Freies Geld für freie Menschen

Interview zur Kampagne der „Atlas Initiative“

8. Dezember 2025 – Interview mit Benjamin Mudlack

Ludwig von Mises Institut Deutschland (LvMID): Lieber Herr Mudlack, viele Leser werden den berühmten Roman „Momo“ von Michael Ende (1929 – 1995) kennen, in dem „graue Herren“ auftreten, die den Menschen die Zeit stehlen. Nun hat die „Atlas Initiative“ Anfang November eine Kampagne gestartet, in der ebenfalls graue Herren vorkommen: „Freies Geld für freie Menschen“ heißt sie. Was ist der Kern dieser Kampagne, wen und was wollen Sie damit erreichen – und wer sind die grauen Männer?

Benjamin Mudlack (BM): Da ich persönlich die Herrschaft von Menschen über Menschen und initiierende Gewalt gegen friedliche Menschen ablehne, könnte man auch von einer Herrschaft des Grauens oder von grauenvoller Herrschaft sprechen. Im Kontext der Kampagne sind die zentralen Geldplaner, also die Protagonisten oder grauen Herren der EZB, gemeint. Sie stehlen den Menschen Zeit, indem sie gemeinsam mit den Geschäftsbanken Fiatgeld durch Kreditvergabe in den Umlauf bringen und so die Arbeitskaufkraft der Menschen herabsetzen. Ich gebe Ihnen ein Beispiel: In Deutschland muss ein durchschnittlicher Arbeitnehmer heute ungefähr siebenmal so lange für eine Unze Gold arbeiten, wie dies 1999 der Fall war. Für Immobilien, Aktien, Bitcoin und so weiter könnte man ähnliche Rechnungen aufstellen. Die Menschen müssen durch die umverteilende Wirkung des heute dominierenden Staatsgeldes also im Zeitablauf deutlich länger arbeiten, um sich ihre Träume, Ziele und Wünsche erfüllen zu können. Ihnen wird Zeit gestohlen, und dafür wollen wir das Bewusstsein stärken.

Die Kampagne soll inhaltlich drei Bretter durchbohren. Das erste Brett ist vergleichsweise dünn; es zielt auf den Bargelderhalt ab. Das zweite, dickere Brett steht für die Wahlfreiheit beim Geld, so wie es in der Geschichte und vor Entstehung der heutigen Zentralstaaten auch der Fall war. Geld ist aus einem Marktprozess, auf Basis freiwilliger Kooperation und aus der Notwendigkeit eines allgemein akzeptierten Tauschgutes in die Welt gekommen – und nicht (wie der Euro) durch herrschaftliche Rechtsdiktate. Die herrschaftliche Rechtsetzung – beschönigend als positive Rechtsetzung bekannt – ist unser drittes und intellektuell dickstes Brett. Nur durch herrschaftliche Rechtsetzung und ohne dass die Menschen dies ablehnen konnten, wurde den Deutschen der Euro und die kaufkraftzersetzenden und zeitstehlenden Maßnahmen zur Aufrechterhaltung des Euro-Systems aufgezwungen.

Die Wahlfreiheit und Souveränität der Menschen als Kernelement einer freiheitlich/marktwirtschaftlichen Ordnungsstruktur wurde den Menschen im staatlichen Bildungssystem ebenso vorenthalten wie die Tatsache, dass herrschaftliche Rechtsetzung handlungslogisch abzulehnen ist. Wir hoffen, dass es uns gelingt, eine breitere Masse der Bevölkerung für diese Themen zu sensibilisieren. All das ist nicht so einfach, weil sowohl das staatliche Zwangsgeld als auch die Rechtsetzung einer herrschenden Klasse fester Bestandteil des über viele Jahre einprogrammierten Weltbildes der Menschen sind.

LvMID: Sehr schön, lassen Sie uns das dünnste Brett etwas näher betrachten. Aktuell plant die EZB, digitales Zentralbankgeld in Umlauf zu bringen, die Rede ist von CBDC, Central Bank Digital Currency. Zudem ist ein Vermögensregister im Aufbau. Darüber hinaus gibt es in den Mitgliedstaaten bereits heute Bargeldobergrenzen. Welche Gefahren sehen Sie durch diesen offensichtlichen „Kampf gegen das Bargeld“ auf uns zukommen?

BM: Die Gefahren sind vielfältig, denn auf der einen Seite geht es in Verbindung mit der geplanten digitalen ID um die totale Kontrolle und auf der anderen Seite richten sich die Maßnahmen gegen die Eigentumsrechte der Menschen. Erhellend ist es zudem, wenn man sich die Gesetzestexte zum digitalen Euro auf der Webseite der Europäischen Zentralbank zu Gemüte führt.

In Artikel 7 ist die Rede von einem Annahmezwang – verniedlichend als Annahmepflicht bezeichnet – und dem Status eines gesetzlichen Zahlungsmittels, welches natürlich auf Basis der herrschaftlichen Unrechtsetzung und ohne die Möglichkeit des Ablehnens der Menschen in die Welt kommt.

In Artikel 13 ist von einem Ablaufdatum und von der Möglichkeit der Befristung die Rede. „Die Nutzung des digitalen Euro als Wertaufbewahrungsmittel kann beschränkt werden“, heißt es in Artikel 15, und in Artikel 16 werden Haltelimits und Höchstbeträge geregelt. Die Unverzinslichkeit ist ebenfalls in Artikel 16 geregelt, die Möglichkeit als Bargeldersatz in Artikel 23 und in Artikel 24 geht es um die Programmierbarkeit. Die Sanktionierbarkeit („Einfrieren von Vermögenswerten“, „gelistete Personen“) ist in Artikel 29 geregelt und die Transaktionslimits in Artikel 37.

All diese Vorschriften zusammen mit dem Geldmonopol stehen in krassem Gegensatz zu dem freiheitlichen Zielbild einer Welt aus ablehnbaren Angeboten. Unter dem Strich kann man festhalten, dass die Menschen ohne Bargeld gläsern und kontrollierbar sind und in ein digitales Gefängnis gesperrt werden könnten. Zudem würden wir die absolute Zentralisierung des Geldes erleben. Private Banken könnten in weiten Bereichen obsolet werden und aus zwei Kreditgeldschöpfungskreisläufen könnte einer werden. Das heißt die Menschen und Unternehmen würden nur noch ein Konto oder eine Wallet bei der Zentralbank unterhalten und Kredite für Investitionen und Konsum würden entsprechend ausschließlich über die Zentralbank ausgereicht. Der Weg in die kollektivistisch/ideologische Kommandowirtschaft wäre vorgezeichnet.

Daher ist es wichtig, mit dieser Informations- und Aufklärungskampagne eine Gegenöffentlichkeit zu schaffen. Wir müssen uns immer wieder gegen Übergriffe der Obrigkeit zur Wehr setzen. Das sagte einst schon sinngemäß Ludwig von Mises (1881 – 1973), wenn er seinen Leitspruch, der aus Vergils (70 v. Chr. bis 19 v. Chr.) „Aeneis“ stammt, formulierte: „Tu ne cede malis, sed contra audentior ito!“ „Weiche dem Unheil nicht, sondern gehe ihm mutiger entgegen!“.

Alles steht und fällt mit der Akzeptanz der Menschen und die Akzeptanz für das Bargeld sollte ebenso hoch sein wie die Akzeptanz für die Wahlfreiheit. Hätten die Menschen die absolut freie Wahl, dann würde es auch kein schlechtes Geld geben, denn es würde mangels Nachfrage aus dem Markt verdrängt werden.

(*) Partner-Link

[(*) Mit * gekennzeichnete Links sind Partner-Links. Kommt über einen solchen Link ein Einkauf zustande, unterstützen Sie das Ludwig von Mises Institut Deutschland, das mit einer Provision beteiligt wird. Für Sie entstehen dabei keine Mehrkosten.]

LvMID: Wie sieht es mit dem zweiten, schon etwas dickeren Brett aus: Wieso ist eine Wahlfreiheit beim Geld so wichtig – und was würde das Ihrer Meinung nach für das Fiatgeld bedeuten?

BM: Der aus der Wahlfreiheit resultierende Wettbewerb ist gleichermaßen als Entmachtungsinstrument und als Entdeckungsverfahren anzusehen. Die Menschen haben unterschiedliche Präferenzen und Neigungen, d. h., sie wählen subjektiv und kontextual ihre Ziele und setzen für sie geeignete Mittel ein, um die Ziele entweder direkt zu erreichen oder ihnen beispielsweise durch einen Prozess der Ersparnisbildung näher zu kommen. Blicken wir in unsere heutige Lebensrealität, dann stellen wir fest, dass sehr wichtige Märkte der Menschheit (Gemeinschaftliches Zusammenleben (Staat), Rechtsprechung, Geld, Bildung) monopolisiert, richtiger sogar zwangsmonopolisiert wurden, also vermachtet und zum Herrschaftsinstrument geworden sind.

Die unheilvolle Symbiose aus Staat, Zentralbank und Geld gehört für die meisten Menschen auch zum festen und über Jahrzehnte aufgebauten Weltbild. Daran rüttelt es sich nicht so leicht. Allerdings haben wir nun in Zeiten der spürbaren Kaufkrafterosion sehr wohl eine bessere Chance, viele Menschen zu erreichen. Frei nach Immanuel Kant (17724 – 1804) können sich die Menschen nur selbst aufklären und die Notwendigkeit erkennen, ihre bisherigen Glaubenssätze zu hinterfragen.

Für mich sollte es selbstverständlich sein, dass die Menschen mehrheitlich von den Zwangsmonopolen intellektuell Abstand nehmen und die freie Wahl in sämtlichen Märkten als Normalzustand ansehen. Wenn dieser Geist der Wahlfreiheit aus der Flasche ist und von den Menschen als Essenz von Freiheit und Marktwirtschaft anerkannt wird, dann werden sie diesen Idealzustand mit allen Mitteln zu erreichen trachten.

LvMID: Nun das ganz dicke Brett: Ludwig von Mises hat aufgezwungenes Recht in seiner „Nationalökonomie“ als „Dienstordnung“ bezeichnet. Er schrieb: „Im herrschaftlichen Verband ist dem Handeln des Einzelnen kein anderer Spielraum offen als die Wahl zwischen Gehorsam und Auflehnung; hier gibt es kein Recht, nur eine Dienstordnung.“ Ist es das, was auch Sie mit „herrschaftlicher Rechtsetzung“ meinen, welche Alternativen gibt es und wie wollen Sie diese den Menschen schmackhaft machen?

BM: Schmackhaft machen ist schön gesagt und genau hier liegt der Hase im Pfeffer. Die Menschen können es frei nach Kant nur selbst erkennen, sich selbst aufklären und bestehende Glaubenssätze nur aus eigenem Willen heraus auf den Prüfstand stellen. Da bringt das Missionieren von außen recht wenig.

Über das staatliche Bildungssystem hat man es den Menschen ganz offensichtlich glaubhaft machen können, dass sie der Auffassung sind, es würde „höherstehende Menschen geben“, die Recht in die Welt setzen und vorgeben, wie die Dinge „besser“ zu machen wären. Die Menschen akzeptieren diesen Zustand der Rechtsetzung ebenso, wie sie von der Notwendigkeit der Existenz einer zentralen Geldplanstelle überzeugt sind. Sowohl diese Art der Rechtsetzung als auch die Zentralbanken existierten, bevor die heute lebenden Menschen das Licht der Welt erblickten. Das heißt, diese Strukturen sind Teil des fest etablierten Weltbildes der Menschen und in der Tendenz wird dieses durch Glaubenssätze festgezurrte Weltbild auch nicht auf den Prüfstand gestellt. Im Gegenteil, das Weltbild ist ein fester Bestandteil ihrer Identität, es gibt ihnen Halt und genau deshalb werden sie es verteidigen. Eben weil ihnen dieser gewohnte Zustand Halt gibt, weil sie es sich nicht eingestehen wollen und vom Ego her auch wohl nicht können, dass sie über Jahrzehnte einem Irrglauben aufgesessen sind.

Recht wird vereinbart und in Verträgen (Vertrag = vertragen) werden die Bedingungen für die freiwillige Übereinkunft festgehalten. Nur dann, wenn sämtliche Parteien mit den Konstellationen einverstanden sind, werden sie dem Vertrag konkludent oder durch Unterschrift zustimmen. Aus dem Vertrag ergeben sich dann Rechte und Pflichten. Auf der anderen Seite steht das aufgezwungene Herrschaftsrecht. Es kommt hinterrücks in die Welt, indem man den Menschen Zwänge auferlegt, denen sie nicht widersprechen können. Ein prominentes Beispiel ist der Heizungszwang, der verniedlichend als Heizungsgesetz bezeichnet wird. Kein Eigenheimbesitzer, der sein Haus mit Öl oder Gas heizt und bei vollem Verstand ist, würde dieser Vereinbarung freiwillig zustimmen. Es handelt sich also ganz eindeutig um eine eigentumsfeindliche Zwangsmaßnahme, die den betreffenden Menschen nicht Recht sein kann. Wenn Menschen zu etwas gezwungen werden, was ihnen nicht recht ist, ist das Unrecht. Genau auf dieser Basis hat man den Menschen den Euro aufgezwungen und die vermögensumverteilenden Maßnahmen zur Aufrechterhaltung des Euro-Systems durchgeführt. Diese herrschaftliche Unrechtsetzung sollten die Menschen durch selbständiges Denken erkennen und dann ist der faule Zauber enttarnt.

LvMID: Eben weil hier der Hase im Pfeffer liegt, gestatten Sie bitte noch eine letzte Frage: Glauben die Menschen wirklich, dass andere Menschen höher stehen, oder verherrlichen sie nicht gar Denkobjekte wie „den Staat“, „die Demokratie“, „die Gesellschaft“ und dergleichen?

BM: Das scheint mehrheitlich ganz offensichtlich der Fall zu sein, die Gründe sind vielfältig, historisch gewachsen, psychologisch durch ungünstige Einstellungen/Haltungen begünstigt. Früher sahen sich Kaiser, Könige usw. als Gottgesandte und die Menschen glaubten das wohl auch. Die Tatsache, dass die Menschen diese geistigen Verirrungen bis heute nicht ablegen konnte und geistigen Gebilden (Staat, Gesellschaft usw.) eine eigene Wesenheit zuschreibt, ist eindeutig gegenaufklärerischer Natur.

Warum ist das so? Das staatlich dominierte und weitgehend monopolisierte Bildungssystem hatte ich als Grund schon angeführt. Darüber hinaus arbeitet eine ganze Heerschar Staatsbediensteter der verschiedenen fachlichen Professionen daran, die Staatsgläubigkeit und den Glauben an die Notwendigkeit von Interventionen zu festigen, ihm immer neue Nahrung zu geben. Denken sie beispielsweise an die sogenannte „Deutsche Historische Schule“ rund um Gustav Schmoller (1838 – 1917) zur dominanten Zeit der preußischen Krone. Die Professoren der Friedrich-Wilhelms-Universität (heute Humboldtuniversität) in Berlin bezeichneten sich nicht ohne Grund und voller Stolz als die intellektuelle Leibgarde des Hauses Hohenzollern. Werner Sombart (1863 – 1941), ein Schüler Gustav Schmollers, ging Jahre später sogar noch einen Schritt weiter. Sombart führte sinngemäß aus, dass Adolf Hitler seine Befehle direkt von Gott erhalten würde.

Bis heute redet man den Menschen ein, es würde allwissende Herrscher geben, die somit in der Lage wären sämtliche Lebensprobleme für die Menschen zu lösen. Es wird folglich dem Funktionieren der zentralen Planung als Gegenspieler der freien Marktkräfte und der freiwilligen Kooperation das Wort geredet. Allerdings ist es logisch, dass Menschen sich subjektiv und je nach Lebenskontext stetig verändernde Ziele setzen. Auch die Mittel zur Zielerreichung werden subjektiv gewählt und führen dann zu Preissystemen, die als marktwirtschaftlicher Blutkreislauf den Informations- und Koordinationsfluss der Ressourcen steuern.

Genau das haben die Vertreter der Österreichischen Schule der Nationalökonomie als Gegenspieler der Deutschen Historischen Schule erkannt. Als interventionsablehnende und antikollektivistische Denkschule fanden damals wie heute die Vertreter der Österreichischen Schule im staatlichen Bildungsapparat oder im staatlich dominierten Medienumfeld keinerlei Berücksichtigung. Das Individuum und der freie Wille soll im etatistischen Umfeld nicht im Zentrum der Überlegungen stehen, sondern das Kollektiv. Jeder Mensch hat sich im Kampf gegen einen äußeren Feind (Kriegsbedrohung) oder im Kampf gegen imaginäre Feinde der großen Zielsetzung unterzuordnen. Man redet den Menschen kollektivistische Bewirtschaftungsnarrative ein und erzählt ihnen, sie seien schlecht, würden der Umwelt schaden, andere Menschen ausbeuten und es müsse eine Lenkungsstelle geben, die mit ihren Maßnahmen all die vorgeblichen Probleme in den Griff bekommen könnte. Die politischen Lenker werden götzenähnlich verehrt. Man widmet den Politikern und Staatswissenschaftlern glorifizierende Fernsehsendungen und produziert große Dokumentationen ihrer vermeintlichen Heldentaten, die aber keine sind, da sie sich zumeist mittels herrschaftlicher Unrechtsetzung an den Eigentumsrechten der Menschen vergehen.

Ludwig von Mises brachte in seinem Vorläuferwerk („Nationalökonomie“, S. 116 f.) von Human Action diesen Umstand wie folgt auf den Punkt:

Der Kollektivismus übernimmt sein Weltbild von uralten Auffassungen, die schon dem Götterglauben der Primitiven vertraut waren und in allen Götterlehren wiederkehren: der Mensch hat einem Gesetz, das von höheren Mächten erlassen wurde, und der Obrigkeit, die diese Mächte zur Vollziehung des Gesetzes eingesetzt haben, zu gehorchen.

Blicken wir in die Historie, dann stellen wir fest, dass die heutigen Zentralstaaten sehr viel Unheil über die Menschen gebracht haben. Es begann mit den Napoleonischen Kriegen, ging weiter mit den sogenannten Einigungskriegen Deutschlands, fand in den beiden Weltkriegen den bislang bitteren Höhepunkt und hält bis heute an. Erst im Jahre 1812 führte Preußen in Deutschland den Militärzwang ein. Vorher führten freiwillige Berufssoldaten die Kriege und von da an begann die Epoche der totalen Kriege. Millionen von Zwangsrekrutierten wurden für das hochstilisierte Vaterland und „die Nation“ in den Tod geschickt. Die Lehren daraus haben die Menschen nicht gezogen. Noch heute spricht man von „Vater Staat“. Auf die Spitze wurde es wohl getrieben, als die Medien eine kinderlose Regierungschefin als „Mutti“ der Nation hypten.

Das beantwortet auch Ihre Frage. Die Menschen werden vom Lebensalter her zwar formal erwachsen, bleiben aber ihr Leben lang intellektuell in großen Teilen in kindlichen Denkstrukturen verhaftet. An die Stelle von Vater und Mutter treten staatliche und suprastaatliche Akteure und Institutionen. Diese nur körperlich erwachsenen Menschen lassen sich hervorragend verwalten, lenken, bewirtschaften und herumschubsen. Es ist frei nach Immanuel Kant eine selbst verschuldete Unmündigkeit, und die Menschen kommen da nur raus, wenn die Widersprüche in ihrem bisherigen Weltbild so groß werden, dass sie sich durch eigenes Denken aus diesem ungünstigen Weltbild und den damit verbundenen Glaubenssätzen befreien.

Die Menschen, die erkannt haben, dass Herrschaft von Menschen über Menschen nicht mit freiheitlichen Prinzipien in Einklang zu bringen ist, bleiben aufgeklärte Gefangene einer Massen- und Mehrheitsgesellschaft und werden unter Gewaltandrohung gezwungen, die kollektivistischen Spielchen über sich ergehen zu lassen. Wenn 75 Prozent für eine eigentumsfeindliche Maßnahme wie z. B. den Heizungszwang oder die Maßnahmen zur Aufrechterhaltung des Eurosystems sind, dann werden diejenigen, die dagegen sind, gegen ihren Willen dazu gezwungen, diese Maßnahmen über sich ergehen zu lassen. Zu Ende gedacht ist die heutige Zwangsdemokratie eine Herrschaftsmethode, die den milliardärsplanwirtschaftlichen Strukturen dienlich ist und die Menschen permanent mit eigentums- und freiheitsfeindlichen Verträgen zu Lasten Dritter konfrontiert.

Man kann nur hoffen, dass immer mehr Menschen diese Missstände erkennen, die verschiedenen totalitären Spielarten, die zwangsmonopolistischen Strukturen in den wichtigsten Märkten der Menschheit ablehnen und sich vor allem gegen den digitalen Euro zur Wehr setzen. Diesem Zweck dient unsere Kampagne: Aufklärung. Und das heißt im Kern: Ermunterung zum „eigenen Denken“.

LvMID: Lieber Herr Mudlack, vielen Dank für dieses Interview!

*****

Das Interview für das LvMID führte Andreas Tiedtke.

Hinweis: Die Inhalte der Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Ludwig von Mises Instituts Deutschland wieder.

Benjamin Mudlack

Benjamin Mudlack ist gelernter Bankkaufmann und hat an der Fachhochschule Dortmund das Diplom zum Wirtschaftsinformatiker erworben. Er ist Vorstandsmitglied der Atlas Initiative, Mitglied der Friedrich August von Hayek Gesellschaft und begleitet aktiv einige andere freiheitliche Projekte, wie zum Beispiel das jüngst neu gegründete Free Economic Forum.

Zudem betreibt Benjamin Mudlack den YouTube-Kanal „Der ökonomische IQ“ mit der Zielsetzung, möglichst vielen Menschen die österreichische Schule der Nationalökonomie anhand von tagesaktuellen Themen zugänglich zu machen.

Benjamin Mudlack ist zudem Autor des im Lichtschlag Verlag erschienen Buches „Geld-Zeitenwende – vom Enteignungsgeld zurück zum gedeckten Geld“(*). Zuletzt erschien im Mai 2025 sein Buch „Neues Geld für eine freie Welt: Warum das Geldsystem kein Herrschaftsinstrument sein darf“ (*). Neben einigen Interviews sind zahlreiche Artikel von ihm erschienen zum Thema Geld bzw. Geldsystem und Mittelstand, wie beispielsweise im Substanz Investor, bei Tichys Einblick oder im Sachwert Magazin.

[(*) Mit * gekennzeichnete Links sind Partner-Links. Kommt über einen solchen Link ein Einkauf zustande, unterstützen Sie das Ludwig von Mises Institut Deutschland, das mit einer Provision beteiligt wird. Für Sie entstehen dabei keine Mehrkosten.]

Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen? Das Ludwig von Mises Institut Deutschland e.V. setzt sich seit Jahren für die Verbreitung der Lehre der Österreichischen Schule der Nationalökonomie ein. Freiheit gibt es nicht geschenkt, sie muss stets neu errungen und erhalten werden. Bitte unterstützen Sie daher das Ludwig von Mises Institut Deutschland mit einer Spende, damit wir uns weiterhin für unser aller Freiheit einsetzen können!

Spendenkonto:

Ludwig von Mises Institut Deutschland e. V.

IBAN: DE68 7003 0400 0000 1061 78

BIC: MEFIDEMM

Merck Finck A Quintet Private Bank (Europe) S.A. branch

Verwendungszweck: Spende

Titel-Foto: Adobe Stock Fotos, KI-generiert (bearbeitet)

Soziale Medien:
Kontaktieren Sie uns

We're not around right now. But you can send us an email and we'll get back to you, asap.

Beginnen Sie mit der Eingabe und drücken Sie Enter, um zu suchen