehr das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage im freien Arbeitsmarkt sorgte für die Ausrichtung der Arbeit, sondern diese Aufgabe übernahm der Staat.
Doch damit nicht genug: Denn ein allgemeiner Militärzwang will jeden, der zum Krieg als tauglich angesehen wird, zum Krieger machen. Daher wird die Militärführung bald befehligen, dass einige der Arbeiten im Hinterland, die bislang von unabkömmlichen kriegstauglichen Männern wahrgenommen wurden, auch von den bislang als nicht kriegstauglich angesehenen Personen (Frauen, Alten, Kranken, Schwachen, Kindern) übernommen werden.
Der Anteil der für die Kriegshandlungen Abkömmlichen an der Gesamtbevölkerung steigt, und entsprechend nimmt der Anteil der für die Kriegshandlungen Unabkömmlichen ab. Und weil dadurch auch die eigentlich Kriegsuntauglichen zusehends einem Dienstzwang zu Erledigung der Arbeiten, die von der Militärführung für die Kriegsführung als unverzichtbar angesehen werden, unterworfen werden, untersteht der Militärführung dann früher oder später die ganze Bevölkerung.
Unter dieser Bedingung kann die Mobilmachung allumfassend werden: Potentiell die gesamte Bevölkerung kann schließlich einbezogen werden in die Kriegsführung beziehungsweise in die Erzeugung der Güter, die zur militärischen Kampfführung erforderlich sind. So gesehen kann der allgemeine Militärzwang – wenn sich seine Logik im Ernstfall schrankenlos entfaltet – eine womöglich für viele Menschen ungewollte Folge haben: Denn jede der Kriegsparteien wird dann nicht nur die Soldaten des gegnerischen Landes als Kombattanten ansehen, sondern auch dessen Zivilbevölkerung – also Soldaten und Zivilbevölkerung werden zum Ziel der Kriegshandlungen. Die Kriegszerstörung wird gewissermaßen total.
Der herausragende Ökonom und Sozialphilosoph Ludwig von Mises (1881 -1972) schrieb 1940[1]:
Der erste Schritt, der von einem Krieg zwischen Soldaten zurück zu einem totalen Krieg führte, war die Einführung des Militärzwanges. Dies beseitigte Schritt für Schritt den Unterschied zwischen Soldaten und Zivilisten. Der Krieg war nicht länger eine Angelegenheit der Söldner; nun war jeder involviert, der die nötige physische Konstitution hierzu hatte.
Und weiter:
Die Mobilisierung wurde total; die Nation und der Staat wurden in eine Armee transformiert; Kriegssozialismus trat an die Stelle von Marktwirtschaft.
Inflation
Ad (2.): Der Staat kann seine Kriegsausgaben finanzieren, indem er Steuern eintreibt. Man denke nur an die Sektsteuer, die vom Deutschen Reichstag 1902 beschlossen und zum Bau der Kaiserlichen Kriegsflotte verwendet wurde (und obwohl die Kaiserliche Flotte längst versunken ist, gibt es die Sektsteuer noch heute. Ein Beispiel, das zeigt: Steuern, werden sie erst einmal erhoben, lassen sich nur schwer oder gar nicht mehr aus der Welt schaffen).
Steuererhöhungen zur Finanzierung von Krieg sind in der Regel besonders unbeliebt. Und wenn Staaten die Netto-Steuerzahler bereits hoch besteuern, sind die verbliebenen Spielräume, die Steuern in Kriegszeiten weiter zu erhöhen, rasch ausgeschöpft.
Der Staat wird dann auf die Verschuldung ausweichen, um die Kriegsausgaben zu finanzieren. Wenn die Menschen Vertrauen haben in die Bereitschaft und Fähigkeit des Staates, seinen Zins- und Tilgungspflichten nachzukommen, dann werden sie bereit sein, ihm ihr Geld gegen einen Zins zu leihen.
Für beide Seiten scheint das ein vorteilhaftes Geschäft zu sein: Private Sparer verleihen ihr Geld freiwillig an den Staat, und der Staat bekommt Geld, ohne dafür unmittelbaren Zwang ausüben zu müssen. Wenn allerdings die Verschuldung des Staates bereits sehr hoch ist, wenn sich auf den Kapitalmärkten Zweifel an seiner Kreditwürdigkeit zeigen, dann schwindet die Möglichkeit für den Staat, sich auf den Kreditmärkten zu bezahlbaren Zinsen neues Geld beschaffen zu können.
Der Staat wird sich dann an seine Zentralbank wenden: Sie erhält den Auftrag, neu ausgegebene Staatsanleihen zu kaufen und sie mit neu geschaffenem Geld zu bezahlen. Es handelt sich dabei de facto um nichts anderes als “Geldschaffen aus dem Nichts”. Die Vermehrung der Geldmenge treibt die Güterpreise in die Höhe (in Kriegszeiten umso mehr, weil das Angebot von Konsum- und Produktionsgütern sich meist zusehends verknappt). Die Folge: Güterpreisinflation. Die Geldmengenvermehrung, die die Kaufkraft des Geldes herabsetzt, ist so gesehen nichts anderes als eine “Inflationssteuer”, mit der die Bevölkerung zur Kriegsfinanzierung zur Ader gelassen wird.
Die Inflation der Güterpreise sorgt jedoch nicht nur für verschärfte wirtschaftliche und finanzielle Bedrängnis und Not bei der Mehrzahl der Menschen. Sie führt vor allem auch zu Rufen nach “mehr Staat”: Der Staat soll die durch die Inflation verursachten Missstände lindern – durch Mindestlöhne, Mietpreisbremsen, Höchstpreise für Transport und Energie sowie zunehmende Umverteilung von Einkommen und Vermögen. Es ist unschwer erkennbar, dass dadurch die wenigen verbliebenen Elemente des freien Marktes auch noch ausgeschaltet werden. Der Volkswirtschaft gehen – zusätzlich zu den Kosten der Kriegsführung – die Potentiale zur Erhaltung, geschweige denn Vermehrung ihres Wohlstandes verloren.
Die Inflationspolitik, auf die der Staat in Kriegszeiten versucht zurückzugreifen, ist aus einem weiteren Grund höchst problematisch: Sie erleichtert es dem Staat, den Bürgern und Unternehmern die Kosten der Kriegsführung aufzuerlegen, und sie schmälert deren Widerstand gegen den Krieg.
Die Vermehrung der Geldmenge aus dem Nichts scheint schließlich niemandem etwas wegzunehmen – im Vergleich zu einer Erhöhung der Mehrwert- und/oder Einkommenssteuer –, und folglich bleibt auch der Widerstand in der Öffentlichkeit gegen die Kriegswirtschaft gering. Die Ursache der Inflation lässt sich meist gut verschleiern: Man verweist auf “andere Faktoren”, die angeblich die Inflation verursachen, wie etwa die Gier der Unternehmer oder Vermieter, oder Faktoren, die leider nicht im eigenen Einflussbereich liegen („Sabotage durch den Feind“).
Das wiederum erlaubt es der Regierung, den (Angriffs- oder Verteidigungs-)Krieg länger und härter zu führen, als es der Fall wäre, wenn die breite Bevölkerung nicht über die wahren Kosten, die die Kriegsführung hat, hinweggetäuscht würde. In diesem Zusammenhang führt die inflationäre Geldmengenvermehrung zu einer besonders bedrückenden Folge: der alles beflügelnden Kriegskonjunktur, in der so mancher den Kriegsfortgang zu akzeptieren beginnt.
Der Grund: Gäbe es keine Geldmengenvermehrung, wäre sofort offensichtlich, dass die erhöhte Nachfrage nach Kriegsgütern die Nachfrage nach Konsum- und Produktionsgütern zurückdrängt. Es stellt sich eine unübersehbare Verschlechterung der materiellen Versorgung für die breite Öffentlichkeit ein.
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Wenn aber die Kriegsproduktion mit der Ausgabe von neuem Geld finanziert wird, dann ändert sich das Bild. Die Nachfrage nach Kriegsgütern verdrängt zunächst nicht die Produktion anderer Waren, sondern sorgt für eine “Sonderkonjunktur”, führt die Volkswirtschaft in eine Überauslastung. Die Geschäfte der Firmen laufen gut, die Lage auf dem Arbeitsmarkt sorgt für eine hohe Beschäftigung (zumal viele Männer, die zur Front eingezogen wurden, am Arbeitsplatz fehlen, und Forderungen nach höheren Löhnen durchsetzbar werden). In einer durch Ausgabe von neuem inflationären Geld angestoßenen Sonderkonjunktur schwindet der öffentliche Widerstand gegen die Kriegswirtschaft, gegen die Kriegstätigkeit.
Die Vermehrung der Geldmenge macht die Volkswirtschaft jedoch nicht reicher, mit ihr ist keine Erhöhung des Angebots von Waren und Diensten verbunden. Sie sorgt lediglich für eine Umverteilung von Einkommen und Vermögen: Einige gewinnen, andere verlieren. Gewinner finden sich beispielsweise in den Unternehmenssektoren, in denen die für den Krieg benötigten Güter erzeugt werden.
Sie sind diejenigen, die zuerst etwas von der neu geschaffenen Geldmenge abbekommen und diese als erste für Nachfragezwecke einsetzen. Sie können den unweigerlich steigenden Güterpreisen besser entkommen als die Menschen in denjenigen Sektoren, die erst zu einem späteren Zeitpunkt an das neue Geld gelangen, oder die gar nichts von der neuen Geldmenge abbekommen.
Insgesamt sorgt die Inflation jedoch für eine Verarmung der Volkswirtschaft. Beispielsweise indem sie Kapitalverzehr verursacht. Unternehmen bilanzieren und rechnen üblicherweise in Nominalwerten. In Inflationszeiten nehmen die nominalen Umsätze zu.
Gleichzeitig gehen die auf Lager liegenden Vorleistungsgüter zu historischen Anschaffungskosten in die Buchführung ein, nicht aber zu den bereits gestiegenen Wiederbeschaffungskosten. Das führt zum Ausweis von “Scheingewinnen”. Sie unterliegen der Besteuerung. Dem Unternehmen wird dadurch effektiv eine reale Steuererhöhung auferlegt, und die Steuerabführung verursacht einen Substanzverlust. Die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Unternehmen nimmt dadurch ab.
Verschärfung
Die bisherigen Überlegungen über die Kriegswirtschaft treffen auf den Fall zu, in dem der Staat als zusätzlicher und mächtiger Nachfrager in einem ansonsten noch (relativ) ungehemmten Marktsystem auftritt. Dadurch kann er die Effizienz und Erfindungskraft des freien Unternehmertums für seine Ziele bestmöglich einspannen – etwa indem private Firmen neue Waffen, Ausrüstungen und militärische Versorgungstechniken entwickeln und bereitstellen.
Das aber wird nur so lange der Fall sein, wie die militärischen Erfordernisse relativ gering sind im Verhältnis zur gesamtwirtschaftlichen Produktion. Wächst sich der Güterbedarf für die Kriegsführung aus und gelangt der Staat unter den herrschenden Bedingungen nicht an die von ihm gewünschten Kriegsgüter, ist absehbar, dass er Wirtschaft und Gesellschaft seinen Zwecken immer stärker unterstellen wird.
In der ersten Stufe wird der Staat eine Befehls- und Lenkungswirtschaft herbeiführen wollen. Das heißt im Kern, der Staat belässt den Unternehmern das Eigentum an ihren Produktionsmitteln (also den Vorprodukten, Werkzeugen, Produktionsstätten etc.).
Gleichzeitig diktiert er ihnen jedoch, was wann wie und in welcher Menge zu produzieren ist und wie hoch die Löhne auszufallen haben, in welcher Höhe Gewinne anfallen oder Dividenden gezahlt werden dürfen. Die Unternehmer sind nur noch formal-juristisch Eigentümer ihrer Produktionsmittel. Wirtschaftlich gesehen sind sie zu Befehlsempfängern degradiert, von staatlicher Obrigkeit bestimmte Betriebsführer. Die Möglichkeit, unter den gegebenen Bedingungen immer noch Gewinne erzielen und das Eigentum erhalten zu können, hält jedoch die Anreize für die Firmeninhaber aufrecht, so effizient wie möglich weiter zu produzieren.
Der Schritt von der Befehls- und Lenkungswirtschaft in den Kriegssozialismus ist dann nur noch ein ganz kleiner. Er wird dann vollzogen, wenn der Staat die Firmeneigentümer enteignet, ihre Firmen verstaatlicht.
In der Befehls- und Lenkungswirtschaft haben die Marktpreise ihre volkswirtschaftliche Funktion, knappe Ressourcen in die dringendsten Verwendungen zu lenken, bereits weitestgehend eingebüßt. Das Bestehen formale des Privateigentums hält jedoch die Firmen an, mit den knappen Mitteln bestmöglich zu wirtschaften. Weil aber die Marktpreise bereits in ihrer Signalfunktion stark beeinträchtig sind, ist das Chaos in der Wirtschaftsrechnung bereits vorprogrammiert: Fehlinvestitionen, nicht realisierbare Produktionsvorhaben sind an der Tagesordnung.
Wenn der Staat dann auch noch die Firmen nach und nach verstaatlicht, ihre Eigentümer enteignet, dann wird nach und nach der Sozialismus errichtet, so wie er in ökonomischen Lehrbüchern richtigerweise definiert wird:
Sozialismus ist ein Wirtschaftssystem, in dem die Produktionsmittel verstaatlicht sind. Spätestens dann machen sich auch alle wirtschaftlichen Defekte, die die Ökonomik am Sozialismus festgestellt hat, unvermindert bemerkbar. Spätestens dann gehört der Mangel für die Bevölkerung zur tagtäglichen Erfahrung.
Man sollte auch das Argument sorgfältig abwägen, dass ein Kriegssozialismus nur von vorübergehender Natur sei, dass er wieder beendet wird, sobald die Notlage vorbei ist; dass er nur eine “Übergangswirtschaft” sei.
Denn man muss in Rechnung stellen, dass sich mitunter Beharrungskräfte zeigen werden, die sich gegen einen Rückbau des Kriegssozialismus aussprechen: Viele Unternehmen würden Aufträge und Gewinne verlieren, viele Arbeitnehmer ihre Arbeitsplätze und Einkommen, viele ihren Einfluss in Regierung und Bürokratie. Je weiter die Kriegswirtschaft, der Kriegssozialismus fortgeschritten waren, je länger sie angedauert haben, desto höher werden auch die volkswirtschaftlichen Kosten ausfallen, sie zu beenden und zu normalen Verhältnissen zurückzukehren.
Die voranstehenden Gedanken mögen genügen, um zu verdeutlichen, welche ökonomischen Probleme und Kosten eine Kriegswirtschaft nach sich zieht (die zusätzlich zum akuten menschlichen Leid entstehen, die kriegerische Auseinandersetzungen immer zur Folge haben). Das Grundübel ist: der Krieg. Ihn gilt es zu verhindern, und dort, wo er ausgebrochen ist, so rasch wie möglich zu beenden. Dass dabei der eine einen Sieg über den anderen erringt, wird aber nicht ausreichen, Frieden dauerhaft in die Welt zu bringen.
Das wusste bereits der Königsberger Philosoph Immanuel Kant (siehe das Zitat am Anfang dieses Artikels). Ludwig von Mises sagte es so:
Den Aggressor zu besiegen ist nicht genug, um ewigen Frieden zu schaffen. Die Hauptsache ist die Ideologie zu verwerfen, die den Krieg heraufbeschwört.
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[1] Jeffrey A. Tucker, Mises on Conscription, mit Hinweis auf Interventionism: An Economic Analysis (Irvington, NY, FEE, 1998 [1940] , pp. 69–70)
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Professor Dr. Thorsten Polleit war als Ökonom 15 Jahre im internationalen Investment-Banking tätig und danach 12 Jahre im internationalen Edelmetallhandelsgeschäft. Thorsten Polleit ist zudem seit 2014 Honorarprofessor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Bayreuth. Seine letzten Bücher sind: „Des Teufels Geld. Der faustische Fiatgeld-Pakt – wie wir ihn kündigen und zu gutem Geld zurückkehren“(*) (Oktober 2023), „The Global Currency Plot. How the Deep State Will Betray Your Freedom, and How to Prevent It“(*) (2023), „Ludwig von Mises. Der kompromisslose Liberale“(*) (2022) und „Der Weg zur Wahrheit. Eine Kritik der ökonomischen Vernunft“(*) (2022). Die Website von Thorsten Polleit ist: www.thorsten-polleit.com. Hier Thorsten Polleit auf Twitter folgen.
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