Unser Staat kennt keine Grenzen

21.4.2017 – von Jeffrey Tucker.


Jeffrey Tucker

Kürzlich wurde in einem Artikel festgestellt, dass Spinnen theoretisch jeden Menschen auf der Welt in einem Jahr fressen könnten.

Schockierend.

Genau so schockierend ist die Tatsache, dass Regierungen theoretisch allen Wohlstand in einem Jahr zerstören können.

Wir sind von Regierungen buchstäblich umgeben, sogar von Regierungen innerhalb von Regierungen. Es gibt eine in Ihrer Stadt, in Ihrem Zuhause, Ihrem Büro, Ihrem Land und die größte von allem ist die Bundesregierung.

Rund um die Welt treffen Regierungen aufeinander, um sich entweder zu bekriegen, ihren Freunden aus der Patsche zu helfen oder den Menschen Vorschriften zu machen.

Alle von ihnen werden dabei von Jahr zu Jahr größer, in guten wie in schlechten Zeiten. Sie werden mächtiger, neugieriger auf Ihr Leben und Ihre Finanzen und greifen mehr und mehr in unsere Privatsphäre ein. Es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass zumindest eine Regierung Ihnen gerade über die Schulter blickt, Sie taxiert und sich bereitmacht, sich auf Ihren Wohlstand und Ihre Freiheit zu stürzen.

Regierungen können nicht alleine überleben. Ihre einzige Energiequelle ist das Geld anderer Leute. Sie haben viele Strategien, um an dieses Geld zu gelangen und noch viel mehr Ausreden, warum sie immer mehr davon bekommen sollten. Sie reden den Leuten ein, dass ihr Leben ohne Regierung schlimm, brutal und kurz verlaufen würde, obwohl jeder zufällige Beobachter erkennt, dass Regierungen spezialisiert sind auf Bosheiten, Brutalitäten und Lebensverkürzung.

Wenn Sie den gesamten Wohlstand, den die Regierungen in einem Jahr zusammenraffen, aufaddieren, was meinen Sie, wie viel könnte das sein? Der Tax Foundation zufolge hat alleine die US-amerikanische Regierung im Jahr 2012 auf allen Ebenen $ 4,2 Billionen an Steuern und anderen Abgaben eingenommen, während sie $ 5,5 Billionen für Regierungsprogramme ausgegeben hat, was zu einem Defizit von $ 1,3 Billionen geführt hat.

Das ist ein unvorstellbarer Betrag an entzogenem Wohlstand, der sofort die Frage aufwirft: Wo liegt eigentlich das Limit?

Die Antwort auf diese Frage lässt einem erschrecken: Es gibt keines. Es gibt nichts, was die Regierung davon abhalten könnte, so viel zu nehmen, wann immer und auf welchem Weg sie es will, solange die Leute nicht protestieren oder sich dagegen wehren.

Bemüht man die Geschichte als Maßstab, dann scheint es, als ob Regierungen den Hals nie voll bekommen könnten. Mit anderen Worten: Regierungen könnten all den Wohlstand aufzehren und immer noch hungrig bleiben.

Steuern sind nicht die einzige Möglichkeit von Regierungen, um an Geld zu gelangen. Sie legen auch Anleihen auf und versuchen Leute dazu zu bewegen, diese aufzukaufen. Normalerweise muss ein solches Schuldinstrument von solider Qualität sein, damit es Investoren kaufen, aber Regierungen haben einen anderen Weg gefunden. Sie erfanden Zentralbanken bzw. Gelddruckmaschinen. Diese können versprechen, die Schulden zu bezahlen, was auch immer geschehen mag, was wiederum Investoren beruhigt.

Experten weisen aber auf ein ernstes Problem hin: Gelddrucken, um damit alle ausstehenden Verbindlichkeiten zu begleichen, würde tatsächlich den Geldwert selbst zerstören. Dieser könnte theoretisch auf null fallen.

Was könnte das verhindern? Theoretisch nichts. Lediglich die Güte von Regierungsbeamten, welche sich aber bewiesenermaßen in Grenzen hält.

Mit Blick auf all diese Regierungen um uns herum, welche ohne Limit agieren und Wohlstand mit allen möglichen Mitteln abschöpfen, was zur kompletten Zerstörung desselben führen könnte – was sollen wir tun?

Experten sagen, dass wir einen Weg finden müssen, um Grenzen zu setzen – um ihren unersättlichen Appetit zu kontrollieren. Bis jetzt wurde das ohne nennenswerten Erfolg immer wieder versucht, was zu einem wachsenden Interesse an einer einstmalig als verrückt bezeichneten Idee führt: Der ersatzlosen Abschaffung aller Regierungen.

Trotzdem, solange die Regierungen wie wir sie kennen, so groß, mächtig und unkontrolliert agieren, wird die Einschätzung, dass wir vor ihrer maßlosen Völlerei sicher sind, eine Illusion bleiben.

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Aus dem Englischen übersetzt von Mathias Nuding. Der Originalbeitrag mit dem Titel Governments Can Theoretically Destroy All Wealth in the World in One Year ist am 29.3.2017 auf der website der Foundation of Economic Education erschienen.

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Jeffrey Tucker ist verantwortlicher Director of Content für the Foundation for Economic Education and CLO des Startups Liberty.me. Er ist Autor von fünf Büchern und tausender Artikel. Er spricht regelmäßig beim FEE Sommer Seminar. Sein neustes Buch ist Bit by Bit: How P2P Is Freeing the World.

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Hinweis: Die Inhalte der Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Ludwig von Mises Institut Deutschland wieder.

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