Ludwig von Mises Institut Deutschland – Seminar 2016: „Wir verbreiten die guten Ideen, die guten Lehren“

14.3.2016 – Vorstand des LUDWIG VON MISES INSTITUT DEUTSCHLAND.

Das Handeln von uns Menschen – das bewusste, zielbezogene menschliche Handeln – ist durch Ideen, durch Theorien veranlasst und zu erklären. Ludwig von Mises (1881 – 1973) formulierte das wie folgt (1940, S. 146):

„Denken und Handeln sind nicht zu trennen. … Handeln ohne Denken, Praxis ohne Theorie sind unvorstellbar. Das Denken mag fehlerhaft, die Theorie mag falsch sein, doch Denken und Theorie können nie fehlen.“

Klarer und eindrücklicher kann man wohl kaum herausstellen, wie wichtig das Verbreiten der richtigen ökonomische Lehre ist – einer Kernaufgabe, der sich das LUDWIG VON MISES INSTITUT DEUTSCHLAND widmet.

Das unaufhaltsame Vordringen des Staates zu Lasten der bürgerlichen und unternehmerischen Freiheiten, die chronischen Wirtschaftsstörungen („Boom-und-Bust“), Spekulationsblasen auf den Finanzmärkten, die anschwellende Verschuldung, das wachsende Heer der Menschen, die zum abhängigen Transferempfänger werden und das schwindende Wirtschaftswachstum – all das findet letztlich seine Erklärung in falschen Ideen und Theorien. Vor allem die Hauptstrom-Volkswirtschaftslehre sorgt dafür, dass der Staat in der Öffentlichkeit fehlerhafterweise als Lösung, nicht aber als Ursache der zu beobachtenden Missstände gedeutet wird.

Die Teilnehmer des „Ludwig von Mises Institut Deutschland – Seminar 2016“

Vom 26. bis 27. Februar 2016 fand das zweite Ludwig von Mises Institut Deutschland Seminar in der Kronberg im Taunus statt. 120 Teilnehmer – aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich, Spanien, Italien und der Slowakei – fanden sich für das eineinhalb Tage währende Seminar in der Kronberger Stadthalle ein. Ganz besonders erfreulich: Gut 40 Prozent der Gäste waren Studentinnen und Studenten. In diesem Jahr stand die Verbindung zwischen den theoretischen Lehren der Österreichischen Schule, aufbauend auf den Arbeiten von Ludwig von Mises, und ihrer praktischen Anwendung im Vordergrund. Die Referenten waren Hans-Hermann Hoppe, Philipp Bagus, Jörg Guido Hülsmann und Thorsten Polleit.

Die Vorlesungen

Das Seminar wurde von Vorstand Andreas Marquart geleitet und moderiert. Er wies in seiner Begrüßung darauf hin, dass Frieden, Freiheit und Wohlstand gegenwärtig gefährdet seien wie niemals zuvor seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs und dass das Finanz- und Wirtschaftssystem dabei sei, aus den Fugen zu geraten. Für Liberallala und Liberalismus à la FDP sei deshalb keine Zeit mehr. Er ermunterte die Seminarteilnehmer, zu „Multiplikatoren“ zu werden, um die besseren Ideen zu verbreiten. Ein jeder kann dabei, so Marquart, einen konstruktiven Beitrag leisten.

Hans-Hermann Hoppe beispielsweise erklärte die Entwicklung der menschlichen Zivilisation aus praxeologischer Sicht: dass sich Arbeitsteilung, Spezialisierung Handel und Kooperation aus dem Axiom des menschlichen Handelns verstehen lassen. Er erläuterte auch, dass evolutionär unterschiedliche äußere Lebensbedingungen und –umstände die Fähigkeiten und Intelligenz der Menschen unterschiedlich geprägt haben. In seinen weiteren Vorlesungen legte Hoppe den Zusammenhang zwischen Staat, Geld und der internationalen Politik dar sowie die Bedeutung des Unternehmergewinns. In einer freien Marktwirtschaft zeigen Unternehmensgewinne an, dass der Unternehmer die Wünsche der Nachfrager erfüllt. Unternehmensgewinne sind daher etwas Gutes. Sie sind nicht nur ökonomisch wünschenswert, sondern sie sind auch ethisch.

Professor Dr. Hans-Hermann Hoppe

 

In einem seiner Vorträge analysierte Philipp Bagus die Unmöglichkeit, dass der „Urzins“ (also der „neutrale Zins“) aus praxeologischer Sicht negativ sein kann: Die Zeitpräferenz – die den Urzins bestimmt – ist bei jedem Handelnden denknotwendig immer und überall positiv. Zudem erläuterte er eingehend, dass die Bestrebungen zur Bargeldabschaffung sich nicht durch den Versuch, die Kriminalität zu bekämpfen, schlüssig erklären lässt, sondern dass sich dahinter das Ziel verbirgt, die aufgelaufenen Schuldenlasten zu verringern. Die weiteren Themen, über die Bagus referierte, waren das Freihandelsabkommen „TTIP“ und die angeblichen Gefahren der Deflation.

Professor Dr. Philipp Bagus

 

Jörg Guido Hülsmann führte in einem seiner Vorträge aus, dass sich aus ökonomischer Sicht keine Rechtfertigung für den sogenannten „öffentlichen Dienst“ finden lässt. Behördliche Tätigkeiten, so Hülsmann, sind entweder verzichtbar, oder sie lassen sich – wenn sie denn überhaupt nachgefragt werden – wirtschaftlicher über den freien Markt organisieren und abwickeln. Hülsmann erläuterte auch die Krisen verursachenden Folgen einer von den Zentralbanken künstlich gesteigerten Liquidität, insbesondere für das Banken- und Finanzsystem. Im Zuge eines ökonomisch-philosophischen Exkurses sprach Hülsmann über die „Ökonomie der Unentgeltlichkeit“.

Professor Dr. Jörg Guido Hülsmann

 

Dass das Fiat-Geldsystem eine „Achillesferse“ hat, stelle Thorsten Polleit heraus: Es ist die Geldnachfrage. Solange beispielsweise die Geldnachfrage mit  dem Geldangebot mitwächst, gibt es keinen Preisanstieg – der die Geldnachfrage zurückgehenlassen könnte. Damit wurde in verständlicher Weise die Aussage von Murray N. Rothbard (1926 – 1995) illustriert: “[I]f fiat money could not continue indefinitely, I would not have to come here to plead for its abolition.” Polleit sprach zudem noch über die Wissenschaftlichkeit des menschlichen Handelns (Praxeologie) und analysierte mittels praxeologischer Einsichten das Vorhaben, ein einheitliches Weltgeld zu etablieren.

Professor Dr. Thorsten Polleit

 

Am Ende der beiden Seminartage gab es ausreichend Gelegenheit für eine Diskussion zwischen den Teilnehmer mit den Referenten, von der auch kräftig Gebrauch gemacht wurde. Vor allem auch die Pausen zwischen den Vorlesungen gaben den Teilnehmern die Möglichkeit, sich persönlich kennenzulernen und auszutauschen. Als besonders gesellig erwies sich das gemeinsame Abendessen in einem hessischen Traditionsrestaurant am Abend des ersten Seminartages. Die anregenden Diskussionen reichten bis in die späten Nachtstunden.

Im Namen des Vorstandes des LUDWIG VON MISES INSTITUT DEUTSCHLAND verabschiedete Andreas Marquart die begeisterten Seminarteilnehmer am Ende des zweiten Seminartages. Er bedankte sich vor allem auch bei den Unterstützern des Instituts, die dabei helfen, die guten Theorien, die besseren Ideen zu verbreiten. Bei dieser Gelegenheit wies Marquart auch auf die 4. Jahreskonferenz des Ludwig von Mises Institut Deutschland hin, die am 8. Oktober 2016 im Hotel „Bayerischer Hof“ in München stattfinden wird und deren offizielle Einladung in Kürze ausgesprochen wird.

Alle Vorlesungen des Seminars wurden in Ton und Bild aufgezeichnet und werden sobald wie möglich frei verfügbar sein auf der LvMID-Website und auf youtube.

Stimmen der Teilnehmer:

„Es war wieder großartig! Perfekte Organisation und spannende Vorträge!“

„Wir sind Studenten der Volkswirtschaftslehre und sind fasziniert von der Lehre der Österreichischen Schule!“

„Es ist wunderbar, dass es das LUDWIG VON MISES INSTITUT DEUTSCHLAND gibt. Machen Sie weiter!“

„Ich freue mich schon auf das nächste Seminar – und zur Konferenz 2016 in München melde ich mich auch an!“

„Was mir aufgefallen ist: Viele junge Studenten haben teilgenommen. Das lässt hoffen!“

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