Buchempfehlung: “Logik der Freiheit” – ein Ludwig-von-Mises-Brevier

Ludwig von Mises (Foto: Mises-Institut)

 

9.4.2012 – Roland Baader hat im Jahr 2000 (2. Auflage 2008) das Ludwig v. Mises Brevier “Logik der Freiheit” herausgegeben. Roland Baader: “Freiheit ohne Marktwirtschaft oder Kapitalismus, kann es nicht geben, weder persönliche noch dauerhaft politische Freiheit. Sozialismus – auch der “weiche” Sozialismus des Interventions- und Wohlfahrtsstaates – ist mit einer Gesellschaft freier Menschen unvereinbar und muss früher oder später scheitern. Dass und warum die Freiheit der Menschen und Märkte die unendlich viel bessere Idee ist als jede Form des Kollektivismus, Etatismus, Sozialismus und Interventionismus, das beweist Mises in unzähligen Publikationen. Das Mises-Brevier soll die faszinierende Welt dieser besseren Ideen einem breiteren Publikum erschliessen.

Prof. Gerard Radnitzky schrieb in seiner Rezension zum Buch: “Der eilige Leser, der zur Lektüre von Mises’ Geamtwerk keine Zeit findet, kann hier “Mises pur” erleben: Die ganze Brillanz seiner Sprache, die glasklare Überzeugungskraft seiner Theorien über Markt, Kapitalismus und Freiheit und die einzigartig stringente Logik seiner Widerlegungen von Sozialismus, Etatismus (Staatsgläubigkeit) und freiheitsverletzender Herrschaftsanmassung der politischen Klasse.

Lesen Sie im folgenden das Vorwort von “Logik der Freiheit” von Roland Baader:

Sein ganzes Leben lang stand Ludwig von Mises als Fels wider die Brandung des Zeitgeistes. Bereits mit seinem 1912 erschienenen Werk “Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel” stieß er sogar in den eigenen Reihen, nämlich bei der ehrwürdigen (älteren) “Österreichischen Schule der Nationalökonomie”, auf Widerstand und gründete daraufhin einen akademischen Gesprächskreis, dessen beste Köpfe später als “Neuere Österreichische Schule” in die Geschichte der Nationalökonomie eingingen. Heute liest sich die Teilnehmerliste an seinem berühmten Seminar wie ein Verzeichnis vom Olymp der Gesellschaftswissenschaften: Friedrich A. von Hayek, Fritz Machlup, Gottfried Haberler, Oskar Morgenstern, Wilhelm Röpke, Richard von Strigl, Alfred Schütz, Felix Kaufmann, Erich Voegelin, Georg Halm, Paul Rosenstein-Rodan und Lionel (später Lord) Robbins.

Als nach dem Ersten Weltkrieg der Sozialismus ganz Europa überschattete, legte Mises mit seinem Aufsatz “Die Wirtschaftsrechnung im sozialistischen Gemeinwesen” (1920/1921) den ersten wissenschaftlichen Beweis dafür vor, dass ein sozialistisches Gemeinwesen keine Kalkulationsgrundlage hat und deshalb niemals dauerhaft als Modell für eine komplexe arbeitsteilige Industriegesellschaft funktionieren kann. Alle seine Kritiker widerlegte Mises – und diesmal ausführlich bis in die kleinsten Details – mit den monumentalen Werken “Die Gemeinwirtschaft” (1922) und “Nationalökonomie” (1940). Dennoch – und gerade deshalb – stand der kollektivistische und nationalistische Zeitgeist gegen ihn, auch der akademische. Viele Intellektuelle waren vom “sowjetischen Experiment” fasziniert, und in den Enddreißiger Jahren begannen die interventionistischen Ideen des Engländers John Maynard Keynes ihren Siegszug durch die ökonomischen Fakultäten der westlichen Welt.

Auch nach seiner Übersiedelung in die USA (1940) sah sich Mises als unerschütterlicher und weitgehend einsamer Streiter für den freien Markt von einer Atmosphäre umgeben, die vom Staatsdirigismus des “New Deal” und vom Kriegssozialismus vergiftet war. Mit wenigen Ausnahmen – wie z.B. sein Freund Henry Hazlitt – standen ihm die politischen Eliten ebenso feindlich gegenüber wie die akademischen. Erst mit dem Erscheinen seines fast tausendseitigen Buches “Human Action” (1949) begann sich das Blatt zu wenden. Heute beruft sich eine zum breiten Strom gewordene Bewegung des amerikanischen Libertarianism auf Mises und seine Publikationen als ihr geistiges Fundament.

Im 20.Jahrhundert, dem Säkulum des Kollektivismus und Totalitarismus, des Sozialismus und des Sozialdemokratismus, des Interventionismus, Etatismus und Keynesianismus, hat es sechs Jahrzehnte lang eine Stimme der persönlichen Freiheit und der Rechtsstaatlichkeit gegeben, die niemals verstummt und niemals einen faulen Kompromiss mit dem Zeitgeist eingegangen ist: die Stimme Ludwig von Mises’. Leider war sie nach dem Zweiten Weltkrieg nur noch in der englischsprachigen Welt zu hören. Es ist dem Philosophia Verlag, München (mit einer Reihe von Nachdrucken vergriffener Werke), sowie der Friedrich-Naumann-Stiftung (mit der Neuauflage des großartigen Mises-Werkes “Liberalismus” von 1927 und der deutschen Erstausgabe “Die Bürokratie” des Mises-Werkes “Bureaucracy” von 1944, sowie eine Mises-Broschüre) und neuerdings der Friedrich August-von-Hayek-Gesellschaft (mit ihrer Promotion des vorliegenden Breviers) zu danken, dass diese Stimme im ordnungspolitisch verwahrlosten Deutschland, das trotz des weltweiten Scheiterns sämtlicher Sozialismus-Varianten einem sozialpolitischen verbrämten Dreiviertel-Sozialismus anhängt.

Innerhalb der Hayek-Gesellschaft geht mein besonderer Dank an Prof. Dr. Gerd Habermann, der die Idee zu der Brevier-Reihe hatte und die ersten drei Bände (Hayek, Röpke und Erhard) herausgegeben hat. Ein herzliches Dankeschön auch an Dr. Detmar Doering von der Friedrich-Naumann-Stiftung in Potsdam, einem der wenigen berufenen Mises-Kenner unseres Landes, für die biographische Würdigung in Form des Nachworts.

Die für das Brevier ausgewählten Zitate entstammen ausschließlich Mises-Werken, die entweder im deutschen Original oder in deutscher Übersetzung vorliegen. Der Herausgeber wollte sich nicht anmaßen, als Erstübersetzer der zahlreichen amerikanischen Mises-Publikationen aufzutreten, die – auch das ein trauriges Zeugnis des nach wie vor antiliberalen Zeitgeistes – noch immer der Übersetzung ins Deutsche harren. Auf Zitate aus dem für die nationalökonomische Geld- und Währungstheorie besonders wichtigen Werk “Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel” von 1924 wurde trotz dessen bahnbrechender Bedeutung verzichtet, weil sein spezifisch wissenschaftlicher Charakter den Rahmen eines dem Allgemeininteresse verpflichteten Breviers verlassen hätte.[…]

Der interessierte Leser möge dem Herausgeber eine ganz persönliche Anmerkung gestatten: Wer in seinem Leben nur ein einziges Buch über Freiheit, Markt, und Liberalismus lesen kann oder will, der möge dafür das Mises-Werk von 1927 “Liberalismus” wählen.

Waghäusel, im Mai 2000

Ergänzung für die Zweitauflage des Mises-Breviers:

[…] Nachdem weder die keynesianischen noch die neo- oder neu-keynesianischen noch die monetaristischen Theorien etwas zur Ausdeutung der aktuell ablaufenden Weltfinanzkrise beitragen können, andererseits aber deren Ursachen und Verlauf geradezu schulbuchmäßig mit dem Theoriengebäude der Österreichischen Schule der Ökonomie – und hier vorrangig mit dem Mises’schen Denkinstrumenten erklärt werden können, erfahren Ludwig von Mises und sein Werk derzeit eine wuchtige Wiederentdeckung. Die Wahrheit wird oft zu einem langen Schlaf gezwungen, aber wenn sie erwacht, reicht ihr erhellendes Licht bis in die letzten dunklen Kammern des Irrtums und der Ignoranz.

Waghäusel, im Mai 2008

Roland Baader

Das Buch ist im Ott-Verlag erschienen. Sie können es bestellen bei Michael Kastner, Bücher für den Liberalismus, www.buchausgabe.de

Die Buchrezension von Prof. Gerard Radnitzky können Sie hier lesen. Ebenfalls sehr empfehlenswert.

 

 

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