Die schrecklichen Folgen des Sozialismus in Kuba

7. August 2019 – von Daniel J. Mitchell

Daniel J. Mitchell

Kuba hat eine sehr traurige Geschichte. Vor sechs Jahrzehnten folgte einer „gewöhnlichen“ Diktatur eine kommunistische Diktatur. Die Folgen waren vorhersehbar schrecklich.

Unterdrückung, Verfolgung, Rationierung, Spionage, Entbehrung und Leiden sind zur täglichen Realität geworden.

Eine Zeit lang wurde Kuba von der Sowjetunion subventioniert, aber dieses kommunistische System brach schließlich zusammen. In jüngerer Zeit gab es Unterstützung aus Venezuela, bis auch dort das sozialistische System zusammenbrach.

Und das bedeutet zusätzliche Härten für das kubanische Volk.

Zentrale Planung zerstört die Wirtschaft

Jose Nino erklärt eine der grausamen Folgen der zentralen Planung in Kuba:

Kuba führt derzeit ein Rationierungsprogramm durch, um den Mangel an Grundnahrungsmitteln zu bekämpfen. Einem CBC-Bericht zufolge umfasst dieses Programm grundlegende Dinge wie Huhn, Eier, Reis, Bohnen und Seife … Als Fidel Castro 1959 die Kontrolle über Kuba übernahm, behielt der kubanische Staat die Wirtschaft fest im Griff. Seit Jahrzehnten ist das Land ein kommunistischer Garnisonsstaat mit sehr wenig Respekt vor den Eigentumsrechten … 

Aufgrund der wirtschaftlichen Verwerfungen, verursacht durch die staatliche Kontrolle vieler Industrien, musste die Regierung den Bürgern Libretas de Abastecimiento (Hefte mit Versorgungsmarken) zur Verfügung stellen, um grundlegende Güter wie Reis, Zucker und Streichhölzer zu verteilen. … Das jüngste politische Verhalten Kubas zeigt, dass die Führung des Landes immer noch kein Verständnis dafür hat, wie Wirtschaft funktioniert. … Nach mehr als 50 Jahren Sozialismus wird Kuba lernen müssen, dass es sich an die wirtschaftlichen Grundprinzipien halten muss, wenn es sich aus seinem langjährigen Zyklus der Armut befreien will.

Aber seltsamerweise finden sich noch immer Anhänger der kubanischen Diktatur.

Kristian Niemietz, der für CapX schreibt, stellt Überlegungen an über die nach wie vor existenten Stimmen für Kuba von Seiten der Linken:

… sozialistische Experimente durchlaufen in der Regel drei Phasen, was ihre Rezeption durch westliche Intellektuelle betrifft. Die erste ist eine Flitterwochenzeit, in der sie als glorreiches Beispiel für einen „echten“ Sozialismus in Aktion angesehen werden. Die zweite ist eine Zeit der wütenden Abwehrhaltung, in der einige der Fehler des Systems anerkannt werden, aber auf externe Einflüsse zurückgeführt werden. Die dritte Stufe ist die Phase der rückwirkenden Verleugnung: Intellektuelle behaupten nun, dass das betreffende Land nie sozialistisch war und dass es ein billiges Ablenkungsmanöver sei, es überhaupt zu erwähnen.

Die westliche Rezeption der Sowjetunion, des maoistischen China, Vietnams und in jüngster Zeit Venezuelas folgte diesem Muster beispielhaft. Kuba hingegen ist ein kleiner Ausreißer, denn das Land scheint zwischen den Etappen zwei und drei zu verharren. Es mag keine breite Zustimmung mehr finden, aber der kubanische Sozialismus ist nie ganz dem sowjetischen, maoistischen, vietnamesischen oder nordkoreanischen Sozialismus gefolgt.

Robert Lawson und Benjamin Powell haben ein Buch über Statismus und Sozialismus geschrieben, das sehr informativ ist. Aber auch sehr unterhaltsam.

Hier sind einige Auszüge aus ihrem Kapitel über einen Besuch in Kuba.

In staatlich gelenkten Volkswirtschaften wird unverhältnismäßig viel Geld für das ausgegeben, was sich die politischen Führer wünschen – typischerweise große, olympische Sportmannschaften und einige wenige Vorzeigehotels und Restaurants, um Ausländer zu beeindrucken. Im Falle Kubas gehörte dazu auch das opulente Hotel Nacional. … Aber wir waren auf einer Mission, um zu sehen, wie das Leben innerhalb des sozialistischen Systems Kubas aussah. Wir konnten das nicht erleben, indem wir in einem schicken Resort Cuba Libre tranken. … Vor der Revolution gab es in Kuba eine blühende, städtische Mittelschicht und weit verbreitete Armut auf dem Land. Sozialisten des zwanzigsten Jahrhunderts behaupteten, dass der Sozialismus mehr Gleichheit bringen und den Kapitalismus ausrotten würde, indem er verschwenderischem Wettbewerb, Konjunkturzyklen und räuberischen Monopolen ein Ende setzt.

Der Sozialismus hat die versprochenen Güter in Kuba oder anderswo nicht geliefert. Kuba ist heute ein armes Land, das durch den Sozialismus ärmer geworden ist. Außerdem verhilft der Sozialismus Regierungsbeamten und Bürokraten, die die Planer des Systems sind, zu enormer Macht – und mit dieser Macht kommen Korruption, Missbrauch und Tyrannei. Es ist kein Zufall, dass die schlimmsten Demozide des 20. Jahrhunderts in sozialistischen Ländern wie der Sowjetunion, dem kommunistischen China und dem nationalsozialistischen Deutschland geschahen.

Das Buch ist im Grunde genommen ein Reisebericht, gemischt mit wirtschaftlichen Erkenntnissen, die zwischen amüsant und erschreckend oszillieren.

Che ist nicht gut

Die Hotels sind nicht gut.

Das verfallende Gebäude des Hotels Tritón war ein zerfallender Tribut an die zentralen Planungsprobleme Kubas. Als Kuba von der Sowjetunion Hilfe erhielt, verfügte das Land über die Mittel, um große Investitionen in staatliche Unternehmen zu tätigen. Aber viele dieser Hotels können nicht genügend Einnahmen generieren, um die anfänglichen Investitionen zu erhalten. So mussten sich die kubanischen Regierungsplaner entscheiden, welche Hotels sie subventionieren sollten, um den Verfall zu verhindern. Das Hotel Tritón hat es nicht geschafft.

Es verrottete, innen und außen. Und niemand interessierte sich dafür, weil es niemandem gehörte. … In einer kapitalistischen Wirtschaft gründen Unternehmer Unternehmen, um Gewinne zu erzielen, die sie verdienen, indem sie ihre Kunden zufriedenstellen. Aber in einem sozialistischen System entscheidet ein Bürokrat, welche Unternehmen eröffnen dürfen, wo sie tätig sein dürfen und was sie verkaufen dürfen, und es ist ihm wirklich egal, was der Kunde denkt. Die Einführung eines sozialistischen Systems ist als würde man eine Volkswirtschaft in eine riesige Kraftfahrzeug-Zulassungsstelle umwandeln.

Einkaufen ist nicht gut.

In Zentralhavanna fielen die Probleme beim Handel auf, wovon aber Tabak, Alkohol oder das Sexgewerbe nicht betroffen sind. Habaneros lebten in diesen Vierteln. Und wo kauften sie ein? …Wir fanden ein Geschäft, ein großer, offener Raum mit hohen Decken und Betonstützen. … hinter einer Theke befanden sich Regale mit Rumflaschen, Kisten mit der lokalen Cola, ein paar Konserven, Kartons mit Eiern und große Säcke mit Reis. Eine Reihe von Kubanern bahnten sich ihren Weg zur Ausgabe. Der Ort war eine seltsame Mischung, irgendetwas zwischen der schlechtesten, vorstellbaren Version einer Grundschulkantine und einem Lebensmittelgeschäft, in dem 95 Prozent des Bestandes aufgebraucht sind.

Das Essen ist nicht gut.

… beschlossen wir an unserem letzten Abend auf der Insel, ein staatliches „italienisches“ Restaurant auf dem Hauptboulevard zwischen dem besch*****en Hotel Caribbean und dem Capitol auszuprobieren. Wir waren enttäuscht darüber, dass „italienisch“ nichts anderes bedeutete als ein paar einfache Pizzen und ein paar Sorten Pasta – mit den gleichen Hühner-, Schweinefleisch-, Meeresfrüchte- und Rindfleischgerichten, die wir sonst überall fanden. Wir bestellten zwei Bier und „Mozzarella aus dem Ofen“ als Vorspeise.

Zu sagen, dass ein Äquivalent von Taco Bell con Queso mit Tomatenstücken darin war, wäre eine Beleidigung für Taco Bell. Tatsächlich war es ein dampfender Topf mit fettigem, weißem Schmalz. … die meisten Kubaner können es sich nicht leisten, an den Orten zu essen, an denen wir gegessen haben, und das sozialistische Wirtschaftssystem Kubas kann nicht einmal reichen Touristen Vielfalt bieten. Wir hatten nach einer Woche genug vom Essen. Wir konnten gehen; die Kubaner aber stecken fest inmitten schlechtem Essen (außerhalb der privaten Restaurants), begrenzten Zutaten und wenig Abwechslung, solange sie im Sozialismus feststecken.

Che ist ebenfalls nicht gut.

Leider war Che für Kubaner nicht annähernd so gut in der Produktionsplanung wie Kapitalisten, die sein Bild auf Merchandising-Produkten abbilden. Während Che Leiter der Nationalbank von Kuba, Finanzminister und Industrieminister war, versäumte Kuba nicht nur die Industrialisierung (obwohl versprochen), sondern es brach auch die Zuckerproduktion zusammen und es wurden strenge Rationierungen eingeführt.

Kubas Potenzial

Aber Kubaner sind sehr gut, zumindest wenn sie der Tyrannei des Sozialismus entkommen.

Wir waren in Little Havana, in Miami. Der wirtschaftliche Kontrast zwischen Little Havana und der Realität war bereits ersichtlich, bevor wir überhaupt aus unserem Uber ausstiegen. Die halbstündige Autofahrt kostete uns nur 13,72 Dollar statt der absurden Taxikosten in Kuba. … Im Gegensatz zu den Geschäften in Kuba konnte man in diesem Laden Hunderte verschiedener Artikel kaufen. … wir fuhren zu einem kubanischen Restaurant zum Abendessen. Das sechsseitige Speisekarte enthielt mehr Auswahl, als wir in allen Restaurants in Kuba zusammen gesehen hatten.

… Die kubanische Küche ist ausgezeichnet – nur nicht, wenn sie in Kuba serviert wird. Es ist nicht die Schuld der Kubaner. Es ist die Tatsache, dass der Sozialismus scheiße ist. Kubaner unter einem sozialistischen System bleiben arm und essen fade Lebensmittel. Neunzig Meilen entfernt werden Kubaner, die in Miami leben, relativ reich und machen wunderbares Essen. Gleiche Menschen, zwei verschiedene Wirtschaftssysteme, zwei grundverschiedene wirtschaftliche und gastronomische Ergebnisse.

Übrigens, ich empfehle das Buch.

Es gibt auch Kapitel über Schweden, Venezuela, Nordkorea, China, Georgien und Russland/Ukraine.

Mein Beitrag heute ist diese Grafik, die die Pro-Kopf-Wirtschaftsleistung in verschiedenen lateinamerikanischen Ländern zeigt und aus der Maddison-Datenbank stammt. Zur Zeit der Revolution war Kuba (orange Linie) eine der reichsten Nationen. Jetzt ist das Land weit zurückgefallen.

Es ist immer nützlich, sich jahrzehntelange Daten anzusehen. Man erfährt wirklich viel darüber, welche Nationen ein gutes Wachstum genießen und welche stagnieren. Kurzfristige Zeitreihen sind nicht hilfreich.

Was wir heute gelernt haben, ist, dass das kubanische Volk aufgrund einer schrecklichen Wirtschaftspolitik arm ist. Andere Nationen (von denen die meisten in schlechterer Verfassung begonnen haben) sind viel reicher geworden.

Eine perfekte Politik wäre großartig, aber auch eine vernünftige Politik schafft genügend „Spielraum“ für mehr Wohlstand. Leider ist selbst das in Kuba nicht erlaubt.

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Der Originalbeitrag mit dem Titel The Economic Cost of Cuban Socialism ist am 2.8.2019 auf der website der Foundation of Economic Education erschienen.

Daniel J. Mitchell ist Experte für finanzpolitische Themen wie Steuerreformen, die wirtschaftlichen Auswirkungen von Staatsausgaben und angebotsseitige Steuerpolitik. Mitchell war Senior Fellow des Cato Institute und der Heritage Foundation und arbeitete als Ökonom für Senator Bob Packwood und den Finanzausschuss des Senats. Seine Artikel finden sich in Publikationen wie dem Wall Street Journal, der New York Times, Investor’s Business Daily und der Washington Times. Er ist ein häufiger Gast in Radio und Fernsehen und ein gefragter Vortragsredner. Mitchell hat einen Bachelor- und Master-Abschluss in Wirtschaftswissenschaften von der University of Georgia und einen Doktortitel in Wirtschaftswissenschaften von der George Mason University. Sein Blog heißt Liberty – Restraining Government in America and Around the World.

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Hinweis: Die Inhalte der Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Ludwig von Mises Institut Deutschland wieder.

Foto: © Kim Schneider – Fotolia.com

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