Antikapitalismus: die todbringende Religion vieler Intellektueller

9. Februar 2024 – von Rainer Zitelmann

Rainer Zitelmann

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Der amerikanische Soziologe George Gilder meinte in seinem 1981 erschienenen Buch „Reichtum und Armut“ das Vorurteil, aller Reichtum sei durch Diebstahl und Betrug entstanden, halte sich „am hartnäckigsten in den Gefängnissen und – an der Harvard-Universität“. Die Hochburg dieses „Irrglaubens“ sei „unser geistiges Establishment“, dem vor allem „Sozialwissenschaftler, hochkarätige Journalisten und führende Regierungsbeamte“ angehörten.

Wo sich Lenin und Hayek einig waren

Von Lenin bis Hayek waren sich Theoretiker einig darin, dass der Antikapitalismus seinen Ursprung nicht in der Arbeiterbewegung hatte, sondern bei den Intellektuellen. Wladimir I. Lenin (1870 – 1924) wandte sich in seinem Werk „Was tun?“ scharf gegen jede „Anbetung der Spontaneität der Arbeiterbewegung“ und entwickelte in Abgrenzung zu diesem von seinen innerparteilichen Gegnern vertretenen spontanen Ansatz das Konzept einer elitären Kaderpartei, die von einer revolutionären Theorie geleitet ist.

Die Geschichte aller Länder zeugt davon“, so Lenin, „dass die Arbeiterklasse ausschließlich aus eigener Kraft nur ein trade-unionistisches [gewerkschaftliches] Bewusstsein hervorzubringen vermag, d.h. die Überzeugung von der Notwendigkeit, sich in Verbänden zusammenzuschließen, einen Kampf gegen die Unternehmer zu führen, der Regierung diese oder jene für die Arbeiter notwendigen Gesetze abzutrotzen u.a.m. Die Lehre des Sozialismus ist hingegen aus den philosophischen, historischen und ökonomischen Theorien hervorgegangen, die von den gebildeten Vertretern der besitzenden Klassen, der Intelligenz, ausgearbeitet wurden. Auch die Begründer des modernen wissenschaftlichen Sozialismus, Marx und Engels, gehörten ihrer sozialen Stellung nach der bürgerlichen Intelligenz an.

Zustimmend zitiert Lenin den führenden Vertreter der deutschen Sozialdemokratie, Karl Kautsky (1854 – 1938), der ebenfalls betonte:

Das moderne sozialistische Bewusstsein kann nur entstehen auf Grund tiefer wissenschaftlicher Einsicht … Der Träger der Wissenschaft ist aber nicht das Proletariat, sondern die bürgerliche Intelligenz … Das sozialistische Bewusstsein ist also etwas in den Klassenkampf des Proletariats von außen Hineingetragenes, nicht etwas aus ihm urwüchsig Entstandenes.

Es ist kurios, dass sich in diesem Punkt Wladimir I. Lenin, Karl Kautsky und Friedrich August von Hayek (1899 – 1992) einig sind. Hayek schrieb:

Der Sozialismus war niemals und nirgendwo ursprünglich eine Arbeiterbewegung. Er ist mitnichten ein offensichtliches Mittel gegen offensichtliche Übel, welches die Interessen dieser Klasse notwendigerweise verlangten. Er ist eine Konstruktion von Theoretikern, abgeleitet aus bestimmten Tendenzen abstrakten Denkens, mit dem lange Zeit nur die Intellektuellen vertraut waren; und es bedurfte lange Anstrengungen der Intellektuellen, bevor die Arbeiterklasse überredet werden konnte, ihn als ihr Programm zu übernehmen.

Der Antikapitalismus ist die Religion der Intellektuellen. Von einer Religion spreche ich im Sinne des Begriffes der „Politischen Religion“, den zuerst der amerikanische Politikwissenschaftler Eric Voegelin (1901 – 1985) 1938 in seinem gleichnamigen Buch entwickelt hat. Ein Jahr später gebrauchte auch der französische Soziologe und Philosoph Raymond Aron den Ausdruck „religion politique“. In Anlehnung an Marx, der Religion als „Opium des Volkes“ bezeichnet hatte, sprach er vom Marxismus als einer „Religion von Intellektuellen“.

„Antikapitalismus ist das am meisten verbreitete und überall praktizierte ideelle Bekenntnis unter Intellektuellen“, urteilte der amerikanische Historiker Alan S. Kahan. Und der Soziologe Thomas Cushman formulierte:

In gewisser Hinsicht ist der Antikapitalismus zur zentralen Säule der säkularen Religion der Intellektuellen geworden, der Habitus moderner kritischer Intellektueller als Statusgruppe.

Selbst wenn bestritten werden sollte, dass die Mehrheit der Intellektuellen antikapitalistisch eingestellt ist, so wird wohl kaum jemand in Abrede stellen, dass die Kapitalismuskritik unter Intellektuellen stark verbreitet ist. Dies trifft auf linke Intellektuelle zu, jedoch auch auf viele rechte und konservative Intellektuelle. Beide verbindet bei allen Unterschieden häufig ein Hang zum Etatismus, also der Glaube, ökonomische und soziale Probleme seien vor allem durch aktives staatliches Handeln zu lösen. Alain de Benoist, der Vordenker der französischen „Nouvelle Droite“ [Neue Rechte], die in der Tradition von Denkern der „Konservativen Revolution“ der 20er-Jahre in Deutschland steht, bekannte kürzlich:

Mein Hauptgegner war immer der Kapitalismus in ökonomischer Hinsicht, der Liberalismus in philosophischer und das Bürgertum in soziologischer Hinsicht.

Der Antikapitalismus tritt in verschiedenen Erscheinungsformen auf. Es gibt ihn als linke oder rechte „Globalisierungskritik“, die sich gegen den angeblich ausbeuterischen Freihandel richtet, die kulturelle Nivellierung beklagt oder dem Kapitalismus vorwirft, er sei für das Elend in Afrika verantwortlich. Der Antikapitalismus tritt auch als Antiamerikanismus auf, für den die USA das Sinnbild des menschenverachtenden, kalten Kapitalismus sind. Er nimmt seit den 70er- Jahren zudem die Gestalt des Ökologismus an, der den Kapitalismus für die Zerstörung der Natur und den Klimawandel verantwortlich macht. Der Antikapitalismus wechselt die Erscheinungsformen – mal ist es Mode, Marxist zu sein, wie Ende der 60-Jahre, mal ist es Mode, den Kapitalismus unter dem Banner der Globalisierungskritik zu bekämpfen. Der Gegner und das Ressentiment gegen die Kräfte des Marktes bleiben immer gleich.

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Freiheit gibt es nicht umsonst. Sie muss immer wieder neu errungen und bewahrt werden

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Unverständnis für die spontane Ordnung des Kapitalismus

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Einer der Gründe ist das Unverständnis vieler Intellektueller für den Charakter des Kapitalismus als spontan gewachsene Ordnung. Der Kapitalismus ist – anders als der Sozialismus – nicht ein Gedankensystem, das der Wirklichkeit übergestülpt wird, sondern eine weitgehend spontane, evolutionär entstandene Ordnung, die eher „von unten“ wächst als von oben angeordnet wird. Historisch ist er gewachsen, so wie Sprachen gewachsen sind. Sprachen wurden nicht erfunden, konstruiert und erdacht, sondern sind das Ergebnis von ungesteuerten spontanen Prozessen. Obwohl das treffend als „Plansprache“ bezeichnete Esperanto bereits 1887 erfunden wurde, hat es sich bis heute ganz und gar nicht als weltweit am meisten gesprochene Fremdsprache durchgesetzt, wie es seine Erfinder erwartet hatten. Der Sozialismus ist so etwas wie eine Plansprache, ein von Intellektuellen erdachtes System.

Es ist kein Wunder, dass der Marxismus im 20. Jahrhundert eine ungeheure Attraktivität auf Intellektuelle ausübte: Die Theorie wurde von Intellektuellen erdacht und in komplizierten Systemen formuliert. Sie sollte sodann den „Massen“ (vornehmlich den Arbeitern) in ständiger Agitation und Propaganda vermittelt werden. Nach der Machtergreifung durch die Elite, die diese Theorie verstand, sollte sie in die reale Welt implementiert werden. Dabei ging es darum, gewachsene spontane Ordnungen – vor allem die Marktwirtschaft, aber auch Traditionen und gesellschaftliche Normen – zu zerstören und an deren Stelle ein „wissenschaftliches“, vernunftgesteuertes System zu setzen.

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Versteht man diesen Unterschied zwischen dem Kapitalismus als spontaner, gewachsener Ordnung und dem Sozialismus als theoretisch „erdachtem“, konstruiertem System, dann wird verständlich, warum vielen Intellektuellen der Sozialismus – in welcher Form auch immer – grundsätzlich nähersteht als der Kapitalismus. Schließlich besteht ihr Beruf darin, Gedankensysteme zu konstruieren und durch ihre handwerkliche Beherrschung der Sprache schriftlich und mündlich auszuformulieren. Da das ganze Tun der Intellektuellen im „Denken“ sowie in der (schriftlichen) Ausformulierung und Vermittlung von Gedanken besteht, die in sich möglichst rational und widerspruchsfrei sein sollen, neigen sie eher einer Wirtschaftsordnung zu, die konstruiert ist und in der geplant wird, als einer solchen, in der sich Dinge ungeplant und spontan entwickeln. Die Vorstellung, dass eine Wirtschaft ohne aktives Zutun und ohne staatliche oder zentrale Planung besser funktioniert als mit, ist vielen Intellektuellen fremd.

Einige kapitalismuskritische Intellektuelle entwerfen ein ideales Gesellschaftssystem und vergleichen dieses dann mit der Realität, wobei die ideale Utopie notwendigerweise stets besser abschneidet. Sie ersinnen eine Utopie, wie eine Gesellschaft ihrer Meinung nach aussehen sollte und vergleichen diese mit der Gesellschaft, wie sie ist. Die Utopie zeichnet sich meist durch ein hohes Maß an Gleichheit, durch eine starke Rolle des Staates und wenig Raum für das Wirken der freien Kräfte des Marktes aus.

Und diese Ideen haben Konjunktur. Ulrike Herrmanns Buch „Das Ende des Kapitalismus“ – in Deutschland derzeit ein Bestseller – propagiert ganz offen eine Planwirtschaft. Anders als im klassischen Sozialismus sollen laut Herrmann die Unternehmen nicht verstaatlicht werden, sondern im Privatbesitz bleiben. Aber der Staat solle festlegen, was hergestellt wird und wie viel.

Flüge würde es nicht mehr geben, auch keine privaten Kraftfahrzeuge. Der Staat bestimmt, wie die Menschen wohnen dürfen – beispielsweise soll es keine Einfamilienhäuser und keine Zweitwohnungen mehr geben. Der Neubau wird wegen Klimaschädlichkeit verboten, stattdessen werden die bestehenden Flächen „gerecht“ verteilt. Der Staat bestimmt, wie viel Fläche jeder bewohnen darf. Der Fleischkonsum wird nur ausnahmsweise erlaubt, weil die Fleischproduktion klimaschädlich ist.

Ganz generell dürften die Menschen nicht mehr so viel essen. 2500 Kalorien am Tag seien genug, meint Herrmann: 500 Gramm Obst und Gemüse, 232 Gramm Vollkorngetreide oder Reis, 13 Gramm Eier, 7 Gramm Schwein usw. „Auf den ersten Blick mag dieser Speisezettel etwas mager wirken, aber die Deutschen wären viel gesünder, wenn sie ihre Essgewohnheiten umstellten“, tröstet die Kapitalismuskritikerin. Und da die Menschen gleich wären, wären sie auch glücklich:

Rationierung klingt unschön. Aber vielleicht wäre das Leben sogar angenehmer als heute, denn Gerechtigkeit macht glücklich.

Naomi Klein, die populäre kanadische Kritikerin des Kapitalismus und der Globalisierung, gibt zu, dass sie zunächst kein besonderes Interesse am Thema Klimawandel hatte. Dann schrieb sie ein dickes Buch zum Thema „Die Entscheidung. Kapitalismus vs. Klima“. Wie kam es zu diesem Wandel ihres Interesses? Kleins Hauptthema war bis dahin der Kampf gegen die Globalisierung. Sie sagt ganz offen, dass sie erst begann, sich für diese Themen stärker zu interessieren, „als ich erkannte, dass sie ein Katalysator für Formen sozialer und wirtschaftlicher Gerechtigkeit sein könnten, von denen ich ohnehin überzeugt war“. Sie plädiert für „eine sorgfältig geplante Wirtschaft“ und staatliche Vorgaben dazu, „wie oft wir fahren, wie oft wir fliegen, ob unsere Lebensmittel eingeflogen werden, ob die Sachen, die wir kaufen, auf Haltbarkeit angelegt sind … wie groß unsere Wohnung ist“. Zustimmend zitiert sie einen Vorschlag, wonach die wohlhabendsten 20 Prozent der Bevölkerung die größten Opfer bringen müssten, um damit mehr gesellschaftliche Gleichheit herzustellen.

Diese Zitate, die sich durch viele weitere ergänzen lassen, zeigen: Den Verfechtern der Öko-Planwirtschaft wie Hermann oder Klein geht es nur vordergründig um Umwelt und Klimawandel. Ihr eigentliches Ziel ist die Beseitigung des Kapitalismus und die Errichtung einer staatlichen Planwirtschaft. In Wahrheit wird das Privateigentum abgeschafft, auch wenn es formal bestehen bleibt. Denn tatsächlich bleibt nur noch der formelle Rechtstitel übrig. Dem „Unternehmer“ gehört weiter seine Fabrik, aber was und wie viel dort produziert wird, entscheidet allein der Staat. Er wird zum angestellten Manager des Staates.

Die Ideen der Roten Khmer entstanden an Pariser Universitäten

Der größte Irrtum der Planer war stets ihre Illusion, man könnte eine Wirtschaftsordnung auf dem Papier planen: Ein Buchautor sitzt in seinem Zimmer und denkt sich eine ideale Wirtschaftsordnung aus. Dann müssen nur noch Politiker überzeugt werden, diese Wirtschaftsordnung in der Praxis umzusetzen. Es mag böse klingen, aber so dachten auch die Roten Khmer in Kambodscha.

Das radikalste sozialistische Experiment, das in Kambodscha Mitte bis Ende der 70er-Jahre stattfand, hatte seinen Ausgangspunkt an Pariser Universitäten. Aufschlussreich ist dieses Experiment, das der Anführer Pol Pot (ca. 1925 – 1998) nach dem Vorbild von Maos (1893 – 1976) „Großem Sprung nach vorne“ als „Super Großen Sprung nach vorne“ bezeichnete, weil es in extremer Weise den Glauben daran zeigt, eine Gesellschaft könne künstlich am Reißbrett konstruiert werden.

Heute wird manchmal davon gesprochen, Pol Pot und seine Genossen hätten einen „primitiven Steinzeitkommunismus“ verwirklichen wollen und ihre Herrschaft erscheint als enthemmte Irrationalität. Tatsächlich verhielt es sich anders. Die Vordenker und Anführer waren Intellektuelle, die aus guten Familien stammten, in Paris studiert hatten und in der Kommunistischen Partei Frankreichs tätig waren. Zwei der Vordenker, Khieu Samphan und Hu Nim (1932 – 1977), hatten in Paris marxistisch bzw. maoistisch argumentierende Dissertationen geschrieben. Der Pariser Zirkel der Intellektuellen nahm nach der Machtergreifung fast alle führenden Positionen in der Regierung ein.

Sie hatten einen detaillierten Vierjahresplan ausgearbeitet, der genau alle benötigten Produkte (Nadeln, Scheren, Feuerzeuge, Tassen, Kämme usw.) auflistete. Der Detaillierungsgrad war selbst für eine Planwirtschaft ungewöhnlich. So hieß es zum Beispiel:

Essen und Trinken sind kollektiviert. Nachtisch wird ebenso kollektiv zubereitet. Kurz gesagt, den Lebensstandard des Volkes in unserem Land anzuheben, bedeutet es kollektiv zu tun. Im Jahr 1977 soll es zwei Nachtische pro Woche geben. Im Jahr 1978 gibt es einen Nachtisch alle zwei Tage. Und dann im Jahr 1979 gibt es jeden Tag einen Nachtisch und so weiter. Also werden die Menschen kollektiv mit ausreichend Essen leben, sie werden (zudem) mit Snacks ernährt. Sie sind glücklich, in diesem System zu leben.

Die Partei, so schreibt Daniel Bultmann in seiner Analyse über dieses Experiment, „plante das Leben der Bevölkerung wie auf dem Reißbrett und fügte sie in einen vorstrukturierten Raum und in vorstrukturierte Bedürfnisse ein“. Überall sollten gigantische Bewässerungsanlagen und Felder in einer gleichmäßigen, quadratischen Bebauungsform entstehen. Alle Regionen wurden den gleichen Zielvorgaben unterworfen, da die Partei glaubte, dass genormte Ausgangsbedingungen auf exakt gleich großen Feldern auch einen genormten Ertrag erbringen würden. Mit dem neuen Bewässerungssystem und den schachbrettartigen Reisfeldern sollte die Natur der utopischen Wirklichkeit einer vollends kollektivistischen und Ungleichheit bereits im Keim beseitigenden Ordnung angepasst werden. Doch die Anordnung der Bewässerungsdämme in gleich großen Quadraten mit ebenso quadratischen Feldern in ihrer Mitte führte oft zu Überschwemmungen, da die natürlichen Wasserströme ignoriert wurden, 80 Prozent der Bewässerungsanlagen funktionierten nicht – Kopfgeburten von in Pariser Universitäten ausgebildeten Intellektuellen eben.

Die Welt auf den Kopf gestellt

Um zu verstehen, warum Intellektuelle häufig Antikapitalisten sind, muss man berücksichtigen, dass sie eine Elite sind oder sich als eine Elite verstehen und ihr Antikapitalismus von der Gegnerschaft zur Wirtschaftselite gespeist wird. Insofern handelt es sich einfach um einen Wettbewerb verschiedener Eliten in der modernen Gesellschaft. Führen mehr Bildung und höhere Bildung nicht selbstverständlich zu mehr Einkommen und höheren Stellungen, dann sind die Märkte, an denen so etwas geschehen kann, für die kapitalismuskritischen Intellektuellen ungerecht. Ein Wettbewerbssystem, aus dem regelmäßig andere als – ökonomische – Gewinner hervorgehen und in dem selbst der mittelständische Unternehmer ein höheres Einkommen und Vermögen hat als der habilitierte Philosoph, Soziologe, Kultur- oder Kunstwissenschaftler, führt zu einer generellen Skepsis gegen eine auf Wettbewerb gegründete Wirtschaftsordnung.

Bezeichnend sind die Ausführungen des amerikanischen Soziologen Ferdinand Lundberg (1902 – 1995) in seinem vielbeachteten Besteller über die „Reichen und die Superreichen“:

Was den generellen Typ des steinreichen Amerikaners anlangt, mag er nun zur neuen oder alten Generation gehören, so kann man ihn im Allgemeinen als ziemlich extravertiert, oberflächlich und gedankenlos beschreiben … Häufig ist er ungebildet, wenig belesen und hat in den meisten Fällen eine ziemlich naive Vorstellung von der Welt und der Rolle, die er darin spielt … Durch seinen Reichtum allein ist der große Kapitalist den Menschen entfremdet.

Die meisten „Kapitalisten“ der „Fortune“-Liste könne man „als geistige Schulschwänzer mit Lebenskultur bezeichnen“.

In Äußerungen wie dieser zeigt sich sehr schön, wie der Intellektuelle seine eigenen Wertmaßstäbe, nach denen ein Mensch danach zu beurteilen sei, wie „belesen“ er ist, verabsolutiert. Dass ein „wenig belesener“ Mensch zu großem Reichtum kommen kann, während sich der umfassend gebildete Professor mit einem im Vergleich dazu kärglichen Einkommen zufriedengeben muss, mag ihm dann natürlich ungerecht erscheinen. Die Welt ist damit aus seiner Sicht tatsächlich auf den Kopf gestellt. Denn im Wertesystem des gebildeten Menschen bzw. des Intellektuellen ist derjenige Mensch anderen überlegen, der eine reichhaltigere Bildung und ein größeres Wissen besitzt oder der mehr Bücher gelesen hat und sich sprachlich besser ausdrücken kann.

Bezeichnend ist in diesem Zusammenhang, dass die akademische Eliteforschung die Rekrutierung im Bereich der Wissenschaft sehr viel nachvollziehbarer, rationaler und „demokratischer“ findet als die in der Wirtschaft. Michael Hartmann, einer der führenden deutschen Eliteforscher, hebt positiv hervor, dass das Auswahlverfahren in der wissenschaftlichen Elite (gemeint ist die Berufung zum Professor) wesentlich stärker formalisiert und in höherem Ausmaß „demokratischen Einflüssen“ unterworfen sei. Auch der Einfluss der Politik sorge für eine im Vergleich zur Wirtschaft „größere soziale Offenheit“. Während die formalen Voraussetzungen in der Wissenschaft (Promotion, Habilitation, Publikationen) nachvollziehbar seien, spielten in der Wirtschaft „relativ unspezifizierte Persönlichkeitsmerkmale“ die ausschlaggebende Rolle, so Hartmann. Implizit wird hier die Vorstellung deutlich, die im eigenen akademischen Bereich geltenden Maßstäbe und Selektionsmechanismen seien den in der Wirtschaftselite herrschenden überlegen.

Verabsolutierung des expliziten Lernens

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Intellektuelle setzen verständlicherweise den Erwerb von Wissen mit akademischer Ausbildung und der Lektüre von Büchern gleich. In der Wissenschaft spricht man von „explizitem Lernen“, das zu „explizitem Wissen“ führt. Dass es neben dieser Art der Aneignung von Wissen eine ganz andere, viel ursprünglichere und oft wirkungsmächtigere Form des Wissenserwerbs gibt, nämlich das „implizite Lernen“, das zu „implizitem Wissen“ führt, ist vielen Intellektuellen fremd. Die Unternehmerforschung zeigt jedoch, dass genau dies die Art ist, in der Unternehmer vornehmlich ihr Wissen erwerben.

Neben dem Ökonom Friedrich August von Hayek war es vor allem der ungarisch-britische Philosoph Michael Polanyi (1891 – 1976), der den Begriff des „tacit knowledge“ einführte. In seinem Buch „The Tacit Dimension“ (1966) prägte er die häufige zitierte Formulierung, „dass wir mehr wissen, als wir zu sagen wissen“. Wissenserwerb geschieht nicht unbedingt durch die bewusste und systematische Aneignung von Wissen, sondern erfolgt oftmals als implizites Lernen.

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Die Ergebnisse dieses impliziten Lernens sind – anders als die Ergebnisse des expliziten Lernens – nicht in Form von Zeugnissen oder Hochschulabschlüssen dokumentierbar. Aus Sicht des Intellektuellen hat der Unternehmer, der wenig belesen sein mag und vielleicht allenfalls ein durchschnittlicher Student war, nichts vorzuweisen, was mit dem Eigenen vergleichbar wäre: Er hat keine Promotionsurkunde und keine Liste von Veröffentlichungen. Bei der – von Intellektuellen konzipierten und administrierten – Wikipedia hat daher ein Fachhochschulprofessor, der über eine durchschnittliche Publikationsliste verfügt, eine höhere Chance, einen Eintrag als wichtige Person zu bekommen als ein Investor, der viele Milliarden Dollar am Immobilienmarkt bewegt.

Der Intellektuelle vermag nicht zu verstehen, warum der ihm „geistig unterlegene“ Unternehmer, der nur einen Bruchteil der Bücher gelesen hat und vielleicht nicht einmal über ein abgeschlossenes Studium verfügt, am Ende wesentlich mehr Geld verdient, ein höheres Vermögen hat und in einem schöneren Haus wohnt. Er empfindet dies als zutiefst „ungerecht“ und dies bestätigt ihn in seiner Ansicht, dass der Markt bzw. der Kapitalismus nicht „richtig“ funktioniert und dass diese Unzulänglichkeit bzw. die daraus resultierende Ungerechtigkeit durch eine massive Umverteilung korrigiert werden müsse. Indem den Reichen durch höhere Steuern das weggenommen wird, was ihnen aus Sicht des Intellektuellen im Grunde nicht zusteht, wird die „brutale“ kapitalistische Wirklichkeit, wenn man sie vielleicht schon nicht ganz abschaffen kann, zumindest ein Stück weit korrigiert.

Der libertäre amerikanische Philosoph Robert Nozick (1938 – 2002) hat sich in einem Essay mit der Frage befasst: „Why Do Intellectuals Oppose Capitalism?“ [Warum lehnen Intellektuelle den Kapitalismus ab?] Seine Erklärung geht davon aus, dass sich Intellektuelle anderen Menschen überlegen fühlen. Seit es Intellektuelle gebe, erklärten sie uns, ihre Tätigkeit sei die wertvollste für die Gesellschaft – so sagten das schon Platon oder Aristoteles. Doch woher komme dieses Überlegenheitsgefühl?

Nach Nozick spielt die Sozialisation in der Schule die entscheidende Rolle. Hier hätten die sprachlich talentierten Intellektuellen gelernt, dass derjenige die höchste Wertschätzung von den Lehrern erhalte, der intellektuell besonders brillant sei. Diese Erwartungshaltung werde später auf die Gesellschaft insgesamt übertragen. Besonders eine kapitalistische Gesellschaft, die verspreche, der Beste und Fähigste werde nach oben kommen, verstärke mit diesem Versprechen die Erwartungshaltung. Derjenige, der in der Schule als Wortgewandter brillierte, müsse jedoch schon bald erkennen, dass in einer Marktordnung ganz andere Gesetze herrschten und intellektuelle Brillanz – anders als in der Schule – keineswegs eine Garantie dafür sei, die höchste Anerkennung bzw. die höchsten Belohnungen zu erhalten. Diese Erfahrung, so Nozick, führe zu einer Frustration und sei eine Ursache für die Affinität von Intellektuellen für antikapitalistische Ressentiments.

Bewunderung für Diktatoren aus Kapitalismus-Hass

Unter den führenden Intellektuellen des 20. Jahrhunderts hatten Diktatoren wie Josef W. Stalin (1878 – 1953) und Mao Zedong mehr Bewunderer als der Kapitalismus und dessen Vertreter. Der Hass auf den Kapitalismus war bei ihnen so groß, dass viele von ihnen zu ehrfurchtsvollen Bewunderern der größten Massenmörder des 20. Jahrhunderts wurden. Hier ist nicht die Rede von irgendwelchen Außenseitern oder Sonderlingen, sondern von führenden Intellektuellen ihrer Zeit. Zwei Beispiele, die für ungezählte andere stehen, sind die französischen Schriftsteller Henri Barbusse (1873 – 1935) und Jean-Paul Sartre (1905 – 1980). Barbusse war durch sein 1916 erschienenes Kriegstagebuch „Das Feuer“ weltberühmt geworden. Später war er einer der fanatischsten Verehrer des sowjetischen Diktators Stalin, über den er schrieb:

Die Geschichte seines Lebens ist eine Reihe ungezählter Siege über gewaltige Schwierigkeiten. Es verging kein Jahr seit 1917, in dem er nicht große Taten vollbrachte, von denen eine einzige genügt hätte, um ewigen Ruhm zu ernten. Stalin, das ist ein eiserner Mensch. Er macht seinem Namen alle Ehre: Stalin, der Stählerne.

Jean-Paul Sartre, der Dramatiker, Philosoph und Hauptvertreter des Existentialismus, die Paradefigur der französischen Intellektuellen des 20. Jahrhunderts leugnete die Existenz der Gulags in Stalins Sowjetunion. Nach einer Reise in die Sowjetunion 1954 verstieg Sartre sich zu der absurden Behauptung, in der UdSSR bestehe die volle Freiheit für die Bürger, die Maßnahmen des Regimes zu kritisieren. Dies tat Sartres Bewunderung und Verehrung unter Intellektuellen jedoch keinen Abbruch. Gleiches gilt für den heute führenden intellektuellen Kapitalismuskritiker in den USA, Noam Chomsky, der Pol Pots Massenmorde verharmloste. Der französische Philosoph Michel Focault (1926 – 1984), einer der angesehensten Vertreter des sogenannten Poststrukturalismus und Begründer der „Diskursanalyse“, war von einem solchen Hass auf die „herrschende“ Klasse der Kapitalisten beseelt, dass er einst in einer Fernsehdebatte mit Chomsky verkündete:

Das Proletariat führt nicht Krieg gegen die herrschende Klasse, weil es diesen Krieg für gerecht ansieht. Das Proletariat führt den Krieg gegen die herrschende Klasse, da es zum ersten Mal im Laufe der Geschichte die Macht ergreifen will. Hat das Proletariat einmal die Macht ergriffen, so ist es durchaus möglich, dass es über die Klassen, über die es triumphiert hat, eine gewaltsame, diktatorische und sogar blutige Macht ausübt. Ich wüsste nicht, was dagegen einzuwenden wäre.

Das tragische Paradox der Intellektuellen ist es, dass sie in allen antikapitalistischen Systemen, die allzu oft grausame Diktaturen waren, von Tätern, die diese Systeme erdacht, konstruiert, herbeigesehnt oder zumindest gerechtfertigt hatten, zu Opfern wurden. Der Antikapitalismus hat nicht nur regelmäßig den wirtschaftlichen Wohlstand vernichtet, sondern auch die politische Freiheit und die Freiheit der Gedanken, die doch gerade das Lebenselixier der Intellektuellen sind.

Es ist nur als Reflex des blinden Hasses auf den Kapitalismus zu verstehen, wenn ein führender Intellektueller wie Lion Feuchtwanger (1884 – 1958) – einer der meistgelesenen deutschsprachigen Autoren des 20. Jahrhunderts –, in seinem 1937 erschienen Reisebericht aus Moskau schreibt:

Man atmet auf, wenn man aus dieser drückenden Atmosphäre einer verfälschten Demokratie und eines heuchlerischen Humanismus in die strenge Luft der Sowjetunion kommt. Hier versteckt man sich nicht hinter mystischen, phrasenhaften Schlagworten, es herrscht vielmehr eine nüchterne Ethik, wirklich ‚more geometrico constructa’ [auf geometrische Weise konstruiert], und diese ethische Vernunft allein bestimmt den Plan, nach welchem man die Union baut.

Slavoj Žižek, einer der heute unter linken am meisten gefeierten Philosophen, der kürzlich in Frankfurt die Buchmesse eröffnete, plädiert in seinem 2021 erschienenen Buch „Ein Linker wagt sich aus der Deckung“ unverdrossen für einen „neuen Kommunismus“. Er fordert, „die gesamte Linie antiliberaler Denker“ einer „geschlossenen Gesellschaft“, angefangen mit Platon, zu rehabilitieren. Der Liberalismus ist der Hauptfeind für den slowenischen Philosophen. Es gehe um eine „Repolitisierung der Ökonomie“, so schreibt er:

Das Wirtschaftsleben sollte von den freien Entscheidungen einer Gemeinschaft kontrolliert und reguliert werden, nicht vom blinden, chaotischen Wechselspiel der Marktkräfte, die als objektive Notwendigkeit hingenommen werden.

„Was wir heute brauchen“, so schreibt er, „ist eine Linke, die ihren Namen zu nennen wagt, keine Linke, die ihren Kern schamhaft mit einem kulturellen Feigenblatt verhüllt. Und dieser Name lautet Kommunismus.“ Er fordert die Linke auf, den sozialistischen Traum eines „gerechten“ Kapitalismus aufzugeben und radikalere, „kommunistische“ Maßnahmen zu ergreifen. Klar formuliert er als Ziel: „Die gegnerische Klasse muss zerstört werden.“

Žižek feiert „Lenins Größe“, die darin gelegen habe, dass er nach der Machtergreifung der Bolschewiki am Sozialismus festhielt, obwohl die Voraussetzungen dafür nicht gegeben waren. Nach der Theorie von Marx und Lenin bedarf es bekanntlich eines Übergangsstadiums des „Sozialismus“, bis dann irgendwann das Endziel des Kommunismus erreicht wird. Slavoj Žižek schlägt vor, diese Abfolge umzudrehen und direkt den Kommunismus anzustreben, der sich dann irgendwann zu einem Sozialismus weiter bzw. zurückentwickeln solle.

Den „Großen Sprung nach vorne“ unter Mao Ende der 50er Jahre – das größte sozialistische Experiment der Menschheitsgeschichte – solle man als „schlummernde Möglichkeit zur Kenntnis nehmen“, direkt den Kommunismus anzustreben, so empfiehlt Slavoj Žižek. Leider wissen viele Menschen nicht, was Maos „Großer Sprung nach vorne“ war: Der Historiker Frank Dikötter kommt auf Basis einer Auswertung von Analysen des chinesischen Sicherheitsdienstes sowie der umfangreichen Geheimberichte, die in den letzten Monaten des “Großen Sprungs” von Parteikomitees verfasst wurden, zu dem Ergebnis: Mindestens 45 Millionen starben als Folge dieses sozialistischen Großexperiments in den Jahren 1958 bis 1962 einen unnötigen Tod. Die meisten verhungerten, während etwa 2,5 Millionen starben, weil sie zu Tode gefoltert oder erschlagen wurden – oder weil man ihnen gezielt jegliche Nahrung verweigerte, damit sie verhungerten.

Menschen wurden zur Tötung ausgewählt, weil sie wohlhabend waren, weil sie trödelten, weil sie ihre Meinung sagten oder weil die Person, die in der Volksküche das Essen ausgab, aus irgendeinem Grund eine Abneigung gegen sie hatte“, so Dikötter.

Und genau diesen „Großen Sprung nach vorne“ preist Žižek euphorisch. (Mehr zu Maos Großem Sprung nach vorne finden Sie hier.)

Žižek erklärt auch, die Roten Khmer seien noch nicht radikal genug gewesen: „Die Roten Khmer waren in gewisser Weise nicht radikal genug: Sie trieben zwar die abstrakte Negation der Vergangenheit auf die Spitze, erfanden aber keine neue Form von Kollektivität.“ Gleichwohl, so fügte er hinzu: „…revolutionäre Gewalt sollte als ‘erlösend’ und sogar ‘göttlich’ gefeiert werden.“

Der Soziologe Paul Hollander (1932 – 2019) kommentierte:

Žižeks Glaubenssätze scheinen in der unerschütterlichen Überzeugung zu wurzeln, dass nichts die Übel des Kapitalismus und die von ihm hervorgerufene Gewalt übertrifft. Eine Überzeugung, die in unterschiedlichen Graden von vielen westlichen Intellektuellen geteilt wurde, die sich zu Diktatoren unterschiedlicher politischer Couleur hingezogen fühlten und eine antikapitalistische Gesinnung teilten.

Es sei hier nur angemerkt, dass Žižek auch Che Guevara (1928 – 1967) bewundert und den Terror Stalins in den 30er Jahren als „humanistischen Terror“ bezeichnet:

Tatsächlich hat der Stalinismus das gerettet, was wir als Menschlichkeit des Menschen verstehen.

In dem Artikel der New York Book Review mit dem Titel “The Violent Visions of Slavoj Žižek” [Die gewaltätigen Visionen des Slavoj Žižek] sieht man, welches Foto über dem Bett von Žižek hängt: Das des Massenmörders Josef W. Stalin.

Die Opfer des Kommunismus – laut Schätzungen lagen sie im 20. Jahrhundert bei etwa 100 Millionen Toten – wurden von Intellektuellen wie Feuchtwanger, Brecht (1898 – 1956), Barbusse, Sartre, Chomsky, Žižek und vielen, vielen anderen führenden Intellektuellen ebenso konsequent verdrängt wie die zivilisatorischen Leistungen des Kapitalismus, der mehr zur Bekämpfung der Armut beigetragen hat als jedes andere Wirtschaftssystem in der Geschichte der Menschheit.

Bevor der Kapitalismus entstand, lebten die meisten Menschen auf der Welt in extremer Armut – 1820 betrug die Quote noch 90 Prozent. Heute ist sie unter 9 Prozent gesunken. Das Bemerkenswerte: In den letzten Jahrzehnten, seit dem Ende der sozialistischen Planwirtschaft in China und anderen Ländern, hat sich der Rückgang der Armut so stark beschleunigt wie in keiner Phase der Menschheitsgeschichte zuvor. 1981 lag die Armutsquote noch bei 42,7 Prozent, im Jahr 2000 war sie bereits auf 27,8 Prozent gesunken und 2021 lag sie unter 9 Prozent.

Der intellektuelle Antikapitalismus hat seine Wirkung nur entfalten können, weil die Unternehmer ihm intellektuell nichts entgegenzusetzen hatten und haben. Intellektuelle, die den Kapitalismus mögen – also Ökonomen wie Ludwig von Mises (1881 – 1973), Friedrich August von Hayek oder Milton Friedman (1912 – 2006) und Schriftsteller wie Ayn Rand (1905 – 1982) –, haben versucht, den Kampf aufzunehmen, den die Unternehmer selbst nicht willens oder in der Lage sind zu führen, weil sie dazu entweder zu feige sind oder weil ihnen das geistige Rüstzeug und die Fähigkeit zum sprachlichen Ausdruck fehlen. Doch die Verteidiger des Kapitalismus waren immer Außenseiter unter den Intellektuellen.

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Dr. Dr. Rainer Zitelmann ist promovierter Historiker und Soziologe. Er ist Autor der Bücher „Die zehn Irrtümer der Antikapitalisten“(*) und „Kapitalismus ist nicht das Problem, sondern die Lösung“(*). Zudem hat er die Master-Class „Finanzielle Freiheit“ herausgegeben.

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